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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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erzählt. Lucas, du musst mir helfen, bevor es zu spät ist. Bevor wir beide sterben !«
    »Niemals « , fauchte er. »Es ist mir gleich, was mir zustößt. Ich werde dir nicht helfen. Niemals ! «
    Mercy fuhr auf dem Absatz herum und sah Joe an, der noch immer mit Faye und Finn auf der Bühne stand. Mit erhobenem Arm wies sie auf den zerbrochenen Spiegel, aus dem gewaltige Wolken schwarzen Rauchs drangen.
    »Begreift ihr denn nicht ?« , kreischte sie. Mercy völlig verängstigt zu hören, ließ Liz im Innersten frösteln. »Ihr habt das Ritual unterbrochen, und jetzt steht der Weg nach Annwn für immer offen !«
    Joe sprang von der Bühne und kam zornig auf sie zu. »Sprich nicht in Rätseln, Mercy! Ich hab genug von deinen Lügen .«
    Mercy lachte hysterisch, ein schrilles, furchtbares Geräusch, das die leere Turnhalle erfüllte. Dann begann ein leises Poltern unter den Füßen.
    »Du warst immer ein Dummkopf, Joe Crowley, und jetzt hast du uns alle umgebracht. Du hast ihnen einen Weg hierher eröffnet. Und keiner von uns kann entkommen !«

KAPITEL 56
    Der letzte Handel
    D as Poltern wurde immer lauter. Die Diskokugel kreiste weiter langsam und warf seltsame Lichtmuster an die dunklen Wände und an Decke und Boden der Turnhalle.
    »Was geht hier vor ?« , schrie Liz durch den Lärm.
    »Ich weiß es nicht !« , brüllte Lucas zurück.
    Joe sprang von der Bühne, und Finn und Faye taten es ihm nach. Liz sah sich um. »He « , rief sie und rüttelte Lucas am Arm. »Wo ist Jimmy ?«
    Sie sah das Zögern in seiner Miene, und eine neue Angst befiel sie. »Wo ist er, Lucas? Sag es !«
    »Ich bin hier « , kam eine Stimme von hinten. »Ich bin hier, Liz … «
    Sie fuhr herum und sah Jimmy langsam über den bebenden Boden humpeln. Er ging weit vorgebeugt und hatte offenbar große Schmerzen. Liz rannte zu ihm. »Was ist passiert ?«
    Er wollte antworten, verzog stattdessen aber das Gesicht vor Qual. »Es war nicht ganz einfach, in die Schule zu kommen. Was ist mit dem Spiegel ?«
    Liz sah zu der wallenden Dunkelheit hoch, die bisher hinter dem Glas gefangen gewesen war, sich wie etwas Lebendiges bewegte, im Rahmen wogte und flutete, ihre Grenzen prüfte und nach einem Ausweg suchte.
    »Annwns Geschöpfe erheben sich !« , rief Mercy und nahm ihren großen Wolf am Halsband. Das ängstliche Tier versuchte, sich aus ihrem Griff zu entwinden.
    »Wie können wir sie aufhalten ?« , schrie Faye durch den Lärm. »Mercy, sagen Sie uns, wie wir sie aufhalten können !«
    »Gar nicht !« , schrie Mercy zurück. »Sie werden uns alle holen! Da sind sie schon, seht !«
    Inmitten des Rauchs tauchten Antlitze auf und glitten zwischen den schwarzen Flammen dahin. Verdreht, wahnsinnig, skelettartig kamen sie an die Oberfläche, bleckten böse Zähne, starrten mit leeren Augen und gerieten dann wieder aus dem Blick.
    »Sie suchen einen Weg zu uns « , rief Mercy. »Und sie werden ihn finden. Sie spüren uns und unsere Angst … «
    Joe griff sie bei den Unterarmen und rüttelte sie kräftig. »Wir müssen doch etwas tun können !«
    Mercy schüttelte hoffnungslos den Kopf. »Nichts können wir tun, gar nichts. Der Spiegel lässt sich nicht wieder schließen. Vorher hatte ich die Lage unter Kontrolle. Es war meine Show … «
    »Es war nie deine Show, Mercy !« , schrie Joe zurück. »Begreifst du das denn nicht ?«
    »Aber es hätte meine Show sein können !« , fuhr sie ihn an. »Und dass es dazu nicht kam, daran bist du schuld, Joe Crowley! Wir hätten das gemeinsam durchziehen sollen, Seite an Seite. Du hättest mich nie verlassen dürfen !«
    Joe schüttelte entschieden den Kopf. »Ich war nie so grausam wie du, Mercy. Und lieber würde ich sterben als mitanzusehen, wie durch deine Grausamkeit auch nur eine weitere Seele nach Annwn verschleppt wird .«
    Es krachte laut, und Liz sah sich um. Der Rahmen des Spiegels war rauchend in Brand geraten. Der schwarze Mahlstrom begann herauszusickern wie Luftblasen, die in kochendem Wasser an die Oberfläche steigen, und Rauch flutete an der Wand entlang zur Decke. Langsam breitete er sich aus. Ein bösartiges, dunkles Feuer, das alles fraß, dem es begegnete.
    *
    Faye zog Finn an der Hand. »Das Ritual«, rief sie über den ständig zunehmenden Lärm hinweg. »Dein Vater sagte, als er Mercy damals entkam, hat er es umgedreht. Können wir das nicht auch?«
    Finn schüttelte den Kopf. »Das klappt nicht. Annwn hat mitbekommen, was sich hier zugetragen hat, und fordert nun die Erfüllung der

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