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Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Titel: Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Izzo
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wenn seine gesperrt waren und er neue Software oder sonst was brauchte. Nun, das war über sechs Monate her, und ich hatte keinen Penny gesehen. Das Einzige, was er tat, war, sich dauernd zu entschuldigen, das Gehalt eines Nachwuchscutters sei ja so niedrig, und ob ich nicht noch etwas Geduld hätte? Seufz. Ich war ein Megatrottel, und jetzt besaß ich, neben meiner Geduld, nur noch meinen Altersvorsorgeplan – Investmentfonds etc.
    Ich brauchte Darlenes Job. Dringend.
    »Wirklich, mir geht’s gut«, versicherte ich.
    »Das freut mich«, sagte Marianne fröhlich und streichelte ihren Bauch. »Und ich freue mich auf das Baby und darauf, deine berühmte Lasagne zu essen.«
    Ich lächelte.
    »Das geheime Familienrezept«, sagte ich verschwörerisch. »Vielleicht bekommst du mehr als eine Portion.«
    »Kate, kann ich einen Moment mit dir sprechen?«
    Gloria, die Herausgeberin und Mariannes Boss, kamen auf uns zu. Das musste es sein. Mein Jobangebot. Ich schwebte praktisch aus der Küche in Glorias Büro.
    »Setz dich«, sagte sie. Ich strich meine Haare und mein Kleid glatt, als ich mich auf den grauen Besucherstuhl setzte. Vielleicht konnte ich mir einen roten für mein Büro bestellen. »Du weißt natürlich, dass die Wirtschaft schwächelt«, begann sie.
    Natürlich wusste ich das. Es war September 2008, und die Wirtschaft machte Schlagzeilen. Das Wort »Finanzkrise« war allgegenwärtig. Vielleicht musste ich auf das Antrittsgeld verzichten.
    »Wir bereiten uns auf schwere Verluste im Anzeigengeschäft vor«, fuhr sie fort. »Nicht nur Haute , sondern der gesamte Verlag. Ich weiß, dass du Claire vertrittst, aber sie kommt nächste Woche zurück.«
    »Und es fehlt ein Ersatz für Darlene«, warf ich mit einem wissenden Lächeln ein. »Über meine Gehaltsvorstellungen können wir verhandeln.«
    Sie sah mich an und schüttelte den Kopf. Vielleicht hatte ich zu früh gesprochen.
    »Nicht mehr«, sagte sie und schaute weg. »Wir werden ihre Stelle nicht mehr besetzen.«
    Ich konnte das, was Gloria sagte, nicht verstehen, weil ich das plötzliche Gefühl hatte, in Ohnmacht zu fallen.
    »Ihre Assistentin wird befördert und muss dann beide Jobs erledigen«, erklärte Gloria. Als sie meinen leeren Gesichtsausdruck sah, fuhr sie fort. »Wir haben auch beschlossen, keine Schwangerschaftsvertretungen mehr einzustellen. Die anderen Angestellten müssen die Lücken füllen. Um es ganz klar zu sagen: Wenn Claire nächste Woche zurückkommt, werden wir dich hier nicht mehr brauchen. Es tut mir leid.«
    Ich schluckte.
    »Ich bin gefeuert?«
    »Nein. Du warst nie eine Angestellte, hattest nur einen Vertrag, der jetzt nicht mehr verlängert wird.«
    Es war plötzlich sehr heiß in Glorias Büro. Ich dachte an die Küche, wo die anderen saßen, nun meine Exkolleginnen. Die Ellie-Typen, die Jennifer-Typen und alle dazwischen.
    »Wissen es alle?«
    »Nein, nicht einmal Marianne«, sagte Gloria. »Ich wollte es dir zuerst sagen.«
    Ich ging zu meinem Arbeitsplatz, meine Mary Janes klapperten so laut auf dem Hartholzboden, dass ich mich wie ein Kavallerieoffizier auf seinem Pferd fühlte. Mein Plan war, mich hinauszuschleichen. Ich war nicht mehr in der Stimmung für Cupcakes.
    »Kate, Liebes!«
    Ich fiel fast um, als Claire auftauchte und mich umarmte.
    »Ich habe ein neues Foto vom Knirps dabei«, sagte sie selbstzufrieden und zeigte mir ein zwölf mal siebzehn Zentimeter großes Hochglanzbild ihres Sohnes. »Ich hoffe, das macht dir nichts aus. Ich bin ja nächste Woche wieder da, und, na ja, es ist ja nicht so, als ob du Fotos zum Aufhängen hättest.«
    Sie öffnete Make-up-Schachteln, wühlte in meinem Eingangskorb. So viel zu meinem Plan.
    »Ich bin gleich wieder da«, sagte ich und verschwand zur Damentoilette, in der Hoffnung, dass Claire bei der Babyfeier wäre, wenn ich zurückkam.
    Ich schloss die Kabinentür und lehnte mich gegen die Metallwand. In dem Moment merkte ich, dass ich immer noch die Ultraschallbilder in der Hand hielt. Scheiße. Das bedeutete, dass ich zur Feier zurückkehren musste. Da hörte ich zwei Frauen eintreten, die sich vor dem Spiegel frisch machten.
    »Warum war Kate auf dem Foto?«
    Meinte sie mich?
    »Wahrscheinlich will sie eine von ihnen sein«, antwortete die andere Stimme. »Sie macht ja nur Schwangerschaftsvertretungen. Das ist merkwürdig.« Sie sprachen über mich.
    »Warum hat sie keine eigenen Kinder?«
    »Anstatt immer nur mit all den Schwangeren rumzuhängen? Ich habe gehört, ihr Freund

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