Mr. Fire und ich (Band 2)
diesem Teil des Schlosses fernhalten sollen.“
„Ich habe das nicht mit Absicht getan! Ich habe Sie zufällig gesehen. Und wenn schon … Ich habe Ihre Geheimnisse und Ihre Verbote satt. Halten Sie Ihre Frau etwa gefangen? Und wollen nicht, dass ich sie entdecke?“
Ein wutverzerrtes Lächeln zeichnet sich auf Daniels Lippen ab.
„Sie sind eifersüchtig.“
„Absolut nicht! Ich möchte nur, dass Sie mich nicht länger wie eine Idiotin, wie ein kleines Kind oder ich weiß nicht was behandeln und dass sie endlich mit dieser Geheimnistuerei aufhören.“
Jetzt lächelt Daniel aus vollem Herzen.
„Doch, doch, Sie sind eifersüchtig. Sie werden ja ganz rot.“
Plötzlich verfinstert sich sein Gesichtsausdruck wieder.
„Die Frau, die Sie gesehen haben, ist meine Schwester, Agathe.“
„Ihre Schwester?“
„Ja.“
„Und Sie sperren sie hier ein?“
„Ihr geht es gesundheitlich nicht gut.“
„Was hat sie denn?“
„Julia, ich habe wirklich keine Lust, mit Ihnen über das Wie und Warum zu sprechen. Sie wissen jetzt, dass meine Schwester hier lebt, also belassen Sie es dabei. Versuchen Sie jedoch nicht, sie zu besuchen oder dieses Thema erneut anzusprechen.“
Und ohne meine Reaktion abzuwarten, zieht Daniel mich zu sich und küsst mich mit einer Gier, die sich nicht in Worte fassen lässt.
Ich verschränke meine Arme hinter seinem Hals. Unsere Lippen verschmelzen ineinander, während Daniels Hände meinen Rücken entlangwandern, meinen Rock nach oben schieben, sich an meinen Pobacken vergehen, beginnen, sie zu kneten, und ich seinen steifen Penis an meinem Unterbauch spüre.
„Halten Sie sich an mir fest.“
Daniel hebt mich hoch und ich schlinge meine Beine um seine Taille. Der Druck, das Reiben des Stoffes, meine Brüste an seinem Oberkörper, unsere Körpermitten, die einander berühren, all das erregt mich zutiefst. In weniger als einer Sekunde überkommt mich eine unglaubliche Lust. Sein schneller Atem, seine feuchte Haut und die Leidenschaft seiner Küsse lassen mich auch seine Lust spüren.
„Daniel! Daniel!“
Die Schreie einer Frau dringen von Weitem zu uns.
Daniel erstarrt.
„Daniel!“
Sie ruft erneut.
Ich löse meine Umarmung und stelle die Beine wieder auf den Boden.
„Wer ist das?“
Daniel lässt von mir ab und packt mich am Handgelenk.
„Gehen wir.“
Schnellen Schrittes gehen wir durch das Tal zurück. Eine Frau kommt auf uns zu. In dem Moment, als Daniel die Frau erkennt, bleibt er abrupt stehen.
„Meine Mutter“, zischt er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und lässt mein Handgelenk los.
Ich bleibe regungslos und völlig außer Atem neben Daniel stehen, meine Kleidung ist zerknittert und mein Gesicht ist immer noch rot von unserem unterbrochenen Liebesspiel.
Daniels Mutter stürmt wie eine Furie auf uns zu. Sie stellt sich vor ihren Sohn und zeigt mit dem Finger auf mich, ohne auch nur ein Wort mit mir zu sprechen.
„Wer ist dieses Mädchen?“
„Hör sofort auf damit.“
„Ich habe dich gefragt, wer dieses Flittchen ist!“
„Mutter, das reicht!“
Das ist alles?! Das ist alles, was Daniel Wietermann seiner Mutter zu entgegnen hat? Er schreit sie nicht an? Er verteidigt mich nicht?
Äußerst unfreundlich wendet sich Daniels Mutter an mich:
„Sie! Packen Sie Ihre Siebensachen und verschwinden Sie! Ich rate Ihnen, meinen Sohn in Ruhe zu lassen.“
Daniels Mutter wirft mir einen hasserfüllten Blick zu, ich sehe Daniel fragend und Hilfe suchend an, während dieser seine Mutter zornig anstarrt. So bilden wir ein Dreieck aus umherschießenden Blicken und sind dennoch blind füreinander.
Ich weiß nicht, was mich mehr verblüfft und entsetzt: Daniels mangelnde Unterstützung oder die drohenden und entwürdigenden Worte seiner Mutter – auf jeden Fall reicht es mir. Ich nehme die Beine in die Hand und laufe so schnell ich kann zum Schloss zurück.
„Julia!“
Ich höre einen Funken Hoffnungslosigkeit in Daniels Schrei, aber nicht seine Schritte hinter mir. Ich laufe davon und er versucht nicht, mich zurückzuhalten.
Im Schloss angekommen, packe ich schnell meine Sachen zusammen und mache mich auf die Suche nach Ray.
„Was ist los, Fräulein Belmont?“
„Ray, können Sie mich bitte zum nächsten Bahnhof bringen?“
Er entgegnet mir, noch telefonieren zu müssen, bevor wir losfahren können. Mir wird klar, dass er erst Daniel um Erlaubnis bitten muss. Und offensichtlich hat Daniel nichts dagegen …
Im Auto sagt Ray zu mir:
„Auf keinen
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