Mr. Joenes wundersame Reise
sagte Joenes. Er wich langsam zurück, denn der Polizist hatte den Revolver gezogen und spielte nervös damit herum.
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»In diesem Land gibt es nichts, was man nicht durch Großherzigkeit und logisches Denken lösen kann«, erklärte der Polizist voller Überzeugung, wobei seine Wangenmuskeln zuckten. »Am Ende siegt immer das Gute, und das wird auch in Zukunft so sein, solange es aufrechte Männer gibt, die sich dafür einsetzen. In meinem Schlagstock steckt mehr Recht und Gerechtigkeit als in sämtlichen verstaubten Gesetzbüchern. Wir bringen die Kerle mit, und die Richter lassen sie laufen. Und was soll das alles? Ganz schön beschissen, was?
Doch wir Cops haben uns daran gewöhnt, und wir finden, das ein gebrochener Arm ein Jahr im Knast ersetzt, daher kümmern wir uns selbst um die Bur-schen und bestrafen sie auf unsere Art.«
Bei diesen Worten zog der Polizist seinen Schlagstock. Diesen in der einen Hand und den Revolver in der anderen schaute er Joenes mit eisigem Blick an. Joenes spürte irgendwie, daß die plötzlich so imposante Erscheinung des Polizisten vermuten ließ, daß er ausgerechnet in diesem Moment dem Recht Geltung verschaffen mußte. Er blieb stock-steif stehen und hoffte, daß der Polizist, der jetzt mit blitzenden Augen auf ihn zukam, ihn nicht tö-
ten oder ihm einen Knochen brechen würde.
Der entscheidende Moment nahte heran. Doch Joenes wurde in der letzten Sekunde vor der Entscheidung durch einen Bürger der Stadt gerettet, der, leicht benommen durch die grelle tropische 57
Sonne, vom Bürgersteig auf die Straße trat, ehe die Ampel auf Grün wechselte. Der Polizist wirbelte herum, gab zwei Warnschüsse ab und stürmte auf den Mann zu. Joenes entfernte sich schnellstens in die entgegengesetzte Richtung und wanderte weiter, bis er die Grenzen der City hinter sich wußte.
VI
JOENES UND DIE DREI
LASTWAGENFAHRER
Diese und die drei Lastwagenfahrer-Geschichten, welche darin enthalten sind, werden von Teleu von Huahine erzählt
Während Joenes so über den Highway marschierte und sich dabei in nördlicher Richtung bewegte, hielt neben ihm ein Lastwagen. In dem Lastwagen saßen drei Männer, die erklärten, sie würden ihn gerne so weit mitnehmen, wie sie selbst fuhren.
Glücklich kletterte Joenes in den Lastwagen und drückte den Männern seine tiefe Dankbarkeit aus.
Sie jedoch meinten, die Freude läge ganz auf ihrer Seite, denn das Lastwagenfahren sei eine recht eintönige und einsame Arbeit, auch wenn sie zu dritt waren, und sie freuten sich immer, mit anderen Leuten zu reden und sich von ihnen Geschichten erzählen zu lassen. Aus diesem Grund fragten sie Joenes, was er denn so erlebt habe, seit er sein Zuhause verließ.
Joenes erzählte diesen Männern, daß er von einer fernen Insel in die Stadt San Francisco gekommen wäre, wo er verhaftet, von einer Kommission des Kongreß befragt, von einem Orakel für schuldig befunden und mit zehn Jahren Gefängnis auf Bewährung bestraft worden sei, daß er dann nach 59
New York gefahren sei, wo er beinahe von einem Polizisten umgebracht wurde.
Nichts wäre seit seinem Abschied von der Insel richtig gelaufen, meinte Joenes, und alles wäre schiefgegangen. Daher hielte er sich selbst für einen richtigen Pechvogel.
»Mr. Joenes«, sagte der erste Lastwagenfahrer,
»Sie haben in der Tat sehr viel Pech gehabt. Aber ich bin von allen wahrscheinlich der unglücklichste Mensch, denn ich habe etwas verloren, was noch weitaus wertvoller ist als reines Gold, ein Verlust, den ich jeden Tag meines Lebens aufs neue beklage.«
Joenes bat den Mann, seine Geschichte zu erzählen. Und dies ist die Geschichte, die der erste Lastwagenfahrer zu Gehör brachte.
DIE GESCHICHTE DES WISSENSCHAFT-
LICHEN LASTWAGENFAHRERS
Mein Name ist Adolphus Proponus, und von Geburt bin ich Schwede. Schon als Kind liebte ich die Naturwissenschaft. Ich empfand diese Liebe nicht wertfrei, als Liebe an sich, sondern weil ich glaubte, daß die Naturwissenschaft die größte Die-nerin der Menschheit sei, welche uns hilft, das Grauen unserer Vergangenheit zu überwinden, den Grausamkeiten abzuschwören und dem Frie-60
den und dem Glück zum Sieg zu verhelfen. Trotz all der Grausamkeiten, welche ich bei den Menschen beobachten konnte, und obwohl meine eigene neutrale Heimat reich und reicher wurde, indem sie kriegführende Nationen mit Waffen versorgte, glaubte ich immer noch an das Gute und an die Überlegenheit der Menschheit und ihre Selbst-befreiung durch die
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