Mosaik
erscheinen ließ. Der Speichellecker und Kriecher Miskk schreckte bestimmt nicht davor zurück, den Umstand auszunutzen, daß Hekkar der Neffe des Maje gewesen war – er wußte natürlich, daß Hekkars Tod im jähzornigen Dut den Wunsch weckte, Rache zu nehmen. Nun, er sollte bald erfahren, daß es sehr dumm war, Jal Sittik zu verraten.
Heute plante Sittik, die Erinnerungen an erlittene Schmach auszumerzen, sie durch Triumph zu ersetzen. Es würde nicht mehr lange dauern, bis ihn Maje Dut wieder willkommen hieß, bis sich Frauen nach seiner Aufmerksamkeit sehnten. Sie würden vor ihm aufmarschieren, um zu versuchen, ihn mit
provozierenden Gewändern und erlesenem Parfüm zu
provozieren. Schönheiten, die sich danach sehnten, Jal Sittik zu gehören…
Er beschloß, sich bei der Auswahl Zeit zu lassen. Dann versuchten die Frauen bestimmt noch hinge, seine
Aufmerksamkeit zu wecken. Er würde mit ihnen spielen, sich verächtlich und uninteressiert geben, sie damit noch weiter anstacheln.
Und wenn er schließlich eine Entscheidung traf… Dann waren die Frauen zu allem bereit, um die Auserwählte zu sein.
Sittik musterte seine Männer. Sie waren unruhig, konnten es gar nicht abwarten, daß der Kampf begann. Er hatte ihre Blutgier stimuliert, und jetzt sehnten sie sich danach, über den Feind herzufallen. Einige von ihnen mußten sich erst noch ihre Namen verdienen. Gerade sie hofften auf eine Gelegenheit, sich auszuzeichnen, zum Beispiel dadurch, daß sie Gegner mit bloßen Händen umbrachten.
Die Kraft… Sie floß nun durch seine Adern. Er spürte es ganz deutlich: eine fast greifbare Energie, sowohl Begehren als auch Herrschaft. Erotische Regungen vereinten sich mit Freude auf den Kampf – eine Mischung, die fast so etwas wie Ekstase bewirkte.
»Heute!« rief er seinen Männern zu, versprach ihnen damit den Sieg. Die Reaktion bestand aus einem donnernden Schlachtruf.
Gab es etwas Großartigeres als die Kameradschaft von Kriegern kurz vor dem Kampf?
Sittik setzte sich in Bewegung, ging mit zielstrebigen, entschlossenen Schritten dem Feind entgegen.
Neelix hatte mehrere eßbare Pflanzen gefunden -Knollen, Früchte, Gemüse. Der Tricorder entdeckte keine giftigen Substanzen in ihnen. Es gab einen ganzen Hain voller
kugelförmiger roter Früchte, die ausgezeichnet schmeckten und wichtige Nährstoffe enthielten. Der Wald erwies sich als recht dicht. Knorrige Baumstämme ragten dort auf, und weiter oben spannte sich ein Blätterdach, das einen großen Teil des Sonnenlichts filterte.
Nate LeFevre stand neben Neelix und starrte ins Halbdunkel.
»Mit den Früchten dort drin läßt sich vermutlich kaum etwas anfangen«, sagte der langgliedrige, rothaarige Mann. »Das Licht genügt nicht. Wahrscheinlich werden sie dort gar nicht reif.«
»Und wenn schon«, erwiderte der Talaxianer. »Wir ernten erst an der Peripherie und arbeiten uns dann nach innen vor. Wenn die Früchte dort nichts taugen, lassen wir sie an Ort und Stelle.«
»Mir wäre es lieb, wenn wir möglichst viele davon sammeln könnten«, sagte LeFevre. »Etwas so Leckeres habe ich seit langem nicht mehr gegessen.«
Neelix schniefte leise. Die kulinarischen Vorlieben der Menschen blieben ihm rätselhaft. Leolawurzeln galten überall im Delta-Quadranten als erlesene Delikatesse, doch die
Besatzungsmitglieder der Voyager wußten sie kaum zu schätzen.
Die runden roten Früchte dieses Planeten waren zwar eßbar, aber Neelix hielt ihr Aroma nicht für außergewöhnlich. Nun, es hatte kaum einen Sinn, über Geschmack zu streiten, oder?
Die zehn Begleiter des Talaxianers hatten es nur zu Anfang bedauert, nicht an den archäologischen Nachforschungen der anderen Gruppe teilnehmen zu können. Sie überwanden ihre Enttäuschung rasch, konzentrierten sich auf das Sammeln von Proviant, unterhielten sich dabei und lachten immer wieder. Es herrschte eine gute Stimmung. Greta Kaie erwies sich als sehr tatkräftig und humorvoll. Sie setzte Maßstäbe für die anderen, und Neelix war sehr dankbar für ihre Präsenz.
Er sondierte den Hain und fragte sich, ob es einen Sinn hatte, in seine dunklen Tiefen vorzustoßen, als er plötzlich etwas bemerkte. Der Tricorder entdeckte auch Lebensformen im Innern des Dickichts – die Daten deuteten auf Tiere hin. Vielleicht waren sie harmlos, vielleicht aber auch nicht. Wie dem auch sei: Unter solchen Umständen verzichtete Neelix lieber darauf, sich in dem düsteren Wald umzusehen.
Er wollte die anderen gerade auffordern,
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