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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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Menge und versuchte, die Bühne zu erreichen.
    Lucas betrachtete den großen Spiegel an der Wand. Unter seiner Oberfläche brodelten schwarze Wogen, die nach Rauch aussahen. Sie stiegen aus dem Spiegelinnern auf und schlugen gegen die Glaswand, die ihnen noch immer Widerstand bot.
    »Seht mal den Spiegel !« , rief er. »Der bricht gleich, der wird gleich … «
    Er versuchte den Gesang zu übertönen, der immer lauter wurde. Der dichten Menge wegen gelang es Joe nicht, die Bühne zu erreichen. Die Zuschauer, die alle bewundernd zu Finn und Faye hinaufschauten, umschlossen ihn so eng, dass er nicht vom Fleck kam.
    Lucas kämpfte sich zum Rand der Turnhalle durch, um an der Wand entlang zur Bühne vorzudringen.

KAPITEL 55
    Showdown
    N un weine nicht, sei ein liebes Kind « , sagte Mercy gedehnt und umkreiste den Stuhl, auf den Liz sich hatte setzen müssen. »Mädchen, die weinen, finde ich lästig .«
    Liz hob die Hand und fühlte erstaunt Tränen auf ihren Wangen. Sie war so betäubt, dass sie nicht damit gerechnet hatte, überhaupt etwas zu empfinden. Die grässliche Kälte und eine noch grässlichere Angst ließen sie zittern. Der Wolf hatte sich ihr genähert, und als Liz aufschaute, stellte sie fest, dass er sie anblickte. Zum ersten Mal sah sie ihm in die gelben Augen und erkannte überrascht etwas anderes als Bosheit darin, nämlich … Trauer. Ja, die Wolfsaugen waren traurig. Liz runzelte die Stirn, und das Tier senkte den Kopf und bewegte ihn beinahe unmerklich von einer Seite zur anderen, als wollte es ihr etwas sagen.
    Mercy kehrte auf ihren Stuhl zurück und tätschelte den Wolf im Vorbeigehen. Dann hob sie ein feines Tuch aus Spitze vom Boden auf und warf es sich um die bleichen Schultern.
    »Ich weiß, was dich aufheitert « , sagte sie strahlend. »Lass uns den Spaß ansehen gehen, ja? Da draußen sind sie schrecklich still geworden, das Spiel scheint so gut wie zu Ende zu sein .«
    Mercy trat wieder auf Liz zu, erstarrte dann aber kurz und lauschte. Ein neues Geräusch hatte sich zu dem summenden Gesang gesellt, der von der Turnhalle herüberdrang … ein Chor von Schreien.
    Da Mercy zögerte, ergriff Liz die Gelegenheit, sprang auf und rannte zur Tür, doch der Wolf war flink. Er stürzte heran, als sie die Hand schon am Türknauf hatte, und seine Zähne verfehlten ihre Fußknöchel so knapp, dass sein Speichel auf ihre Unterschenkel spritzte.
    Mit hämmerndem Herzen tastete Liz nach etwas, um den Wolf fernzuhalten, bekam die Lehne eines Stuhls neben der Tür zu fassen, nahm das Möbelstück, schlug damit nach dem Wolf und traf ihn so wuchtig, dass er vor Schmerz aufheulte, zur Seite schlitterte und gegen ein Bücherregal krachte.
    Liz hörte Mercy vor Wut brüllen, blickte sich um und sah sie mit vor Zorn erstarrtem Gesicht angerannt kommen. Mit einem Schrei warf das Mädchen die Tür auf, als der Wolf sich wieder zu regen begann. Sie knallte sie hinter sich zu und hetzte den Flur entlang.
    Hinter ihr zerbarst die Tür, und Liz riss die Arme hoch, um ihren Kopf zu schützen, während ein Splitterhagel auf sie herabregnete. Dann riskierte sie erneut einen Blick zurück und sah Mercy und den Wolf rennen. Beide umgab flackernde, Funken schlagende Elektrizität, da Mercys Magie ihrer Wut zu Hilfe kam.
    Liz knallte die zweite Tür hinter sich zu und rutschte den Korridor entlang, da ihre geborgten Pumps ihr das Rennen fast unmöglich machten. Sie erreichte die Tür der Turnhalle, stürmte in den Saal und schloss sie hinter sich.
    »Finn !« , schrie sie. »Faye! Wartet! Hört auf, das ist eine Falle !«
    »Liz !« , hörte sie Lucas’ Stimme neben sich, drehte sich um und sah ihn sich durch die Menge zu ihr durcharbeiten.
    »Das ist eine Falle, Lucas! Das Ritual ist eine Falle !«
    »Das wissen wir. Joe versucht, die beiden zu erreichen, aber ich glaube nicht, dass er es schafft !«
    Der Boden begann zu beben. Liz sah sich zu der Tür um, durch die sie in die Halle gestürmt war.
    »Was ist das ?« , fragte Lucas und packte sie, damit sie nicht beide stürzten.
    »Mercy! Sie kommt! Und sie ist wütend !« Liz sah zu Finn und Faye auf, die sich nun einander zuneigten. »Was sollen wir tun ?«
    »Der Spiegel « , überschrie Lucas das zunehmende Gebrüll. »Wenn es uns gelingt, den Spiegel zu zerstören, kann nichts durch ihn gesogen werden .«
    »Aber wir kommen niemals nah genug ran !« Liz musterte den Spiegel an der Wand gegenüber, der nun bloß noch ein dunkler, wirbelnder Sumpf des Bösen

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