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Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Titel: Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Izzo
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brauchte, die potentielle Investoren beeindrucken konnte.
    Ein kahlköpfiger Mann mit einer Goldrandbrille kam auf uns zu, er war groß und sehr dünn und hatte eine lange, spitze Nase. Wäre sein Smoking pink gewesen, hätte er leicht als Flamingo durchgehen können. Er sagte, dass ein alter Freund ihm Scott empfohlen, sie sich bisher aber noch nicht getroffen hätten. Sie tauschten die typisch männlichen Höflichkeitsfloskeln über den gemeinsamen Freund wie »Was macht denn so und so …« aus. Aber ich wusste, dass der Flamingomann zum Geschäftlichen übergehen wollte, und es dauerte nicht lang, bis er Scott fragte, wie es seinen Kunden aufgrund der Rezession ginge. Jetzt war es an mir, beeindruckt zu sein. Scott beantwortete die Fragen des Mannes mit Zuversicht und Gelassenheit. Und doch war der Flamingomann noch nicht ganz davon überzeugt, dass er während einer solchen Wirtschaftskrise irgendwem seine Investitionen anvertrauen sollte. Dann fügte er, fast wie nebensächlich, an, dass er der Firmenboss einer der größten Kosmetikfirmen in Großbritannien war, und das war mein Stichwort.
    »Ich habe früher als Beautyredakteurin gearbeitet«, meldete ich mich plötzlich. Der Flamingomann wandte mir seine vogelartigen Knopfaugen zu. »Ich liebe Ihre Produkte. Ich war wirklich sehr beeindruckt, dass Ihre Firma beschlossen hat, die Werbung zu verstärken, während Ihre Konkurrenten praktisch verschwanden. Frauen lieben es, Kosmetik zu kaufen, und es ist beruhigend, dass wir uns selbst in dieser wirtschaftlich schwierigen Situation auf Ihr Make-up verlassen können, damit wir hübsch aussehen, auch wenn wir uns nicht immer so fühlen.«
    Der Flamingomann hörte gebannt zu, und wir führten ein nettes Gespräch über das Auf und Ab der Schönheitsindustrie und darüber, wie während einer Rezession die Lippenstiftverkäufe in die Höhe schossen. Es war klar, dass ich viel mehr über diese Branche wusste als Scott. Aber man muss lobend anmerken, dass Scott sich überhaupt nicht bedroht fühlte. Er hörte einfach zu und legte sogar seinen Arm um mich, als wollte er zeigen, dass wir zusammengehörten. Am Ende unserer Unterhaltung bat der Flamingomann um Scotts und meine Karte. Ich hatte keine, riskierte aber die Aussage: »Scott weiß, wie man mich erreicht.«
    »Halten Sie sie gut fest«, sagte der Flamingomann zu Scott, als er uns die Hand schüttelte.
    »Ich habe das Gefühl, dass sie nicht weit fortgehen wird«, erwiderte Scott. Ich war hin und weg.
    Aber das Gespräch mit dem Flamingomann war anstrengend gewesen, und ich brauchte noch etwas zu trinken. Scott ging nach draußen, um eine Zigarre zu rauchen, und ich feierte mich selbst mit Champagner und Garnelen. Ich war erleichtert, dass der Abend so gut lief. Ich musste bei Scott Fortschritte machen. Er müsste blind sein, wenn er übersah, dass ich viel besser zu ihm passte als Tatiana und dass eine gepflegte Frau mit Klasse sogar attraktiver war als eine vollbusige, einundzwanzigjährige Blondine. Okay, da machte ich mir vielleicht was vor, aber ich war für ihn ein Gewinn. Der Gedanke machte mich ganz schwindelig.
    Wie aus dem Nichts entdeckte ich plötzlich Griff am anderen Ende des Raumes. Ich konnte es nicht glauben. Warum war er plötzlich überall, wo ich auftauchte? Er hatte zwar etwas von Kunstveranstaltungen gesagt, aber das war wirklich lächerlich. Ich kaute an einer Garnele und dippte sie geistesabwesend zweimal in die Cocktailsoße, bis einer der Angestellten mir einen bösen Blick zuwarf und die Soße wegnahm. Ich hatte in eine weitere Garnele gebissen, den Schwanz abgezogen und das Fleisch herausgesaugt, als Griff mich endlich sah. Er erhob sein Glas. Ich seufzte und ging zur Bar.
    »Rosé-Champagner bitte.«
    Während der Barmann eine Sektflöte mit Veuve Rosé füllte, stand Griff auf einmal neben mir. Wenigstens trug er einen ordentlichen Smoking und hatte seine Haare gekämmt.
    »Was bringt Sie hierher?«, fragte er mich, als hätte ich kein Recht, hier zu sein.
    »Ich könnte Sie dasselbe fragen«, sagte ich. »Ich bin überrascht, dass Sie Freigang von ihrem B & B haben.«
    »Ich habe Urlaub.« Er lachte. »Und ich mag Kunst. Wir wollten doch versuchen, Freunde zu sein, erinnern Sie sich? Kann ich Sie auf einen Drink einladen?«
    »Es ist hier alles umsonst.«
    »Genau.« Er lächelte. Dann schaute er mich von Kopf bis Fuß an, es schien, als betrachte er jedes Detail. »Damit sind Sie eine billige Verabredung.«
    »Ich bin zufällig mit

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