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Mr. K: Thriller (German Edition)

Mr. K: Thriller (German Edition)

Titel: Mr. K: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.A. Konrath
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schlechtes Gewissen bereitete.
    »Bin ich … zu einem … ungünstigen Zeitpunkt … gekommen?«, stammelte Alan, während er Shell von Kopf bis Fuß musterte.
    »Ist das Ihr Freund?«, fragte Shell.
    »Äh, ja.«
    Shell lächelte über das ganze Gesicht und ging mit ausgestreckter Hand auf Alan zu. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Alan. Shell Compton. Officer Streng wird als verdeckte Ermittlerin in meiner Firma arbeiten.«
    Alan schüttelte Shell die Hand, blickte aber immer noch misstrauisch und verärgert drein. »Und um verdeckt bei Ihnen zu arbeiten, muss sie ihre Bluse ausziehen?«
    Ich sah an mir herab und stellte fest, dass ich die obersten drei Knöpfe meiner Bluse geöffnet hatte. Um die restlichen hatte Shell sich gekümmert. Ich knöpfte die Bluse wieder zuund überlegte mir, wie ich meinem Freund die Sache erklären sollte.
    »Ich betreibe eine Escort-Agentur«, kam Shell mir zuvor. »Ein Mörder hat es auf meine Mädchen abgesehen. Officer Streng wird zum Schein für mich arbeiten und dabei versuchen den Kerl zu erwischen. Ich musste ein paar Fotos von ihr machen, auf denen sie sexy aussieht. Für ihre Mappe. Meine Kunden suchen sich so ihre Begleiterinnen aus.«
    »Drei Frauen sind schon umgebracht worden«, fügte ich hastig hinzu. »Die Polizeiakten liegen auf dem Küchentisch.«
    »Ach so«, sagte Alan. Er klang allerdings nicht sehr überzeugt.
    »Sind wir fertig?«, fragte ich Shell. Es war eher als eine Feststellung gemeint.
    »Ja. Ich pack nur mal eben meine Ausrüstung zusammen, und dann …«
    »Ich mach das schon. Morgen früh bring ich sie Ihnen vorbei.«
    Shell nickte. »Geht in Ordnung. Bis morgen dann. War nett, Sie kennenzulernen, Alan.« Shell ging an ihm vorbei und verließ meine Wohnung.
    »Das war schon etwas seltsam«, sagte Alan. »Da kommt man nach Hause und erwischt seine Freundin mit ‘nem anderen Typen und mit ausgezogener Bluse.«
    »Die Bluse hab ich angehabt«, sagte ich. »Sie war bloß aufgeknöpft. Sind die für mich?«
    Alan hielt mir die Rosen entgegen. Ich nahm den Strauß, schnupperte oberflächlich daran und umarmte meinen Freund auf eine etwas steife und ungeschickte Art. Der Schreck übersein unerwartetes Auftauchen saß mir noch in den Knochen und ich war mir über meine Gefühle nicht ganz im Klaren. Alan hatte ja noch nie zu mir die magischen Worte
Ich liebe dich
gesagt, und dann hatte er auch noch meinen Geburtstag völlig vergessen.
    »Alles Gute zum Geburtstag«, sagte Alan. »Ich liebe dich.«
    Jetzt aber mal langsam. Hatte er gerade gesagt, dass er mich liebt? Wie sollte ich darauf reagieren? Sollte ich ihm das Gleiche sagen? Wollte ich das überhaupt?
    Anstatt Alan zu sagen, dass ich ihn ebenfalls liebte, hielt ich ihn auf Armeslänge von mir weg und sah ihm fest in die Augen. »Mein, äh, Geburtstag war gestern.«
    »Das sagst du doch nur so zum Spaß, oder?«, sagte Alan. »Ich hab’s mir extra aufgeschrieben. Diesen Dienstag.«
    »Heute ist aber Mittwoch.«
    Er verzog das Gesicht. »Au weia, Jacqueline. Das tut mir echt leid.«
    »Ist schon in Ordnung«, sagte ich, obwohl ich genau das Gegenteil dachte. »Jetzt weiß ich wenigstens, warum du nicht angerufen hast.«
    »Hast du wenigstens was Schönes unternommen?«
    »Ich hab verdeckt im Rotlichtmilieu ermittelt und dabei eine zerstückelte Frau in einer Mülltonne gefunden.«
    »Das muss ja lustig gewesen sein. Hattest du eine Geburtstagstorte?«
    Ich lächelte und wurde etwas lockerer. »Nein, hatte ich nicht.«
    »Ich hab dich vermisst.«
    »Ich dich auch.«
    Stimmte das wirklich? Wenn ich Alan wirklich vermisste, warum knutschte ich dann mit einem anderen Kerl herum?
    »Ich weiß, ich war in letzter Zeit nicht richtig da«, sagte er und fuhr dabei mit der Hand vor seinen Augen auf und ab. »Aber glaub mir, ich hab viel über uns beide nachgedacht.«
    »Und an was hast du dabei gedacht?«
    Alan bückte sich, als wollte er sich die Schuhe binden.
    Aber er tat etwas ganz anderes.
    Er ging vor mir auf die Knie.
    Und in seiner Hand hielt er eine kleine schwarze Schachtel.
    »Ich habe lange nach einer Frau wie dir gesucht, Jacqueline. Ich bin sehr gerne mit dir zusammen, und wenn wir uns nicht sehen, muss ich ständig an dich denken.«
    Oh mein Gott. Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott. Er wollte doch nicht etwa …
    »Jacqueline Streng.« Alan öffnete die winzige Schachtel und nahm den diamantbesetzten Goldring heraus. »Möchtest du aus mir den glücklichsten Mann der Welt machen und mich

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