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Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Titel: Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Izzo
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das nicht verstehen?
    Wenigstens hatten Marianne und Brandon die Einladung angenommen. Für Thomas war der Flug nach London sein erster überhaupt. Ich hatte ein Mädchen aus dem Dorf als Babysitterin engagiert. Er war jetzt fast vier Monate alt, groß genug, dass ich ihn auf den Arm nehmen konnte. Ich hatte der Haushälterin erklärt, dass ich für unser erstes gemeinsames Abendessen Lasagne machte. Ich musste mich für dieses Barbecuesoßen-Debakel revanchieren, und da Emma schwanger war, passte es gut. Brandon kam allein und weigerte sich zu sagen, warum Lucy ihn nicht begleitete. Ich fragte mich, ob er sie endlich geschwängert hatte.
    »Penwick Manor kommt jetzt gleich rechts, Miss«, verkündete der Chauffeur.
    Ich rutschte näher ans offene Fenster und streckte den Kopf hinaus. Als wir um die letzte Kurve bogen, kam das Haus in unser Blickfeld. Trotz des schlechten Wetters sah das Haus so elegant und stattlich wie auf den Fotos in der Broschüre aus. Ich strahlte. So hatte ich mir den Anfang meines neuen Lebens vorgestellt.
    Penwick Manor bestand aus hellen Ziegeln, mächtigen Säulen und Balustraden. Üppiger Efeu rankte sich die Wände bis zum Dach empor. Den ersten Stock schmückten Balkone mit Glastüren. Sicher, das Anwesen war grandios, aber als der Wagen näher kam, legte sich derselbe melancholische Schleier, den ich schon im Wald wahrgenommen hatte, wie von Zauberhand auf das Haus. Ich schüttelte das Unbehagen ab. Meine Hochzeit würde Penwick in einen fröhlicheren Ort verwandeln.
    Der Chauffeur nahm mein Gepäck aus dem Kofferraum, während ich die Steinstufen hinaufstieg und nach der Klingel suchte. Aber die riesige Tür öffnete sich knirschend, und in dem riesigen Türrahmen stand eine kleine, ältere Frau und lächelte mich mit strahlenden Augen an. Sie sah meiner Großmutter so ähnlich, dass mir der Atem stockte und ich reglos dastand.
    »Hallo. Lady Katherine, nehme ich an?«, fragte die Frau warmherzig.
    Ich nickte verlegen.
    »Kommen Sie rein, meine Liebe, und fühlen Sie sich wie zu Hause«, sagte sie und ging hinein. Ich folgte ihr, immer noch verblüfft über die Ähnlichkeit. »Ihr Chauffeur kann das Gepäck hineintragen, während ich Ihnen alles zeige. Ich hoffe, die Fahrt hierher war nicht zu anstrengend.«
    Ich schüttelte den Kopf. Sie sah mich verwirrt an, als wäre ich begriffsstutzig.
    »Schön. Diese Städter haben es immer eilig, da möchte man sie am liebsten gar nicht hierhaben«, sagte sie lächelnd. »Oh, wo habe ich nur meine Manieren? Mein Name ist Doris. Ich bin die Haushälterin. Wir haben miteinander telefoniert. Wenn Sie irgendetwas brauchen, dann fragen Sie nach mir. Hier sind Ihre Schlüssel.«
    »Danke schön«, antwortete ich, erleichtert, meine Stimme wiedergefunden zu haben, und nahm die Schlüssel. Mein Blick schweifte durch das gewaltige Foyer und über die prachtvolle Treppe. Früher war das Interieur sicher prachtvoll gewesen, aber mit den Jahren hatte es seinen Glanz verloren. Die Wände waren rissig, die Holzvertäfelung splitterte, und der schwarz-weiße Fußboden im Schachbrettmuster war deutlich verkratzt. Es überraschte mich, dass Penwick immer noch als Luxushotel galt, in das sich reiche Leute gerne zurückzogen. Vielleicht machte genau das seine Attraktivität aus. Reiche konnten auf Glamour und Opulenz verzichten, solange ihre Privatsphäre gewahrt blieb. Doch trotz seiner Makel strahlte Penwick eine Wärme aus, dass ich mich sofort wie zu Hause fühlte. Ich konnte nicht glauben, dass ich tatsächlich hier war, in dem Haus, um das Griff sich tagtäglich kümmerte. Beim Gedanken an ihn hatte ich plötzlich Schmetterlinge im Bauch. Was, wenn man mich bei der Reservierung falsch informiert hatte und wir aufeinandertrafen? Wenn er seine Pläne geändert hatte?
    Wer blieb schon mehr als einen Monat seinem Arbeitsplatz fern? Ich wollte nachfragen, aber ich wollte nicht aufdringlich sein. Ich räusperte mich und versuchte, ungezwungen zu klingen.
    »Doris, sind die Penwicks noch weg?«
    Sie wirkte verwirrt, das musste an ihrem Alter liegen.
    »Ach so, die Penwicks, ja, sie sind nicht da«, sagte sie und nickte.
    »Und Griff Saunderson?«, traute ich mich endlich zu fragen.
    »Alle sind weg, Mr Saunderson auch.« Sie sah mich an, als wäre ich schwerhörig. »Heute Morgen ist er abgefahren. Er ist für mindestens einen Monat weg, vielleicht länger, ich glaube, er ist wieder in der Stadt, obwohl ich weiß, dass er sich dort nicht sehr wohlfühlt.«
    Ich

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