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Mr. K: Thriller (German Edition)

Mr. K: Thriller (German Edition)

Titel: Mr. K: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.A. Konrath
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reagierst du dann darauf?«
    Ich sah ihm direkt in die Augen. »Ich sag dir dann immer, dass du auch mein bester Freund bist und dass ich dich mag, als wärst du meine Schwester.«
    »Du hast eine Schwester? Hat die auch ‘nen Penis?«
    »Wir sollten sie mit deinem Bruder verkuppeln«, sagte ich. »Die beiden würden perfekt zueinander passen.«
    »Wahrscheinlich wären sie einfach nur Freunde. Hey, da ist der Cadillac.«
    Herb zeigte mit dem Finger, und siehe da, Daltons DTS kam gerade aus der Garagenausfahrt. Er bog mit quietschenden Reifen auf die Straße und geriet ein wenig ins Schleudern, bevor er davonraste.
    Ich legte den Gang ein und trat das Gaspedal durch. Genauso gut hätte ich eine Maus anschreien können, damit sie in ihrem Laufrad schneller rennt. Als ich vom Straßenrand wegfuhr, gab es keine quietschenden Reifen, und der Motor klang, als würde er jeden Moment den Geist aufgeben. Ich bog in die Division Street ein und hoffte inständig auf Rückenwind.
    »Sag mir bitte noch mal, warum wir ausgerechnet dein Auto nehmen mussten«, meinte Herb.
    »Behalt ihn lieber im Auge.«
    »Er hat zu viel Vorsprung. Ich glaube, er ist gerade über die Grenze nach Pennsylvania gefahren.«
    Mein Nova fuhr bedeutend schneller, wenn Herb nicht darin saß. Aber weil ich meinen besten Freund nicht beleidigen wollte, sagte ich nichts.
    »Ich glaube, er ist abgebogen«, sagte Herb.
    »Wo?«
    »Da vorne, am Washington-Denkmal.«
    »Wirklich sehr witzig.«
    Wir fuhren noch einen Block.
    »Du solltest vielleicht mal aufs Gaspedal treten«, schlug Herb vor.
    »Das mach ich doch schon die ganze Zeit.«
    »Soll ich die Motorhaube öffnen und den Keilriemen schneller drehen?«
    »Das ist kein Keilriemen«, sagte ich und überholte einen Minivan. »Das ist eine Maus in einem Laufrad.«
    »Ich glaube, deine Maus ist eingeschlafen. Oder tot.«
    Ich trat leicht auf die Bremse und drückte auf die Hupe, um einem Taxifahrer unmissverständlich klarzumachen, was ich von seiner Fahrweise hielt. Aber die Hupe ging nicht. »Wo ist er abgebogen?«
    »Clybourn. Nach rechts.«
    »Meinst du, er …?«
    »Ja, ich glaub schon.«
    Wir fuhren geradewegs auf Merles U-Store-It zu. WollteDalton etwa sein Lagerabteil ausräumen? Und was wäre, wenn er es schaffte, bevor wir dort eintrafen?
    »Tu das Blaulicht aufs Dach«, sagte ich. Vor einiger Zeit hatte ich mein altes aufsetzbares Blaulicht verloren und ein neues bekommen. Es ließ sich mit einem Magneten anstatt mit einem Saugnapf auf dem Wagendach befestigen.
    »Wo ist es?«, fragte Herb.
    »Auf dem Boden hinter dem Fahrersitz.«
    Herb sah erst seinen dicken Bauch und dann mich an. »Willst du mich verarschen? Da komm ich doch nie hin.«
    »Stell dir vor, da wäre eine große Packung Cupcakes.«
    »Was für Cupcakes?«
    Die Ampel vor mir schaltete auf Rot, aber ich raste einfach durch und wäre beinahe seitlich mit einem Bus zusammengestoßen.
    »Stell die Rückenlehne zurück«, sagte ich zu Herb und wich dem Bus aus. Der Cadillac war längst außer Sichtweite, aber ich wusste, wo das Lager war. Wir würden höchstens zwei oder drei Minuten nach ihm dort eintreffen.
    Herb betätigte den Hebel und seine Rückenlehne klappte sofort nach hinten. »Ich kann das Blaulicht sehen«, sagte er. »Ich glaub, ich komm hin.«
    Als er hinter mir die Hand nach dem Blaulicht ausstreckte, stieß er ein seltsames Grunzen aus, das in etwa wie das Tröten eines Elefanten klang. Ich fuhr auf die Gegenfahrbahn und überholte einen Trottel, der sich an die Geschwindigkeitsbeschränkung und die Verkehrsregeln hielt.
    »Ich hab’s.« Herb schnaufte laut. »Puh. Hast du vielleicht ein Gatorade?«
    »Jetzt setz dich bitte aufrecht hin und tu das Ding aufs Dach«, sagte ich und beschleunigte den Nova auf fünfundvierzig Meilen.
    »Ich soll was?«
    »Dich aufrecht hinsetzen, Herb. Hast du noch nie diese Fernsehsendungen mit diesen extrem fetten Leuten gesehen, die seit fünf Jahren nicht mehr aus dem Bett gekommen sind?«
    »Bei solchen Sendungen krieg ich immer Hunger.«
    Das Blaulicht ruhte jetzt auf Herbs massiven Oberschenkeln. Meine Hände umklammerten das Lenkrad so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. Ich konnte unmöglich loslassen und war deshalb nicht in der Lage, Herb zu helfen.
    »Los, mach schon, Kollege«, drängte ich ihn. »Kurbel das Fenster runter …«
    »Bei dir muss man das Fenster runterkurbeln? Ist dieses Auto vor dem Zweiten Weltkrieg gebaut worden?«
    »… und mach das Blaulicht auf dem

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