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Mr. K: Thriller (German Edition)

Mr. K: Thriller (German Edition)

Titel: Mr. K: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.A. Konrath
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jemand erzählt hat. Ich dachte, das warst du.«
    »Nein, das war ich nicht. Mein Speer ist von durchschnittlicher Größe, aber das geht dich eigentlich nichts an. Ich hab von Gartenzwergen geträumt.«
    »Gartenzwerge.«
    »Ja. Ein Haufen Gartenzwerge.«
    »Und was war mit denen?«
    »Nichts. Die sind bloß rumgestanden und haben blöd geguckt.«
    Ich dachte einen Augenblick darüber nach. »Und was soll daran interessant sein?«
    »Weiß ich nicht«, sagte mein Kollege. »Meinst du, das hat irgendwas zu bedeuten?«
    »Träume bedeuten überhaupt nichts, Herb. Du weißt doch, dass ich von so was nichts halte.«
    »Dir fehlt eben eine gewisse Spiritualität.«
    Ich sah noch einmal durch das Fernglas. Unsere Zielperson war noch nicht wieder herausgekommen. »Ich glaube an Tatsachen. Mit Aberglauben hab ich nichts am Hut.«
    »Glaubst du an Zufälle? Fügung? Schicksal?«
    »Schicksal ist die Zukunft, an deren Gestaltung man nicht hart genug gearbeitet hat.« Ich hatte das in irgendeinem Blog gelesen und der Spruch gefiel mir.
    »Komm schon, Jack. Verrückte Dinge passieren ständig. Dinge, die man nicht erklären kann oder die sich wiederholen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Ist es dir schon mal vorgekommen, dass du ein neues Wort hörst und plötzlich hörst du es ein paar Tage später noch mal?«
    »Nenn mir mal ein Beispiel.«
    »Neulich hat jemand im Fernsehen das Wort
melancholisch
benutzt. Es bedeutet
traurig

    »Ich weiß, was es bedeutet«, sagte ich.
    »Echt? Ich musste es im Wörterbuch nachschlagen. Na ja, jedenfalls zwei Tage später bin ich beim Metzger, und was glaubst du, was für ein Wort er verwendet?«
    »Speck?«
    »
Melancholisch
. Bei so was gerate ich ins Grübeln. Es ist ungefähr so, wie wenn du dir mit dem Hammer auf den Finger haust und zehn Jahre später haust du dir auf genau dieselbe Stelle. Du hättest ja auch ‘nen anderen Finger oder ‘ne andere Stelle treffen können. Aber nein, du erwischst genau den Punkt, wo du dich schon mal verletzt hast. Was sagt dir das?«
    »Dass du keinen Hammer benutzen solltest.«
    Herb schüttelte den Kopf. »Ich glaube, dass vielleicht, und auch nur vielleicht, hinter allem etwas Größeres steckt.«
    »Du meinst Gott?«
    »Ich meine, dass das Universum womöglich einen Sinn für Ironie hat.«
    Ich teilte seine Ansicht nicht, aber ganz abwegig war seine Behauptung nicht. Manchmal geschahen wirklich Dinge, da konnte man sich nur am Kopf kratzen.
    »Meinst du, der Typ ist wirklich Mr. K?«, fragte ich.
    »Wenn du mich fragst: Ich glaube, Mr. K ist nichts weiter als eine Großstadtlegende, die ein gewisser Dr. Horner in dieWelt gesetzt hat, um Polizeischüler zu erschrecken und seinen Quatsch über Gut und Böse zu beweisen.«
    Ich erinnerte mich an seinen Vortrag an der Polizeischule. Wahrscheinlich hatte ich immer noch meine Notizen darüber.
    »Wir haben über hundert ungeklärte Mordfälle und die einzigen gemeinsamen Anhaltspunkte sind Folter und Ballknebel«, sagte ich.
    »Warum muss es unbedingt gemeinsame Anhaltspunkte geben? Weil es die Jungs vom FBI sagen?«
    »Du weißt, was ich vom FBI halte, Herb. Aber ich hab mir diese Fälle angesehen. Die Tötungsmethoden weisen extreme Unterschiede auf, aber trotzdem gibt es eine gewisse Ähnlichkeit. Nenn es von mir aus eine
besondere Note

    »Nicht jeder Mörder ist gleich ein Serienkiller, Jack.«
    Er hatte recht. Aber anscheinend liefen mir mehr von denen über den Weg, als mir lieb war.
    Herb steckte seine Hand wieder in die Weizenkleie-Packung und nahm sich eine neue Portion.
    »Wenn du mir noch mal Kleie ins Auto spuckst, fliegst du raus.«
    »Als ob ich was dafür kann, dass du keine Milch hast. Ich wär fast erstickt. Ein schrecklicher Tod.« Ich musste mir sein Schmatzen anhören. »Hat Mr. K sein letztes Opfer nicht erstickt?«
    »Er hat dem Kerl den eigenen Schwanz in den Mund gestopft.«
    »Als er noch dran war?«
    »Er hat ihn vorher abgeschnitten.«
    »Es wäre beeindruckender gewesen, wenn er ihn noch drangehabt hätte.« Herb stopfte sich wieder Kleie in den Mund. »Mein Gott, das ist vielleicht trocken. Als ob ich Sand essen würde, nur mit weniger Geschmack.«
    Herb nahm noch eine Handvoll in den Mund.
    Schließlich sagte ich: »Ich glaube, wir sollten reingehen.«
    »Ich dachte, es ist einfacher, wenn wir hier draußen auf ihn warten. Dann schnappen wir ihn mitsamt den Sachen, die er aus dem Lager holt.«
    »Aber wenn wir ihn uns gleich schnappen, können wir sein Lagerabteil selbst

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