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Mosaik

Mosaik

Titel: Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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führten sie nach unten, Kes entgegen und mit etwas Glück fort von den gräßlichen schmelzenden Wänden.
    Harry Kim beobachtete fasziniert, wie Kes mit dem geflügelten Humanoiden zu kommunizieren schien – obwohl für ihn nichts darauf hindeutete, daß der Fremde sprach.
    »Zeit wofür?« fragte Kes. Und nach einigen Sekunden: »Ich verstehe nicht. Wofür soll es Zeit werden?«
    Anschließend herrschte Stille.
    »Kes?« fragte Harry nach einer Weile, woraufhin Kes die Hand hob, ihn stumm darum bat, still zu sein. Dünne Falten bildeten sich auf ihrer Stirn, und sie schien sich auf etwas zu konzentrieren. Mehrmals blickte sie sich in dem Raum um.
    Dieses sonderbare Verhalten dauerte einige Minuten lang, während Harrys Blick zwischen Kes und dem Fremden hin und her wechselte. Und dann verschwand das geflügelte Wesen ganz plötzlich.
    Er sah Kes an. »War das ein Hologramm?«
    Sie nickte. »Vermutlich handelt es sich um ein Programm, das eine telepathische Nachricht hinterlassen sollte. Aber sie war recht verwirrend. Der Fremde betonte mehrmals, daß es Zeit für etwas sei. Vielleicht geht es dabei um ein Regenerationsritual, denn er sprach vom sogenannten Wiedererwachen.«
    Harry merkte, daß die Temperatur im Zimmer allmählich sank.
    Es war noch immer heiß, aber nicht mehr so sehr wie noch vor einigen Minuten. »Vielleicht haben wir mit unserer Ankunft ein Programm aktiviert. Möglicherweise ist diese Kammer so vorbereitet, daß die holographische Nachricht übermittelt wird, wenn jemand hereinkommt.«
    »Nun, ich weiß nicht, ob uns das etwas nützt. Zwar habe ich die Nachricht gehört, aber mir ist trotzdem nicht klar, was geschehen ist und was die Zukunft bringt.«
    »Ich glaube, es wird kühler«, sagte Harry. Er trat zu der Wand, durch die sie hereingekommen waren, nahm dort eine neue Sondierung vor. »He, irgend etwas bahnt sich an. Der Tricorder registriert jetzt energetische Signaturen, die es bis vor kurzer Zeit noch nicht gab.«
    Er schritt durchs Zimmer und blickte dabei auf das Display des kleinen Ortungsgeräts. Kes folgte seinem Beispiel.
    »Irgendeine Art von Technik wird jetzt aktiv«, meinte sie.
    »Können Sie feststellen, womit wir es zu tun haben?«
    »Nein«, erwiderte Kim. »Es sind organometallische
    Komponenten, aber sie verändern sich ständig. Die
    Föderationsdatenbanken enthalten keine diesbezüglichen Informationen – was mich kaum überrascht.« Er dachte über ihre seltsame Situation nach. Es wurde nun schnell kühler in der Kammer; die Temperatur hatte fast wieder ein angenehmes Niveau erreicht. Was bedeutete das? »Sie sprachen eben von einer telepathischen Mitteilung. Wie erschien Ihnen der Fremde dabei? War er aggressiv und kampflustig?«
    »Nein, ganz und gar nicht. Er erschien mir ruhig und
    konzentriert. Wenn sein Gebaren ein charakteristisches Merkmal der Spezies ist, so brauchen wir sicher nicht mit Feindseligkeit oder dergleichen zu rechnen.«
    Diese Einschätzung beruhigte Harry ein wenig, doch es blieb die Besorgnis angesichts einer Situation, über die sie nicht die geringste Kontrolle ausüben konnten.
    Er stand auf, entschlossen dazu, einen Weg aus dieser
    geheimnisvollen Kammer zu finden. Zielstrebig ging er zu der Wand, die ihnen Einlaß gewährt hatte.
    Was er dort fand, erwies sich als ebenso überraschend wie die bisherigen Ereignisse.
    Am Ende des Raums zeigte sich eine geschlossene Tür, hinter der es einen anderen Raum gab, ein Zimmer, das sie unbedingt betreten mußte, weil es dort aufzuräumen galt. Sie näherte sich der Tür und blieb stehen, als hinter ihr die Stimme von Admiral Paris erklang. »Warten Sie, Kathryn, ich brauche Sie hier.« Sie drehte sich um, doch es stand überhaupt niemand hinter ihr. Und als sie sich wieder der Tür zuwandte, existierte sie nicht mehr.
    Wie konnte diese in jenes Zimmer gelangen?
    Ruckartig hob Janeway den Kopf und begriff, daß sie im Kommandosessel auf der Brücke eingeschlafen war. Niemand schien es bemerkt zu haben. Chakotay saß nicht an seinem Platz –
    er verschaffte sich im Maschinenraum einen Eindruck vom aktuellen Stand der Reparaturarbeiten –, und die übrigen Brückenoffiziere gingen ihrer Arbeit nach. Wie dem auch sei: Es beunruhigte Janeway, daß sie für kurze Zeit die Kontrolle über sich verloren hatte. So etwas durfte sich auf keinen Fall wiederholen.
    Ihr lag nichts daran, dem Haus mit den vielen Zimmern einen neuerlichen Besuch abzustatten und zu versuchen, dort die verschlossene Tür zu

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