Mosaik
in ihm.
»Selbst wenn wir sie finden… Es bedeutet nicht, daß sie einen Ausgang entdeckt haben. Die Kazon brauchen einfach nur zu warten. Immerhin sind unsere Vorräte an Wasser und
Lebensmitteln begrenzt.«
»Wir müssen versuchen, die Probleme dann zu lösen, wenn wir mit ihnen konfrontiert werden. Derzeit gehen wir nach der von mir beschlossenen Strategie vor.« Er ging weiter, blickte dabei immer wieder aufs Display des Tricorders.
Neelix blieb an seiner Seite und ließ sich von der ruhigen Gelassenheit des Vulkaniers trösten. Doch die Sorge um Kes blieb in ihm. Ihre Abwesenheit und der Umstand, daß sie nicht auf Kom-Signale reagierte, beunruhigten ihn sehr. Niemand von ihnen wußte, was in diesen dunklen Tiefen lauern mochte. Auf welche Gefahren waren Harry und Kes gestoßen? Neelix wußte, daß er sich erst dann wieder entspannen konnte, wenn er das liebliche Gesicht der Ocampa sah und ihre sanfte Stimme hörte.
Plötzlich erloschen alle Handlichter.
Die Männer und Frauen der Einsatzgruppe schnappten
erschrocken nach Luft, als Finsternis sie umhüllte. Die Schalter von zwanzig Lampen klickten, doch die Dunkelheit blieb.
In der Ferne grollte noch immer das dumpfe Donnern der Explosionen. Angesichts der dichten Staubwolken wurde das Atmen immer mühsamer, und hinzu kam nun die psychische Last einer undurchdringlichen Schwärze. Neelix glaubte fest daran, daß sich etwas Gräßliches anbahnte, ein Ereignis von enormer Tragweite, das ihnen allen Unheil brachte.
Jal Sittik zupfte an seinem blutigen Fingernagel und versuchte, sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen. So viele Sprengsätze sie auch zündeten – die Föderationsleute kamen nicht zum Vorschein. Immer häufiger drehten sich die Männer zu ihm um und warfen ihrem Anführer verärgerte Blicke zu. Sittik gab sich lässig und reinigte seine Fingernägel, als sei das letztendliche Resultat der Mission so sicher, daß seine Aufmerksamkeit nicht erforderlich war.
Doch wenn er aufsah, starrten immer mehr Männer in seine Richtung. Zweifel breitete sich aus. Schließlich hielt es Sittik für nötig, seine passive Haltung aufzugeben und zu versuchen, die Moral zu verbessern.
Unglücklicherweise entwickelten sich die Ereignisse des Tages nicht so, wie er es sich erhofft hatte.
Als die Sonne höher stieg und es heißer wurde, kamen Insekten in ganzen Schwärmen. Sie summten laut und lästig, stachen überall dort, wo die Haut nicht bedeckt war. Zuerst verursachten die Stiche keine Schmerzen, doch dann bildeten sich an den entsprechenden Stellen rote Blasen, die heftig brannten. Die allgemeine Stimmung verbesserte sich dadurch nicht. In solchen Situationen mußte ein guter Anführer Selbstsicherheit und Mut ausstrahlen, damit seine Leute durchhielten.
Sittik klopfte einem Mann kraftvoll auf die Schulter. »Heute abend sitzen wir alle bei einem Festmahl zusammen, Bruder. Ich selbst zapfe das Bier für euch und schneide den köstlichen Naggath-Braten.« Er schenkte dem Mann ein Lächeln, wurde dafür jedoch nur mit einem verdrießlichen Blick belohnt. Rasch ging er weiter.
»Teslin, mein Freund. Wenn wir dem Maje Dut von unserem heutigen Triumph berichten, wird er die schönsten Frauen zu uns schicken.« Er beugte sich vor und fügte in einem
verschwörerischen Tonfall hinzu: »Ich weiß, daß du ein Auge auf Kosla geworfen hast, die unter dem Schutz des Maje steht. Heute nacht gehört sie dir.«
Teslin nickte kurz und bereitete einen weiteren Sprengsatz vor.
Sittik setzte die Aufmunterungstour fort und beschrieb seinen Leuten immer neue Details der Siegesfeier, die am kommenden Abend stattfinden sollte. Es ärgerte ihn ein wenig, daß sie nicht mit mehr Enthusiasmus reagierten, aber vielleicht ließ sich dieser Mangel an Begeisterung durch die Hitze und die Insekten erklären.
Er dachte kurz an Kosla, eine üppige junge Frau, die das Interesse des Maje geweckt hatte, als sie das Erwachsenenalter erreichte: dunkle, samtige Augen, mit langen Wimpern
geschmückt. Das zusammengesteckte Haar war dicht und schwer.
Wenn man es löste… Sittik stellte es sich lang genug vor, um den ganzen Körper zu bedecken. Oh, der Körper… Er mußte
wundervoll sein. So prall wie eine brütende Looci-Henne – er schien sich der Kleidung entgegenzustemmen, sich von ihr befreien zu wollen. Oft hatte Sittik sich folgende Szene vorgestellt: Er ergriff Kosla am Arm, preßte ihr weiches Fleisch mit Daumen und Zeigefinger zusammen, woraufhin plötzlich Saft
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