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Mr. Joenes wundersame Reise

Mr. Joenes wundersame Reise

Titel: Mr. Joenes wundersame Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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kam es dann, daß Joenes zu zehn Jahren auf Bewährung verurteilt wurde. Und der Generalstaatsanwalt mußte sich der Entscheidung des Orakels beugen und entließ Joenes aus seinem Macht-bereich.
    Endlich wieder in Freiheit, setzte Joenes seine Reise durch Amerika fort und trug auf seinen Schultern einen Fluch und eine Verheißung sowie 46
    ein Urteil von zehn Jahren Gefängnis mit Bewährung. Schnell verließ er Sperry und fuhr mit einem Zug nach New York. Was dort geschah und was ihm dort zustieß, ist eine andere Geschichte, welche jetzt erzählt werden soll.
    V
    DIE GESCHICHTE VON JOENES, WATTS
    UND DEM POLIZISTEN
    Erzählt von Ma‘aoa von Samoa Noch nie zuvor hatte Joenes etwas ähnliches gesehen wie die Riesenstadt New York. Das nimmermüde Eilen und Hasten so vieler Menschen war ihm völlig fremd, jedoch fand er das nicht ohne einen gewissen Reiz. Als die Nacht hereinbrach, dauerte das hektische Leben der Stadt an, und Joenes beobachtete New Yorker, welche in Nacht-clubs und Tanzhallen ein und aus rannten in ihrer gierigen Suche nach Zerstreuung. Auch gab es in der Stadt keinen Mangel an Kultur, denn eine Vielzahl von Leuten frönte der längst vergessenen Kunst des Films.
    In den frühen Morgenstunden verlangsamte sich das Tempo der Stadt ein wenig. Dann traf Joenes auf viele alte Männer, und auch einige junge waren darunter, die auf Bänken herumsaßen oder sich in der Nähe der U-Bahn-Ausgänge herumdrückten.
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    Immer wenn Joenes in ihre Gesichter schaute, sah er ein schreckliches Nichts, und wenn er mit ihnen reden wollte, verstand er ihre gemurmelten Entgeg-nungen nicht. Diese völlig atypischen New Yorker beunruhigten Joenes über die Maßen, und er war froh, als endlich wieder der Tag anbrach.
    Beim ersten Tagesschimmer setzten die hastigen Aktivitäten der Massen wieder ein, und die Leute schoben und drängten sich in ihrer Eile, irgendwo-hin zu laufen oder irgendwoher zu kommen oder irgend etwas überaus Wichtiges zu tun. Joenes wollte endlich wissen, was es mit dieser Eile auf sich hatte, daher suchte er sich einen Mann aus der Menge aus und hielt ihn an.
    »Sir«, begann Joenes, »wären Sie vielleicht so freundlich und opferten einen winzigen Augenblick Ihrer so wertvollen Zeit und erklärten einem Fremden diese allumfassende und aktive Vitalität, welche ich um mich herum überall sehen kann?«
    Der Mann starrte Joenes an. »Was ist los, haben Sie vielleicht ‘nen Knall?« Und er rannte weiter.
    Der nächste Mann hingegen, den Joenes anhielt, ließ sich die Frage durch den Kopf gehen und meinte dann: »Sie nennen das also Vitalität, heh?«
    »So kommt es mir vor«, erwiderte Joenes und betrachtete wieder die rastlosen Menschenmassen, die um ihn und seinen Gesprächspartner herum-wogten. »Übrigens ist mein Namen Joenes.«
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    »Ich heiße Watts«, sagte der Mann, »wie in Watts the matter. Um Ihre Frage zu beantworten – was Sie da sehen, ist keine Vitalität, sondern reine Panik.«
    »Aber warum sind denn die Menschen in Panik?«
    fragte Joenes.
    »Um es ganz einfach und kurz zu machen«, er-klärte Watts, »die haben Angst, mit der Hetze aufzuhören, sich nicht mehr hin und her zu schub-sen. Denn wenn sie damit aufhören, dann könnte jemand herausfinden, daß sie in Wirklichkeit alle tot sind. Es ist eine ernste Sache, wenn man als Toter entlarvt wird, denn dann kann man aus seinem Job rausfliegen, man kann sämtliche Rechungen stornieren, die Miete kann erhöht werden und man wird schließlich trotz aller Gegenwehr ins Grab geworfen.«
    Joenes fand, daß diese Antwort kaum den Tatsachen entsprechen konnte. Ihm erschien sie geradezu unglaublich. Er wandte ein: »Mr. Watts, diese Leute sehen doch nicht tot aus. Und nun mal Spaß und jegliche Übertreibung beiseite – die sind doch nicht tot, oder?«
    »Ich habe nicht übertrieben«, erwiderte Watts.
    »Aber da Sie hier fremd sind, will ich versuchen, Ihnen das alles noch etwas genauer zu erklären.
    Fangen wir damit an, daß der Tod nur eine Frage der Definition ist. Früher einmal war diese Definition sehr einfach: man war tot, wenn man sich sehr lange Zeit nicht mehr rührte. Doch mittlerwei-49
    le haben die Wissenschaftler diese reichlich anti-quierte Auffassung neu überdacht und haben diesem Gebiet sehr viel Aufmerksamkeit gewidmet und ernsthafte Forschungen betrieben. Sie haben dabei herausgefunden, daß man durchaus in allen wesentlichen Dingen bereits lange tot sein kann, jedoch immer noch redet und herumläuft.«
    »Und was

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