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Mosaik

Mosaik

Titel: Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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Kathryn versuchte, die entstandene Spannung zu verscheuchen. »Es ist meine Schuld. Ich hätte dich fragen sollen. Ich habe einfach nicht daran gedacht…«
    »Wie kann sich jemand in Kathryn verlieben und keine Hunde mögen?« fragte Phoebe, die keinen Hehl aus ihrer Verärgerung machte. »Na schön. Dann schenke ich euch eben einen
    Kerzenhalter oder so.«
    Edward stand auf und winkte Justin zu. »Bitte begleiten Sie mich in mein Arbeitszimmer, Lieutenant. Ich möchte Ihnen die Diagramme eines Testschiffes zeigen.«
    »Ja, Sir.« Justin stand auf, und Kathryn entdeckte einen rötlichen Schimmer auf seinen Wangen, als ihr Vater ihn hinausführte. Er sah dabei weder zu ihr noch zu Phoebe.
    Als sie fort waren, wandte sich Kathryn sofort an ihre Schwester. »Was fällt dir ein? Wie konntest du ihn vor allen in Verlegenheit bringen? Das war sehr unhöflich von dir.«
    »Und du? Wie kannst du nur daran denken, jemanden zu
    heiraten, der keine Hunde mag? Vielleicht hast du heute abend eine wichtige Erkenntnis gewonnen, für die du mir dankbar sein solltest.«
    Zorn brodelte in Kathryn. Phoebe hatte sich überhaupt nicht verändert, war noch immer stur, eigensinnig und ganz auf sich selbst fixiert. »Vielleicht gelingt es dir eines Tages, erwachsen zu werden, Phoebe. Und dann begreifst du, daß in einer Beziehung die Wünsche der anderen Person mindestens ebenso wichtig sind wie die eigenen.«
    »Auf derartige Beziehungen verzichte ich lieber. Wenn ich jemandem nicht so gefalle, wie ich bin, kann er mir gestohlen bleiben.«
    »Mädels…«, warf Gretchen ein. »Bitte übertreibt es nicht. Ihr könntet euren Streit beim Abwasch beilegen. So wie damals, als ihr noch Kinder gewesen seid.«
    Damit verließ sie den Raum. Kathryns Blick kehrte zu Phoebe zurück, und Ärger blitzte in ihren Augen. »Ich möchte, daß du dich bei Justin für dein Verhalten entschuldigst.«
    »Kommt überhaupt nicht in Frage. Du bauschst diese Sache nur auf.«
    Für ein oder zwei Sekunden hielt es Kathryn für möglich, daß ihre Schwester recht hatte. Aber alles in ihr drängte danach, Justin in Schutz zu nehmen. Sie konnte einfach nicht anders. Was wußte Phoebe von ihm? Was wußte sie davon, wie er aufgewachsen war, welches Leben er geführt und was er aus sich gemacht hatte?
    »Welches Recht hast du, über ihn zu urteilen, wegen eines Hundes, um Himmels willen? Er ist ein außergewöhnlicher Mann und wird dein Schwager sein.«
    Phoebe stellte sich quer und zeigte nicht die geringste Kompromißbereitschaft. Kathryn begriff, daß sich ein zeitloses Muster wiederholte – sie hatten dies schon tausendmal erlebt.
    Mußte es immer so zwischen ihnen sein? Warum war Phoebe so verdammt eigenwillig? Konnte sie denn nie nachgeben?
    »Ich erledige den Abwasch, Phoebe. Und ich ziehe es vor, dabei allein zu sein.«
    »Wie du meinst. Ich nehme Bianca und kehre zur Schule
    zurück.«
    »Gut.«
    »Ja.«
    Und damit ging Phoebe. Sie ließ eine Kathryn zurück, die noch immer mit ihrem Ärger rang und es nicht bedauerte, für ihren zukünftigen Ehemann eingetreten zu sein.
    »Du mußt mit ihr reden. Du bist der einzige, auf den sie hört.
    Sie sollte begreifen, wie unhöflich sie gewesen ist.«
    Justin war gegangen, und Kathryn befand sich bei ihrem Vater im Arbeitszimmer, wo sie einige der wundervollsten Momente ihrer Kindheit verbracht hatte. Erinnerungen daran kehrten jetzt zurück, brachten sowohl Freude als auch Schmerz. Sie wünschte sich, wieder ein kleines Mädchen zu sein, so wie damals, als sie sicher sein konnte, daß ihr Vater sie liebte – bevor er wegen der Cardassianer keine Zeit mehr für sie hatte.
    Es war ihr sehr wichtig, daß er nun Partei für sie ergriff und Phoebe tadelte, die sich ganz offensichtlich falsch verhalten hatte.
    Doch die Sache entwickelte sich anders. Dir Vater hörte aufmerksam und mit neutralem Gesichtsausdruck zu, sah die Dinge allerdings nicht aus dem gleichen Blickwinkel. »Phoebe kann sehr launisch sein und wählt oft Worte, die schlimmer klingen, als sie es eigentlich beabsichtigt. Du solltest dich deshalb nicht aufregen.«
    »Wie kannst du so etwas sagen? Sie hat sich unmöglich
    benommen und war gemein zu Justin.«
    »Ich bin nachher fast eine Stunde lang mit ihm zusammen gewesen. Er schien mir kaum beunruhigt zu sein.«
    »Du kennst ihn nicht. Er läßt sich so etwas nicht anmerken. Er wird mit den Dingen fertig, ohne andere Leute damit zu belasten
    – im Gegensatz zu Phoebe.«
    Edward strich sich übers Haar (Sein

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