Mosaik
kochenden Wasser geschmolzen und für immer verschwunden, um Justin Tighe und Edward Janeway in ihrem dunklen Grab Gesellschaft zu leisten.
Kapitel 19
Der Arzt Trakis blickte Maje Dut ruhig in die Augen. Angesichts der Umstände erstaunte es ihn, wie gefaßt er blieb. Der Maje stand nicht in dem Ruf, großzügig zu jenen Leuten zu sein, die versagt hatten. Aber Trakis wußte auch, daß es Dut an Intelligenz mangelte (wie allen Kazon, fand er), und deshalb glaubte er, diese unangenehme Sache überstehen zu können.
Der Maje war zornig: Seine Stirnhöcker wirkten sehr finster, und in den blutunterlaufenen Augen blitzte es. Er deutete zu dem Gefangenen, der reglos auf dem Untersuchungstisch lag. »Sie haben überhaupt nichts herausgefunden. Wir wissen nicht mehr als zu Beginn Ihrer von Inkompetenz geprägten Analysen. Und jetzt haben Sie den Fremden umgebracht.«
»Sie sind für seinen Tod verantwortlich, nicht ich. Sie bestanden darauf, ihn immer wieder zu betäuben. Ich gab zu bedenken, daß ihn die wiederholte Verwendung des Betäubungsmittels
umbringen könnte, und wie Sie nun sehen, habe ich recht behalten.«
Wenigstens hat der Gefangene nicht gelitten, dachte Trakis. Die Narkose ging einfach in den Tod über, ohne daß er etwas davon spürte. Nun, vielleicht wäre das Wesen gar nicht imstande gewesen, so etwas bewußt wahrzunehmen. Die Kazon hatten dummerweise darauf bestanden, ihn fast ständig unter Betäubung zu halten, was Trakis daran hinderte, das eventuelle
Vorhandensein von Intelligenz festzustellen. Das Ergebnis seiner Bemühungen bestand nur aus einem Katalog von anatomischen und physiologischen Daten – und damit konnte der Maje nicht viel anfangen.
»Seien Sie vorsichtig, Trabe. Wenn Sie Ihre Zunge nicht unter Kontrolle halten, könnte ich in Versuchung geraten, sie Ihnen aus dem Mund schneiden zu lassen.« Der Maje starrte ihn finster an, doch Trakis wich dem Blick nicht aus.
Dut ging um den Untersuchungstisch herum und sah dabei auf die Leiche des Gefangenen hinab. »Es grenzt an ein Wunder, daß wir eins dieser Geschöpfe fanden. Wir haben keinen Zugang zu weiteren Exemplaren. Dies war unsere einzige Möglichkeit, die Spezies zu untersuchen.« Er wandte sich wieder an Trakis. »Mir scheint, Sie haben jetzt keinen Nutzen mehr für uns, Arzt.«
Es war klar, in welche Richtung diese Worte zielten, doch Trakis ließ sich nicht einschüchtern. »Da irren Sie sich, Maje. Ich kann eine Nekropsie durchführen. Vermutlich hält dieses Geschöpf im toten Zustand noch viel mehr Informationen für mich bereit als lebend.«
Neues Interesse zeigte sich in Duts Miene. »Zum Beispiel?«
»Hirnstruktur. Nervensystem. Synaptische Integration. Ich könnte herausfinden, wie die Krett diese Wesen kontrollierten.«
Der Maje streckte ruckartig die Hand aus und hielt Trakis an der Kehle fest. »Das rate ich Ihnen dringend, Trabe. Und beeilen Sie sich. Wenn die Föderationsleute erledigt sind, müssen wir schnell handeln.«
»Wenn Sie Wert darauf legen, daß ich rasche und gute Arbeit leiste, sollten Sie die Kontrolle von diesem Raum fernhalten.«
»Nimmet? Er ist nicht beauftragt, Ihnen ein Leid zuzufügen.«
»Seine Präsenz schadet. Er ist ein schwatzhafter Narr, der meine Überlegungen ständig mit dummen Bemerkungen und völlig unnötigen Anweisungen unterbricht. Ohne ihn nähme dieses Projekt viel weniger Zeit in Anspruch.«
Dut musterte ihn einige Sekunden lang, und Trakis wußte, daß der Maje nachdachte. Er breitete die Arme aus und lächelte unschuldig. »Wohin könnte ich schon fliehen, Maje?«
Daraufhin nickte Dut knapp. »Na schön. Aber ich möchte stündliche Berichte von Ihnen. Und konkrete Resultate.«
Trakis neigte den Kopf. »Ich bin sicher, Sie werden sehr überrascht sein, Maje.«
Dut verließ den Raum, und Trakis trat an die Leiche auf dem Untersuchungstisch heran. Im Tod waren die Augen ebenso dunkel und unergründlich wie im Leben. »Ich hätte es
vorgezogen, dich nicht zu verletzen. Aber vielleicht können wir uns gegenseitig helfen.«
Trakis bat die Götter um ihren Segen für das tote Geschöpf, bevor er den Schädel öffnete und das Gehirn freilegte.
Nie war Neelix dankbarer gewesen für Tuvoks hervorragenden Orientierungssinn. Bei einem anderen Anführer wäre es vielleicht schon zu Panik gekommen, aber Tuvok verhielt sich so, als sei alles nur eine Routinemission, die bald zu Ende ging. Mit seinem besseren vulkanischen Sehvermögen fiel es ihm nicht schwer, selbst in der
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