Mosaik
herausrann, so wie aus einer reifen, dick angeschwollenen Frucht.
Sittik beschloß, daß sich Teslin noch etwas gedulden mußte. Die kommende Nacht wollte er selbst mit Kosla verbringen.
Die erotischen Träumereien hatten ihn so sehr abgelenkt, daß er den vor ihm stehenden Miskk erst nach einigen Sekunden bemerkte.
»Ja, Miskk?« fragte er freundlich, und ein Teil seiner Gedanken weilte noch immer bei Kosla. Nur allmählich wurde ihm das Ausmaß des Zorns in Miskks Gesicht klar.
»Wie lange sollen wir mit dieser dummen Taktik fortfahren?
Begreifen Sie denn nicht, daß wir damit keinen Erfolg erzielen?
Sie sollten sich schleunigst etwas anderes einfallen lassen!« Ärger formte purpurne Streifen auf Miskks Stirnhöckern.
Das Feuer der Wut loderte in Sittik, ließ ihm das Blut in den Adern kochen. Seine eigenen Stirnhöcker gewannen ebenfalls einen purpurnen Ton. »Fordern Sie mich heraus, Miskk? Sollen wir hier und jetzt entscheiden, wer diese Mission leitet?«
Sittik wartete keine Antwort ab und rammte seinem Gegenüber eine von hartem Leder umhüllte Faust ins Gesicht.
Miskk fiel wie ein Stein, blieb benommen liegen und blutete.
Sittik trat ihm mehrmals in die Rippen, doch die Gestalt auf dem Boden regte sich überhaupt nicht mehr. Er bückte sich, nahm dem Hilflosen die Waffen ab und wandte sich dann an die anderen Kazon. Sie hatten vorübergehend den Versuch eingestellt, die Föderationsleute aus ihrem unterirdischen Versteck zu treiben.
Voller Genugtuung beobachtete Sittik die Furcht in ihren Mienen.
»Das passiert mit jenen, die sich mir widersetzen!« verkündete er. »Dieser Mann soll Ketten tragen, bis ihm die Handgelenke verfaulen.« Er nickte zwei Kriegern zu. »Bringt ihn zum Shuttle und fesselt ihn dort.«
Die beiden Kazon traten zu Miskk, der sich inzwischen
aufgesetzt hatte und beide Hände an die stark blutende Nase preßte. Die Männer zogen ihn hoch, führten ihn dann in Richtung Shuttle. Als Miskk an Sittik vorbeikam, warf er ihm einen letzten Blick zu, und in seinen Augen irrlichterte dabei ein solcher Haß, daß Sittik unwillkürlich zusammenzuckte. Eine bittere Erkenntnis bildete sich in ihm. Er hatte Miskk nicht unterworfen – sein Widersacher würde die erste Chance nutzen, um sich zu rächen.
Captain Janeway stand neben B’Elanna Torres, sah auf den Bildschirm und betrachtete die grafischen Darstellungen der Waffensysteme. Irgend etwas sorgte dafür, daß die Phaser auch weiterhin nicht funktionierten, und bisher war es den Technikern trotz aller Anstrengungen nicht gelungen, die Ursache des Problems zu finden. Die Voyager hatte in den planetaren Nebel zurückkehren müssen; nur dort konnte sie Sicherheit finden und etwas Zeit gewinnen. Diesmal schien ihnen der Kazon-Raumer nicht in die weiten Gas- und Staubwolken gefolgt zu sein.
Janeway hoffte, daß sie die Bordwaffen reparieren konnten, bevor die Kazon sie zu weiteren Ausweichmanövern zwangen. Wenn sie das nächste Mal den Nebel verließ, wollte sie über die volle Feuerkraft der Voyager verfügen.
Flecken zeigten sich in B’Elannas Gesicht, und ihre Augen lagen tief in den Höhlen. Seit dem Angriff der Kazon hatte sie nicht mehr geschlafen, und ihre Erschöpfung war unübersehbar.
Doch sie blieb auf den Beinen und hielt an der Entschlossenheit fest, das offensive Potential wiederherzustellen.
»Der Fehler liegt irgendwo im Plasmaverteiler«, wandte sich die Chefingenieurin an Janeway. »Die Flußregulatoren des
Elektroplasmasystems funktionieren einwandfrei, aber wenn Energie in den Verteiler geleitet wird, kommt sie nicht in der richtigen Reihenfolge in die Ladekammern. Wenn wir unter solchen Umständen versuchen, die Phaser einzusetzen, könnte es zu einer verheerenden Explosion kommen.«
»Haben Sie versucht, die magnetischen Leiter und Schaltgatter neu zu kalibrieren?«
»Nicht nur einmal, sondern gleich mehrmals. Außerdem habe ich den Hauptprozessor überprüft, um mich zu vergewissern, daß der Fehler sich nicht irgendwo im Computer verbirgt. Derzeit nehmen wir uns die Nadion-Injektoren vor – wir wollen ganz sicher sein, daß bei den Ventilen kein Defekt vorliegt.«
B’Elanna Torres sah die Kommandantin an. »Ich gehe dieser Sache auf den Grund, Captain«, sagte sie. »Und ich werde die Ursache des Problems finden.«
»Daran zweifle ich nicht. Bitte halten Sie mich auf dem laufenden.«
B’Elanna blickte wieder zu den Schemata auf dem Bildschirm, und Janeway kehrte zur Brücke zurück. Dumpfer
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