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Mosaik

Mosaik

Titel: Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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etwas jemals zustande gebracht?«
    »Nein, Lieutenant. Aber wie ich hörte, gelang es anderen. Ein solches Manöver ist also nicht völlig ausgeschlossen.«
    »Wie Sie meinen, Ma’am. Welchen Warpfaktor wünschen
    Sie?«
    »Den höchsten, den Sie für möglich halten.«
    Tom wandte sich der Navigationskonsole zu, und seine Finger huschten über die Schaltflächen. Janeway wußte: Er gab jetzt Parameter für eine der schwierigsten Berechnungen ein, die er jemals durchgeführt hatte. Der Navigationscomputer, unterstützt vom großen Elaborationspotential der neuralen Gel-Massen, würde die Beschleunigungs- und Bremsphase kalkulieren, dabei nicht nur die Gravitationsfelder des Planeten und der Sonne berücksichtigen, sondern auch die Reibung in den obersten Schichten der Atmosphäre sowie die Leistungsfähigkeit des Warptriebwerks der Voyager. Tom betrachtete die Zahlen, als sie vor ihm über den Monitor glitten.
    Trotz seiner gewaltigen Rechenleistung war der Bordcomputer nicht fähig, die letztendliche Entscheidung zwischen mehreren verschiedenen Flugbahnen zu treffen. Zwar konnte er alle meßbaren Details in die Berechnungen einbeziehen, doch hier kam es nicht nur auf Fakten an, sondern auch auf den Instinkt.
    Besser gesagt: auf den Instinkt des Piloten. Nur ein erfahrener, talentierter Navigator konnte den richtigen Kurs wählen. Und genau darauf verließ sich Janeway nun: auf das Talent von Tom Paris.
    Schließlich holte er tief Luft. »Ich glaube, wir könnten es mit Warp vier Komma zwei schaffen, Captain«, sagte er, ohne daß seine Stimme Nervosität verriet.
    »Also los.«
    »Aye, Warp vier Komma zwei. Beschleunigung erfolgt…«
    Paris zögerte kurz und atmete noch einmal tief durch, verdrängte dann alles andere und dachte nur noch an seine Aufgabe.
    »…jetzt.«
    Die Voyager sprang in den Warptransit. Bei dieser Geschwindigkeit war der Planet nur wenige Minuten von den Gas- und Staubwolken am fernen Rand des Sonnensystems
    entfernt. Es stellte überhaupt kein Problem dar, ihn zu erreichen.
    Schwierig wurde es erst, wenn es darum ging, das Schiff genau zum richtigen Zeitpunkt in den Orbit zu steuern. Wenn Paris auch nur eine Mikrosekunde zu spät reagierte, raste die Voyager mit hundertfacher Lichtgeschwindigkeit in den Planeten hinein.
    »Volle Energie in die Trägheitsabsorber«, sagte Janeway und gab sich ruhig – sie wollte zuversichtlich wirken.
    »Zwölf Sekunden bis zum Orbit«, sagte Paris und klang
    bemerkenswert gelassen. Wieder tanzten seine Finger über die Schaltflächen, als er einige letzte Kurskorrekturen vornahm, um dann die automatische Bremssequenz einzuleiten. Das zentrale Projektionsfeld zeigte, wie der Planet beängstigend schnell größer wurde. Janeways Blick klebte an dieser Darstellung fest, während sie versuchte, den Zweifel aus sich zu verbannen. Wenn das Manöver nicht funktionierte, hatten sie wenigstens keinen qualvollen Tod zu befürchten. In dem Fall kam das Ende ganz plötzlich, ohne daß sie etwas spürten.
    Toms Stimme zitterte nicht, als er mit dem Countdown begann.
    »Ende des Warptransfers in fünf Sekunden… vier… drei…
    zwei… eins…«
    Die Voyager schüttelte sich heftig, wodurch einige Mitglieder der Brückencrew das Gleichgewicht verloren und stürzten –
    selbst mit maximaler Energie konnten die Andruckabsorber nicht das gesamte Trägheitsmoment neutralisieren. Das Schiff neigte sich zur Seite, und eine schreckliche Sekunde lang befürchtete Janeway, daß sie die Kontrolle darüber verloren hatten und ein fataler Absturz unmittelbar bevorstand.
    Doch dann glitt die Voyager in eine Umlaufbahn, tausend Kilometer über der Oberfläche des Planeten. Janeway sah zu Tom Paris, der etwas blasser als sonst wirkte, aber zufrieden lächelte –
    dazu hatte er auch allen Grund.
    »Gute Arbeit, Mr. Paris«, sagte die Kommandantin.
    Er drehte sich um und blickte zu ihr auf. »Ein Kinderspiel«, behauptete er keck und bewies damit einmal mehr, daß es ihm nicht an Selbstbewußtsein mangelte.
    »Lassen Sie uns nun versuchen, die Landegruppe zu finden.«
    Janeway sah zu Chakotay. Der Erste Offizier hatte bereits damit begonnen, die Sensoren zu programmieren, um mit ihnen nach Tuvok und den anderen Ausschau zu halten.
    »Captain, ein Kazon-Raumer ist auf der anderen Seite des Planeten in den Orbit geschwenkt.«
    »Dann bleiben uns nur noch einige Minuten Zeit. Wie sieht’s aus, Commander?«
    »Schlecht. Die Sensoren orten nur Kazon – etwa vierzig. Aber von der

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