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Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Titel: Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Izzo
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unpassende und unschmeichelhafte Kleider anprobiert hatte, war ich kaputt. Wir hatten Dutzende als »zu nuttig« oder »zu spießig« oder, die schlimmste Begründung, »für Jüngere« aussortiert.
    »Ich muss mit fünfundzwanzigjährigen Blondinen in Knallpink konkurrieren«, sagte ich aufgelöst.
    »Du bist wunderschön und erfahren«, schimpfte Emma mit mir. Ich hasste das Wort »erfahren«, weil es mit anderen Worten »alt« bedeutete. »Du siehst nicht wie vierzig aus, niemand wird dich für älter als zweiunddreißig halten.«
    »Das hoffe ich doch sehr!«
    »Probier das mal!«, kreischte Emma. Auf der Suche nach einem Kleid war sie schon den ganzen Morgen fieberhaft hin und her geflitzt. Nun warf sie ein duftiges schwarzes Etwas über die Tür der Umkleidekabine, das aus nicht viel mehr als zwei Lagen Chiffon bestand. Ich schlüpfte hinein und öffnete die Tür. Emma pfiff.
    »Das ist es«, sagte sie und nickte bestimmt.
    Ich stand vor einem Dreifachspiegel. Das taillierte Kleid mit dem tiefen Ausschnitt sah fantastisch aus und passte genau. Sexy, aber nicht zu sexy. Der Preis entsprach allerdings Londoner Verhältnissen. Das Geld für meine Parfümgeschichte war endlich gekommen, und ich hatte es auf mein Visakonto überwiesen. Es reichte gerade für das Kleid, aber ich musste auf neue Schuhe verzichten.
    »Ich muss nach was aussehen«, sagte ich zuversichtlich. »Man muss Geld ausgeben, um Geld zu verdienen.«
    Emma sah sich das Preisschild an und pfiff durch die Zähne. »Ich hoffe, er ist es wert«, sagte sie mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Das ist er«, antwortete ich abwehrend. »Er ist millionenschwer, um genau zu sein.«
    »Ich nehme an, du könntest es immer noch morgen zurückbringen«, schlug Emma vor, als wir zur Kasse gingen.
    »Wirklich?«, sagte ich. Emma schüttelte den Kopf.
    »Das war ein Scherz.«
    »Mach nie Scherze über Kleider oder Geld«, erwiderte ich.
    Mit meinem neuen Kleid in der Kleiderhülle gingen wir zur Rolltreppe.
    »Siehst du, Emma, reich zu sein ist ganz einfach«, verkündete ich triumphierend und hielt meine Einkaufstüte hoch.
    »Finden das nicht alle?«, sagte sie.

27
    Eine Ausstellung

    Man kann keine Frau wirklich gebildet nennen, die nicht das gewisse Etwas in Haltung, Gang, Tonfall, Benehmen und Sprechweise besitzt.
    Stolz und Vorurteil
    E mma hatte mir zur Beruhigung einen Wodka Tonic eingeschenkt. Es war ein wichtiger Abend, und ich wollte mein Bestes geben. Ich saß auf der Bettkante, kampfbereit, als es an der Tür klingelte.
    »Er ist hier!«, rief Clive von unten. »Das heißt, sein Chauffeur.«
    Ich sprang auf und schaltete das Deckenlicht an, um ein letztes Mal in den großen Spiegel zu schauen. Was ich sah, ließ mich aufschreien. Warum war mir das vorher nicht aufgefallen?
    »Kommst du jetzt runter, oder soll ich ihm sagen, er soll ohne dich fahren?«, scherzte Clive.
    »Emma!«, dieses Mal schrie ich lauter. »Ich brauche dich!«
    Ich hörte, wie sie die Treppe hinauflief.
    »Was ist los, Kate?«, fragte sie panisch.
    Ich nickte in Richtung meines Spiegelbildes.
    »Das Kleid«, mir stockte der Atem, »es ist durchsichtig!«
    Emma schnappte nach Luft.
    »Verdammter Mist!« Sie kam näher. Nachdem sie einmal um mich herumgegangen war, rief sie zu Clive hinunter: »Sag dem Chauffeur, sie braucht noch zehn Minuten.«
    »Was soll ich tun? Ich bin praktisch nackt!« Ich biss mir auf die Lippen. »Ich wollte extravagant aussehen, nicht billig!«
    Am liebsten hätte ich Emma die Schuld in die Schuhe geschoben, weil sie das Kleid entdeckt hatte, aber eigentlich war keiner von uns aufgefallen, wie transparent es war. Die Umkleidekabine war schlecht beleuchtet und vielleicht zwei Quadratmeter groß gewesen.
    »Was soll ich tun?«, sagte ich besorgt.
    »Lass mich mal nachdenken.« Emma tippte mit dem Finger gegen ihre Nase. »Der String macht es nicht besser. Hast du schon Strumpfhosen ausprobiert?«
    »Gute Idee.« Ich lief zu meinem Koffer und holte die einzige Strumpfhose, die ich hatte, sie war schwarz und blickdicht. Ich zog sie schnell über meinen String und stellte mich triumphierend vor den Spiegel. Emma runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf.
    »Das geht nicht. Sieht zu sehr nach alter Dame aus, als hättest du eine Stützstrumpfhose an, vor allem in diesen Schuhen, die vorn offen sind.«
    Ich verzog das Gesicht. Sie hatte Recht.
    »Hast du eine normale Unterhose?«, fragte sie.
    »Ich habe heute eine Packung bei Marks and Spencer aus schwarzer

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