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Mosaik

Mosaik

Titel: Mosaik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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frühere Heiterkeit fehlte.
    »Ich bin stolz darauf, immer hinter die Kulissen blicken zu können«, sagte er und bestätigte damit, daß er Kathryns Überraschung bemerkt hatte. »Außerdem kenne ich Justin gut. Er kann sehr schwierig sein. Aber er ist ein besonderer junger Mann und wird eine wichtige Rolle in Starfleet spielen.«
    Ein oder zwei Sekunden lang gewann Kathryn fast den
    Eindruck, als versuchte der Admiral, ihr Tighe schmackhaft zu machen. Nein, Unsinn, dachte sie dann. Als kommandierender Offizier ist er nur auf die Helden seiner Mission stolz.
    »Falls es Sie interessiert…«, fuhr der Admiral fort. »Wir waren sehr erfolgreich und haben viele wichtige Informationen über die Cardassianer gesammelt. Zwar hat der Gegner unseren
    Lauschposten auf dem Mond von Urtea II entdeckt, aber das ändert nichts an der Absicht von Starfleet Command, Ihren Personalakten offizielle Belobigungen hinzuzufügen.«
    »Danke, Sir. Das freut mich sehr.«
    Stille folgte, und Admiral Paris musterte Kathryn ernst. Sein Blick schuf Unbehagen in ihr, aber sie zwang sich, ruhig zu bleiben.
    »Fähnrich…«, begann er. »Ich möchte Ihnen eine Idee
    präsentieren. Es ist nicht in dem Sinne ein Vorschlag, nur eine Anregung. Bitte nehmen Sie sich Zeit, darüber nachzudenken, die Sache von allen Seiten zu betrachten.«
    Neugier erwachte in Kathryn. Worauf wollte der Admiral hinaus? Sie beschloß, zunächst einen neutralen Standpunkt zu vertreten. »Worum geht es, Sir?«
    »An Ihrer wissenschaftlichen Kompetenz kann kein Zweifel bestehen. Sie gäben in jedem Fall einen ausgezeichneten Wissenschaftsoffizier ab.« Paris zögerte und sah sie mit Augen an, die noch immer trüb wirkten. »Aber vielleicht sollten Sie einmal in Erwägung ziehen, den Kommandobereich zu wählen.«
    »Den… Kommandobereich?« Kathryn hörte die Verwirrung in ihrer Stimme. Die Worte des Admirals verblüfften sie geradezu –
    ihre Vorstellungen von einer beruflichen Laufbahn bei Starfleet waren immer untrennbar mit der wissenschaftlichen Sektion verbunden gewesen.
    »Sie sind klug, und Sie geben nicht so leicht auf. Außerdem sind Sie einfallsreich und geraten selbst in schwierigen Situationen nicht in Panik. Ein guter Kommandooffizier braucht noch weitere Eigenschaften, aber die gerade genannten muß er haben. Denken Sie darüber nach. Wir können die Sache gründlich besprechen, wenn Sie möchten.«
    »Ja, Sir. Danke. Ich fühle mich geschmeichelt und verspreche Ihnen, mir alles durch den Kopf gehen zu lassen.«
    Kathryn zögerte und wußte nicht recht, wie sie das nächste Thema ansprechen sollte. Irgend etwas sagte ihr, daß es für den Admiral besser war, darüber zu reden. »Ich bitte um Verzeihung, Sir, aber als wir uns in cardassianischer Gefangenschaft befanden… Ich habe Ihre Schreie gehört, und… Ich meine, es muß sehr schlimm für Sie gewesen sein.«
    Die Augen des Admirals schienen sich noch mehr zu trüben.
    »Ja, das war es«, sagte er leise. »Noch schlimmer, als ich befürchtet hatte.«
    »Wollten die Cardassianer etwas von Ihnen? Informationen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Sie stellten mir Fragen, und ich habe versucht, sie so gut wie möglich zu beantworten, aber das nützte überhaupt nichts. Ihre Absicht bestand vor allem darin, meinen Willen zu brechen.«
    Admiral Paris stand auf, trat zum Fenster und sah zu den Sternen. »Mit dem, was ich Ihnen jetzt sagen werde, gehe ich ein gewisses Risiko ein, Fähnrich. Aber es dürfte Ihnen dabei helfen, bestimmte Dinge zu verstehen.«
    Er legte eine kurze Pause ein und fuhr dann fort: »Ich mußte die cardassianische Folter etwas länger als eine Stunde ertragen und bin nicht sicher, ob ich jemals wieder der Mann sein kann, der ich vorher gewesen bin.« Er drehte sich um, und Ehrfurcht erklang in seiner Stimme, als er fortfuhr: »Lieutenant Tighe geriet vor zwei Jahren in cardassianische Gefangenschaft. Drei Tage lang wurde er gefoltert, und trotzdem gelang es ihm irgendwie, zu entkommen und zu uns zurückzukehren.«
    Paris zögerte erneut. »Es ist mir ein Rätsel, wie er überlebt hat.
    Und mindestens ebenso erstaunlich finde ich, daß er den Mut aufbrachte, jene Gruppe anzuführen, die uns befreite. Ein solcher Mann ist wirklich außergewöhnlich und verdient meinen
    höchsten Respekt.«
    Kathryn reagierte mit einem Durcheinander aus Gefühlen, in dem Erstaunen und Verwunderung dominierten. Schließlich verdichtete sich das emotionale Chaos zu tiefer Dankbarkeit. Sie sah zu Admiral

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