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Mosaik

Mosaik

Titel: Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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Finsternis Sondierungen mit dem Tricorder vorzunehmen und Daten von den Displays abzulesen.
    »Greifen Sie nach den Händen der Personen vor und hinter Ihnen. Jeder von ihnen sollte mit zwei anderen verbunden sein, abgesehen von mir, weil ich an der Spitze gehe, und von Fähnrich LeFevre, der den Abschluß bildet.«
    Im Dunkeln erklangen die Geräusche schlurfender Schritte, als die Besatzungsmitglieder der Voyager Tuvoks Aufforderung nachkamen. »Alles klar, Sir«, tönte einige Sekunden später LeFevres Stimme durch den langen Korridor.
    »Gut«, erwiderte der Vulkanier. Er sprach laut, damit ihn alle hörten. »Mr. Neelix, Sie bleiben direkt hinter mir. Wir setzen den Weg jetzt fort.«
    Neelix griff nach einer Hand des Vulkaniers und stellte einen zweiten Kontakt dieser Art mit der hinter ihm gehenden Greta Kaie her. Ein Teil von ihm nahm zur Kenntnis, daß Tuvoks Stimme bei der letzten Anweisung ein wenig anders geklungen hatte, aber der Unterschied blieb so subtiler Natur, daß der Talaxianer ihn zunächst nicht zu deuten vermochte.
    Während sie in der Finsternis einen Fuß vor den anderen setzten, berichtete der Vulkanier immer wieder von ihren Fortschritten. Neelix vermutete, daß er die anderen damit beruhigen wollte. »Ich orte Hinweise darauf, daß Kes und Fähnrich Kim durch diesen Tunnel gegangen sind«, sagte Tuvok.
    »Wir nehmen also den gleichen Weg wie sie.«
    Ja, Tuvoks Stimme klang tatsächlich anders, kein Zweifel.
    Näher und… dumpfer. Was bewirkte die Veränderung? Neelix sprach ebenfalls, in erster Linie mit der Absicht, den Klang der eigenen Stimme zu überprüfen. »Orten Sie auch Lebenszeichen von Kes und Harry?«
    Es hörte sich seltsam an. Seine Stimme hing wie ein
    Fremdkörper in der Luft, als wäre er in einen dicken Kokon eingesponnen.
    »Derzeit orte ich nur ihre Spuren. Lebenszeichen kann ich noch nicht feststellen.« Als Tuvok diese Antwort gab, fand Neelix heraus, was ihm so seltsam erschien: Die Stimme des Vulkaniers erzeugte kein Echo. Die nackten Steinwände dieser unterirdischen Anlage hatten die Stimmen bisher reflektiert, was ihnen einen hohlen Klang verlieh. Doch jetzt wurden die Geräusche
    absorbiert.
    »Hier wenden wir uns nach links«, sagte Tuvok. Neelix
    reagierte ein wenig zu spät, und dadurch streifte seine Schulter die steinerne Kante.
    Allerdings… Es fühlte sich jetzt gar nicht mehr nach Stein an.
    Die Substanz war nicht mehr fest, sondern gab nach.
    Der Talaxianer wollte Kaie nicht beunruhigen, indem er ihre Hand losließ. Deshalb schob er sich etwas näher an die Wand heran, hob dann seine Hand ein wenig, um sie zusammen mit ihrer zu berühren.
    Sie fühlte sich klebrig und gallertartig an, wie ein Yasti-Pudding. Aus einem Reflex heraus zuckte Neelix’ Hand zurück, und er rieb seine Fingerknöchel – zusammen mit denen Kales –
    an der Hose ab. »Mr. Vulkanier«, sagte er, und seine Stimme hörte sich so an, als ertöne sie unter Wasser, »ich glaube, mit den Wänden passiert etwas.«
    Tuvok blieb sofort stehen. »Betasten Sie die Substanz«, fügte Neelix hinzu. »Man könnte fast meinen, daß die Wände…
    schmelzen.«
    Er glaubte zu spüren, wie Tuvok in der Dunkelheit die Hand ausstreckte und über die Wand strich. Kurz darauf sah er das matte Glühen der Tricorder-Anzeigen, als der Vulkanier sondierte.
    »Es scheint tatsächlich eine Metamorphose der Wand
    stattzufinden«, sagte Tuvok. »Der Anteil von organischen Komponenten wächst schnell.«
    »Was bedeutet das?« fragte Neelix. Die jüngste Entwicklung beunruhigte ihn. Stein, der plötzlich weich und klebrig wurde, dabei immer mehr organische Anteile aufwies… Eins stand fest: Es gefiel ihm nicht, von solchem Stein dreißig Meter unter der Oberfläche eines fremden Planeten umgeben zu sein.
    »Ich weiß es nicht genau. Unter den gegebenen Umständen glaube ich, daß mehr Eile angebracht ist. Halten Sie sich aneinander fest und folgen Sie mir.«
    Die Kolonne setzte sich wieder in Bewegung, und Neelix spürte, wie er zu schwitzen begann. Lag es an seiner Nervosität, oder wurde es wärmer? Schmolzen die Wände vielleicht, weil die Temperatur stieg? Und wenn das stimmte: Wie heiß mochte es werden? Und wann lösten sich die Wände ganz auf? Und dann?
    Was geschah, wenn der ›Stein‹ ganz geschmolzen war?
    Die Fragen senkten sich wie eine schwere Last auf Neelix herab, und er seufzte dankbar, als Tuvok eine Treppe entdeckte –
    vermutlich die, von der Kes und Harry berichtet hatten. Die Stufen

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