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Motte Maroni - Horrorfahrt der Dämonenbahn

Motte Maroni - Horrorfahrt der Dämonenbahn

Titel: Motte Maroni - Horrorfahrt der Dämonenbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Residenz
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bedrohlich auf Slim Shredder zu, der benommen daliegt. „Dein letztes Stündlein hat geschlagen, Menschlein!“, grunzt der Dämon, packt den benommenen Slim Shredder am Kragen und führt ihn zum Mund, um von ihm abzubeißen.
    „Dass du dich da nur nicht täuschst, Spinatvisage!“, krächzt Slim Shredder und zieht in letzter Sekunde eine kleine Wasserpistole aus dem Stiefel. Er spritzt dem überraschten Dämon einen Schwall Weihwasser genau ins weit geöffnete Maul. Dann versetzt er ihm einen Kinnhaken. Das Maul des Dämons klappt quietschend zu, der Dämon schluckt und lässt Slim Shredder fallen. Der rollt sofort zur Seite, ruft: „Deckung, Leute!“ Dann zerplatzt der Dämon mit einem gewaltigen „Blobb!“ Gelbgrüne, gallertige Flüssigkeit klatscht auf die Wände, den Boden und Max Humperdinger, der sich nicht rechtzeitig hinter den Schaumgummisarg des „Vampirs Orlok“ geworfen hat.
    Stille.
    Shirley klappt die Augen auf. Über ihr Slim Shredder, der ihr die Wangen tätschelt. Neben ihr Max, von dem gelbgrüner Schleim trieft. „Slim!“, haucht Shirley. „Was für ein Mann!“
    Slim Shredder winkt ab: „Ihr würdet genau dasselbe für michtun, Leute!“, schnarrt er und stapft mit O-Beinen dem Ausgang zu. Das Licht der untergehenden Sonne strahlt ins Innere des Spukhauses. Man hört einen Chor jubilieren. Max blickt Slim Shredder träumerisch nach. „Amerika braucht solche Jungs!“, stellt er fest. „Die Welt braucht solche Jungs!“
    Shirley schluchzt. „Lass uns heimfahren, Darling!“, haucht sie.
    „Heim, wo daheim noch daheim ist!“
    Max hilft ihr auf die Beine. „Ich weiß, was du meinst, Baby!“, sagt er. „Dort, wo der Büffel wächst und die Prärie noch staubtrocken ist und wo die Guten noch gut sind, da ist daheim noch daheim! Denn es gibt einen, der immer auf uns aufpasst!“ Shirley blickt Max mit großen Augen an. „Wer kann das sein?
    Der Präsident? Der liebe Gott? Ronald McDonald?“
    Max lächelt lässig: „Aber nein, Dummerchen! SLIM natürlich. SLIIIIIIIM …“
    „SHREDDER!“, brüllt der Meier und reißt die Arme hoch. „Unglaublich, Wahnsinn, grandios, genial, ich brauch ein Taschentuch!“ Er schluchzt ergriffen, als im Kinosaal das Licht angeht, während der Abspann des Films läuft und eine raue Stimme rappt: „We love our Shredder, Shredder – shred, shred bad boys!“
    Motte ist wieder einmal fassungslos. „Blöder geht’s echt nicht mehr!“, denkt er. „Immer dasselbe mit diesen Slim-Shredder-Filmen!“ Laut sagt er das aber nicht, weil erden Meier nicht kränken will. Der Meier ist sein Freund, da hat man so was auszuhalten. Wenn es bloß nicht das fünfte Mal gewesen wäre, dass sich Motte mit dem Meier genau diesen Film ansehen muss! Aus sentimentalen Gründen, wie der Meier nicht müde wird, zu betonen. Aber na ja, der Meier ist halt ein echt guter Freund. Und Motte auch. Irgendwann wird der Meier seinen Liebeskummer vergessen haben, und dann muss er sich mit Motte tonnenweise Animes anschauen. Auch wenn der Meier die für Weiberkram hält. Das wird super!
    * Slim-Shredder-Fans wissen, warum!
    * Ist die amerikanische Variante der Geisterbahn. Es wird nicht mit Wägelchen befahren, sondern man marschiert zu Fuß durch. Anmerkung des Autors.
    * Gumbo ist ein, an und für sich, leckerer Eintopf, der im Süden der USA gegessen wird. Würde die Geschichte in Wien spielen, würde der Windigo aus Max natürlich Gulasch machen wollen, in Zürich das Geschnetzelte und in Norddeutschland Labskaus. Anmerkung des Autors

Eine Nacht im Geisterschloss
    Der Wiener Prater ist – wie die meisten Vergnügungsparks – während der Nachtstunden ein stiller Ort. Kein Gekreisch aus den Achterbahnen, kein lockendes Geplärr der Budenbesitzer, kein Quietschen rheumatischer Karussell-Elefanten, keine ohrenbetäubenden Technobeats. Zwischen all den Achter-, Grotten- und Geisterbahnen, den Bungee-Schaukeln und Imbissbuden herrscht eine ungewohnte, ja fast befremdliche Ruhe. Nur ein paar Nachtschwärmer stapfen plaudernd über den Calafattiplatz.
    Ruhig ist es auch in der Geisterbahn „Zum Geisterschloss“. Die Wägelchen parken beim Einstieg, im schrill bemalten Kassenhäuschen ist nur eine schummrige Notbeleuchtungan. Der riesenhafte Pappmaché-Zombie in der Krachledernen, der seit ewigen Zeiten am Kassenhäuschen lehnt und bei Tage diabolisch lachend den Tirolerhut lüpft, grinst stumm vor sich hin. Auf dem Dach macht das quadratschädelige Frankenstein-Monster ein

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