Mr. Fire und ich (Band 3)

wusste nichts von der Ankunft meiner Mutter. Sie werfen mir vor, alles kontrollieren zu wollen... vielleicht machen Sie mir den Vorwurf nicht mehr...
Meine Mutter hat sich rücksichtslos verhalten. Man darf es ihr nicht übel nehmen.
Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.
Ich rufe Sie morgen an.]
    Wau! Also wirklich... Ich bin erstaunt... Meine Augen sind so aufgerissen, dass man sagen könnte, sie würden durch Streichhölzer offen gehalten. Ich fasse es nicht. Ich wage es kaum zu glauben. Er übernimmt die Verteidigung für SIE!
„Rücksichtslos“
? Schlichtweg ausfällig, ja! Hätte ich den Kopf einziehen sollen? Oder die andere Wange hinhalten? Mich vielleicht dafür entschuldigen, dass ich nicht unter der Fuchtel der Königin Mutter geblieben bin? Und er, anstatt sich für seine Feigheit zu entschuldigen, dreht die Sache so zurecht, um mir einen Vorwurf zu machen. Das ist der Gipfel! Also gut...was die Worte der Entschuldigung anbelangt, kann man sagen, ich bin bedient!
    Ich bin so wütend, dass mein Geist nicht anfängt zu fantasieren, zu hoffen, zu mutmaßen. Ganz im Gegenteil, mein Geist hat nicht mehr die Kraft, gegen was auch immer zu kämpfen und vor Müdigkeit zusammenzubrechen.
    Meine Eltern hatten darauf geachtet, keinen Lärm zu veranstalten und mich schlafen zu lassen. Es war schon spät, als ich am nächsten Tag aufwachte. Bevor ich nach unten ging, blieb ich noch ein wenig im Bett liegen, halb träumend, halb nachdenklich.
    Hatte Sarah mir geantwortet?
    Ich holte den Computer, den ich am Fuße meiner Bettseite hingestellt hatte.
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    Von Sarah [email protected]
    Gesendet 28.07.10:36
    An Julia [email protected]
    Betreff Gib nicht nach
     
    Julia!
    Ich habe auf deine Neuigkeiten gewartet, aber konnte mir nicht vorstellen, dass sich so viele Neuigkeiten in so kurzer Zeit ergeben würden!
    Was war das für ein Schwächeanfall? Aus Müdigkeit? Vielleicht die Furcht von der Rückkehr? Ich hoffe, nichts schlimmes.
    Und dieser Vincent? Du musst mir mehr von ihm erzählen!
    Jetzt, wo wir in derselben Zeitzone sind, können wir leichter miteinander telefonieren, und ich kann es kaum erwarten, dass du mir alle Einzelheiten persönlich erzählst.
    Die Familie deines Daniel scheint schwer zu ertragen zu sein...: ein Vater, den er sich weigert zu sehen, eine kranke Schwester, eine hysterische Mutter...das könnte seine Verhaltensweisen erklären, aber sie nicht entschuldigen... Ich verstehe, dass du geflohen bist. Vielleicht hat er dich gehen lassen, um dich zu schonen? Ich kann nicht nachvollziehen, warum er dich nicht verteidigt hat. Das passt nicht wirklich zu dem Bild, das ich mir aufgrund deiner Erzählungen von ihm gemacht habe. Vielleicht hat es ihn eiskalt erwischt? Vielleicht wollte er einige Dinge mit seiner Mutter klären und wollte nicht, dass du alles mitbekommst und in diesen Streit hineingezogen wirst?
    Was du über die Korrespondenz zwischen Daniel und seinem bretonischen Landgut erzählt hast, fand ich sehr schön. Das beweist nicht nur, dass er ein toller und fesselnder Mann ist, sondern es beweist auch deine Sensibilität. Wer außer dir hätte diese Dinge fühlen und sie zum Ausdruck bringen können? Ich glaube, dass deine sensible Seele und dein Herz, das voller Liebe ist, das wahre Gesicht von Daniel zu sehen vermochten. Und ich habe meine Zweifel, dass eure Trennung endgültig ist. Wenn er dieselben Qualitäten hat, die du ihm während deines Aufenthalts nachgesagt hast, wird er zu dir zurückkommen, das ist sicher. Vielleicht hat er es schon getan, während ich dir schreibe.
    Du, ein gewöhnliches Mädchen? Aber du bist viel hübscher, intelligenter und einzigartiger als all die interessierten oberflächlichen Perlhühner, die bestimmt hinter deinem Daniel her sind! Und ich kann nicht glauben, dass der soziale Rang dich stört: ein tolles Mädchen ist ein tolles Mädchen, ganz egal, welchem sozialen Milieu sie angehört!
    Meine liebe Julia, ich bin mit meinem ganzen Herzen bei dir. Wie heißt es in dem Lied
“halte stand, beweise, dass du existierst“
, alles wird sich fügen.
    Und wenn du einen Tapetenwechsel brauchst: Komm' mich in Sizilien besuchen!!!
    Ich küsse dich und erwarte deinen Telefonanruf,
    Sarah
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    Mein Vater war allein in der Küche und gerade dabei, das Frühstück zuzubereiten.
    „Guten Morgen Papa.“
    „Ah! Guten Morgen, meine Prinzessin! Hast du gut geschlafen?“
    „Sehr gut. Danke, dass ich so lange schlafen durfte.“
    „Möchtest du etwas essen?