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Mortal Kiss

Mortal Kiss

Titel: Mortal Kiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Moss
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Durcheinander aus Schnee und quietschenden Reifen zurück.
    *
    Barbie Finch sah Faye die ganze Zeit an und sagte etwas, eine Art Glückwunsch, ehe Finn und Faye gekrönt wurden. Faye hörte nicht zu. Finn hatte seine warmen Hände um ihre gelegt, und seine Lippen bewegten sich stumm synchron zu den ihren, während sie die Beschwörung murmelnd aufsagte.
    Ein seltsames Gefühl ergriff sie, als hinge sie unter der Decke und betrachtete von oben, was vorging. Faye fühlte sich ruhig, und die Furcht verebbte, während sie Finn in die Augen blickte. Sie sah den Spiegel an und stellte fest, dass er sich schwarz gefärbt hatte, als braute sich direkt unter seiner gläsernen Oberfläche ein dunkler Mahlstrom zusammen.
    »Noch mal « , hörte sie Finn flüstern, als die beiden Kronenträger herantraten.
    » Diese Liebe, für immer … « , wisperte sie und begann die Beschwörung erneut. » Eine Liebe, für immer … «
    Ein kalter Wind blies durch die Halle und raubte Faye den Atem. Schaudernd trat sie näher zu Finn, spürte, wie er sie ansah, und konnte nicht wegschauen.
    Sie merkte, wie ihr die Krone ins Haar gedrückt wurde.
    »Noch mal « , flüsterte Finn.
    *
    Die Streifenwagen waren schnell, den Bikern bei dem schlechten Wetter aber hoffnungslos unterlegen. Es schneite so stark, dass man, als die drei Motorradfahrer die Stadt erreichten, fast von einem Blizzard sprechen konnte. Lucas wischte sich über die Augen, spürte dabei aber vor Kälte kaum die Finger.
    Vor ihm winkte Joe sie immer schneller durch die leeren Straßen Richtung Schule. Lucas blickte sich um und rechnete beinahe damit, die Polizei den Hügel runterrasen zu sehen, doch die Straße in den Wald war dunkel und still.
    Mit hohem Tempo fuhren die drei Bikes auf den Parkplatz der Highschool und kamen rutschend vor dem Haupteingang zum Stehen. Joe sprang ab, rannte die Treppe hoch und wollte die Türen aufdrücken, doch sie waren abgeschlossen. Lucas sprang ihm nach, doch auch gemeinsam konnten sie sie nicht öffnen.
    »Versuchen wir, auf einem anderen Weg in die Schule zu kommen « , schlug Lucas atemlos vor, doch Joe schüttelte den Kopf.
    »Wenn dieser Eingang zu ist, sind die anderen es auch. Mercy geht keine Risiken ein .«
    Lucas beugte sich vor und rang noch immer nach Luft. Die Erwähnung seiner Mutter traf ihn wie ein Messer in die Brust. An alldem war seine Mutter schuld …
    Plötzlich heulte hinter ihnen ein Motor auf. Sie drehten sich um und sahen Jimmy im Leerlauf gewaltig Gas geben.
    »Bewegt euch !« , schrie er.
    »Nein, Jimmy !« , schrie Joe zurück. »Du wirst dich umbringen !«
    Jimmy hörte nicht, sondern legte den Gang ein, und das Motorrad machte einen Satz nach vorn. Joe und Lucas sprangen beiseite, als es auf die Flügeltüren zuraste, sie voll erwischte und aufriss. Das Bike brach seitwärts aus, und Jimmy flog über den Lenker, krachte gegen eine Wand und blieb reglos liegen.
    Lucas und Joe rannten zu ihm. Er war bei Bewusstsein, hatte sich aber verletzt und blutete.
    »Lasst mich. Ihr müsst Faye und Finn retten .«
    Lucas kniete sich neben ihn. »Aber du bist verletzt … «
    »Mir geht’s gut .« Jimmy drückte Lucas weg. »Wirklich. Und jetzt lauf !«
    Joe zog Lucas auf die Beine. »Wir kommen wieder « , versprach er. »Wo lang ?« , fragte er Lucas ungeduldig. »Zeig mir den Weg !«
    Lucas übernahm die Führung, rannte den Flur entlang und bog dann nach links, Richtung Turnhalle. Es gab kein Hinweisschild, und es war vollkommen still. Als sie aber an die Türen der Halle kamen, erhob sich ein seltsames Murmeln. Kaum griff Lucas nach dem Türknauf, verwandelte es sich in Gesang. Lucas ächzte, als er den Griff berührte, und zog die Hand zurück.
    »Der ist eiskalt !«
    Joe schob ihn beiseite, packte den Knauf mit seinen schwieligen Händen und warf die Tür auf. Die beiden rannten in die Halle, blieben aber unvermittelt stehen, als sie sahen, was sich drinnen zutrug.
    Der Saal war voller Schüler, die alle zur Bühne schauten. Über ihre Köpfen hinweg sah Lucas Finn und Faye mit Kronen auf dem Kopf zusammenstehen. Sie schauten einander an, als gäbe es nichts sonst auf der Welt. Fayes Lippen bewegten sich, doch ihre Worte gingen im Gesang der Menge unter.
    » Küssen … « , skandierten alle. » Küssen … küssen … «
    »Nein !« , schrie Joe. »Halt! Finn, halt !«
    Auch Lucas schrie, doch nichts deutete darauf hin, dass Finn und Faye sie gehört hatten. Joe drängte vorwärts, bahnte sich einen Weg durch die

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