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Morpheus #2

Morpheus #2

Titel: Morpheus #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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wählte.
    «Lynn», sagte die Stimme am anderen Ende der Leitung. Es hatte nicht einmal geklingelt.
    «Marty, hier ist Dom Falconetti, FDLE. Tut mir Leid, wenn ich Sie so spät noch störe.» Marty Lynn war Lieutenant bei der Criminal Conspiracy Section.
    Dominick kannte ihn gut.
    «Kein Problem, Dom. Was gibt’s?»
    «Ich muss mit einem Ihrer Detectives sprechen.»
    «Jetzt?»
    «Wenn es möglich ist. Haskill, Bobby Haskill. Ich mache gerade einen Bericht fertig.»
    «Ich ruf ihn an, Dom. Unter welcher Nummer sind Sie zu erreichen? Er meldet sich gleich bei Ihnen.»
    «Ich bin noch im Büro. 305-470-512.»
    «Alles klar», sagte Marty. Dann setzte er nach:
    «Ach, und herzlichen Glückwunsch, dass ihr Morpheus zur Strecke gebracht habt. War eine schlimme Geschichte.»
    «Ja, danke, Marty.» Dominick legte auf.
    Fünf Minuten später klingelte sein Telefon.
    «Agent Falconetti? Hier ist Bob Haskill, Miami-Dade P.D.»

    «Hallo, Bob, Dom Falconetti, FDLE. Ich habe gehört, dass Sie vor ein paar Monaten mit ein paar Leuten von der Morpheus-Task-Force über Bruce Angelillo gesprochen haben. Ich bin gerade dabei, den Bericht fertig zu machen, und -»
    «Herzlichen Glückwunsch.»
    «Ja, danke», fuhr er fort. «Ich mache gerade den Papierkram und habe noch ein oder zwei Fragen.
    Dieser Bericht über Angelillo. Hier steht, dass ihr nach der Beschwerde versucht habt, ihm eine Falle zu stellen.»
    «Genau. IMPACT hat uns geholfen. Sie haben uns den Stoff für den Köder gegeben. Aber in der Akte müsste auch stehen, dass Angelillo irgendwie davon erfahren hat. Er hat den Käse nicht angerührt, und plötzlich war der Beschwerdeführer verschwunden. Der Fall konnte nicht weiterverfolgt werden.»
    Dominick hielt einen Moment die Luft an, bevor er die nächste Frage stellte. Er fürchtete, die Antwort bereits zu kennen. «Bobby, erinnern Sie sich, wer von IMPACT beteiligt war?»
    «Ja, sicher. Einer von euch. Chris Masterson.»
    Sein Magen verkrampfte sich. «Danke, Bobby», sagte er geistesabwesend und legte auf. Er starrte auf den Konferenztisch, an dem Chris Masterson Dutzende von Malen gesessen hatte. Meeting für Meeting. Chris hatte nie erwähnt, dass er einem der Morpheus-Opfer einmal eine Falle gestellt hatte.
    Masterson hatte vor dem Mord an Lindeman gewusst, dass er auf der schmutzigen Liste der City stand, weil er selbst Elijah Jacksons Vernehmung durchgeführt hatte, die Lindeman erst auf die Liste gebracht hatte.
    Masterson kannte Angelillos Namen von einer IMPACT-Ermittlung im Jahr zuvor und hatte niemandem davon erzählt.
    Masterson kannte sich mit Drogen aus. Er hatte die Abhöranträge für Valle und Brueto aufgesetzt, begründet mit IMAPCT-Ermittlungen, die er geführt hatte, mit Informationen, die er bereits besaß.
    Masterson war beim Drogendezernat. Er hatte längere Zeit in Bogota verbracht. Er war es, der die kolumbianische Krawatte und ihre Bedeutung sofort erkannt hatte.
    Masterson hatte Fat Mack dazu gebracht, Valle zu verpfeifen.
    LBJs Versteck auszuplaudern. Fat Mack war in derselben Nacht im Gefängnis ermordet worden.
    Masterson hatte die Kugel abgefeuert, die Brueto getötet hatte.
    Dominick fuhr sich durchs Haar. Allmählich füg-ten sich die Puzzleteile zu einem Bild zusammen.
    Man musste nur wissen, wo man zu suchen hatte.
    In diesem Fall hatte jemand versucht, ihn dazu zu bringen, an den falschen Orten zu suchen, sich die falschen Personen vorzunehmen. Jetzt fiel ihm ein, was Manny ihm nach Bantlings Anhörung erzählt hatte.
    Cop-Killer. Bantling sagt, Chambers’ Partner hat sich den Namen ausgesucht, nicht weil er Cops umbringt, sondern weil er ein Cop ist, der killt.
    Cupido. Masterson war von Anfang an bei der Cupido-Task-Force gewesen. Er hatte Zugang zu allen Cupido-Berichten. Er hatte Ermittlungen und Verhöre geführt. Er hatte die Tatorte der toten Poli-

    zisten und die der Cupido-Opfer untersucht. Er hatte vor drei Jahren Bantlings Haus durchsucht. Er hatte die sadistischen Pornovideos gefunden. Er hatte Beweisstücke gesichert. Und nachdem C. J.
    mitten in der Nacht aus der Praxis eines Irren her-ausgetaumelt war, hatte er auch diesen Tatort be-sichtigt. Er war als Erster in Chambers’ Praxis gewesen. Und er hatte angegeben, dass C. J.s Behauptung, es gebe mindestens noch ein Opfer, durch nichts untermauert werden könne.
    Herrgott nochmal. Dominick spürte ein Stechen in der Brust. Waren seine Spekulationen verrückt?
    Sah er Gespenster, zog er Verbindungen, wo keine waren?

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