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Mr. K: Thriller (German Edition)

Mr. K: Thriller (German Edition)

Titel: Mr. K: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.A. Konrath
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Dach fest. Du schaffst das.«
    Herb versuchte unter Ächzen und Stöhnen, sich aufzurichten. Er schnaufte heftig und geriet völlig außer Atem. Jeder Arzt hätte bei seinem Anblick auf der Stelle Notfallmaßnahmen eingeleitet. Aber irgendwie schaffte Herb es dann doch, das Fenster aufzubekommen.
    »Gut gemacht. Und jetzt steck das Ding aufs Dach.«
    »Du fährst zu schnell. Ich kann die Rückenlehne nicht hochstellen.«
    »Jetzt stell dich nicht so an, Herb. Du schaffst das. Sag, dass du es schaffst. Und glaub daran.
    »Okay.«
    »Du schaffst es.«
    »Ich schaffe es.«
    »Du hast den Bogen raus.«
    »Ich hab den Bogen raus.«
    »Du bist der Größte.«
    »Ich … bin … der Größte.«
    Herb hielt das Blaulicht zum Fenster hinaus. Doch dann ließ er es fallen. Im Rückspiegel sah ich, wie es auf der Straße aufprallte und in tausend kleine rote und blaue Stücke zerbrach.
    »Jetzt hab ich’s dir kaputt gemacht«, sagte Herb.
    Ich verzog das Gesicht. »Ich hab’s noch nicht mal ausprobiert.«
    »Nur keine Angst. Ich ruf einfach Starsky und Hutch an und besorg dir ein neues.«
    Als ich in die Fullerton Avenue bog, sah ich, dass Daltons Cadillac bereits gegenüber vom Lagerhaus parkte. Ich hielt direkt neben dem Gebäude.
    »Nimm den Kopfhörer«, sagte ich zu Herb und steckte mir den Bluetooth-Hörer ins Ohr. »Pass auf den Ausgang auf und geh nur weg, wenn ich dich um Hilfe rufe.«
    Herb schaffte es endlich, sich aufzurichten. Er nickte und griff in seine Tasche. Ich stieg aus und rannte ins Lager. Derselbe Wachmann, mit dem wir schon einmal das Vergnügen gehabt hatten, saß am Empfang. Er hatte die Füße auf seinen kleinen Schreibtisch gelegt und starrte in den Fernseher. Ich klopfte an die kugelsichere Trennscheibe. »Polizei. Lassen Sie mich rein.«
    »Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?«, fragte er, ohne mich anzusehen.
    »Machen Sie verdammt noch mal die Tür auf, Sie Arschloch!«
    Er drückte auf den Türöffner und ließ mich hinein. Ich rannte zum Fahrstuhl und stellte fest, dass er sich gerade im zweiten Stock befand. Ich lief wie beim letzten Mal die Treppe hinauf, zog meine Waffe und verspürte ein seltsames Déjà-vu-Gefühl. Es war allerdings kein bloßes Gefühl, denn ich war ja heute tatsächlich schon mal hier gewesen.
    »Wo bist du?«
, hörte ich Herb in meinem Kopfhörer.
    »Ich bin gleich im zweiten Stock«, sagte ich und nahm zwei Stufen auf einmal. »Nimm dir sein Auto vor. Schau nach, ob du da was findest. Aber mach’s diskret.«
    Mit
diskret
meinte ich:
Lass dich nicht dabei erwischen, wie du dich ohne Durchsuchungsbefehl an seinem Wagen zu schaffen machst.
    Am Eingang zum Lagerraum blieb ich kurz stehen und lief dann in geduckter Haltung weiter. Ich schaute zuerst nach links und erblickte John Dalton, etwa vier Meter von mir entfernt. Er stand einfach nur da, ließ die Arme seitlich herabhängen und sah mich an. Seine Miene verriet keinerlei Gefühlsregung und seine Körperhaltung war völlig entspannt. Ich hielt meine Waffe mit dem Lauf nach unten.
    »Hallo, Lieutenant«, sagte er. »Ich habe Sie schon erwartet.«
    Ich richtete mich zu meiner vollen Größe auf und ging langsam auf ihn zu. »Machen Sie mal Ihr Jackett auf, Mr. Dalton. Aber langsam.«
    »Ich wollte bloß mein Lagerabteil ausräumen, bevor ich außer Landes gehe«, sagte er, während er sein Jackett aufknöpfte und öffnete. Dann drehte er sich einmal um die eigene Achse. »Ich bin unbewaffnet.«
    »Sie haben was in Ihrer Jackentasche«, sagte ich. »Langen Sie mit zwei Fingern rein und nehmen Sie es raus.«
    »Ganz wie Sie wollen.« Er schob Daumen und Zeigefinger in die Tasche und holte langsam einen Mikrokassettenrekorder heraus. Ich konnte sehen, wie sich das winzige Rädchen drehte. »Ich hab mir gedacht, wir sollten vielleicht unser Gespräch für die Nachwelt aufzeichnen.«
    Ich warf einen schnellen Blick nach rechts, an Dalton vorbei. Sein Lagerabteil, Nummer 312, stand offen. Ich ging in höchster Alarmbereitschaft darauf zu, die Waffe immer noch in der Hand. Als ich näher herankam, konnte ich ins Innere sehen.
    »Sein Auto ist abgeschlossen«
, sagte Herb.
»Ich kann nichts drin sehen. Und gerade sind zwei Männer in einem Mercedes vorgefahren.«
    »Sie sehen nervös aus, Lieutenant«, sagte Dalton. »Ich kann Ihnen versichern, dass Sie nichts zu befürchten haben. Zumindest nicht im Augenblick.«
    Als ich in das Abteil blickte, sah es leer aus. Nein … leer war es nicht. In der Mitte des Raums lag ein

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