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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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Gleiche gilt für Bauschutt.«
    »Ich rede von der Zone für den richtig sauberen Müll«, betonte Monk. »Ich würde gern meinen Müll besuchen.«
    Grimsley zeigte auf den riesigen Müllberg. »Das ist die einzige Zone, die es hier gibt. Sie können sich gern umsehen.«
    Monk wurde bleich und wirkte wie ein kleiner Junge, der soeben erfahren hatte, dass es weder den Weihnachtsmann noch den Osterhasen gab.
    »Sie werfen den gesamten Müll zusammen?«, fragte Monk fassungslos.
    »So, wie er reinkommt – eine Lieferung auf die vorherige.«
    »Mein Gott«, flüsterte Monk.
    »Und wo befindet sich der Müll aus dem Excelsior?«, wollte ich wissen.
    »Am vordersten Rand, gleich hier vorne«, erklärte er. »Es ist noch früh am Tag, da wird Ihr Mantel höchstens unter zwanzig bis dreißig Tonnen Müll liegen.«
    »Zwanzig bis dreißig Tonnen?«, wiederholte Monk.
    »Sie haben großes Glück«, meinte Grimsley.
    Ich fragte ihn, ob es möglich war, die nachfolgenden Fahrzeuge weiter hinten zu entladen und die besagte Ecke abzusperren, bis der Berg nach dem Mantel durchsucht worden war. Grimsley sagte, das sei machbar.
    Wir verließen Grimsleys Büro und gingen schweigend die Treppe hinunter. Monk war so benommen, dass er mich nicht einmal um ein Tuch bat, als wir das Gebäude verlassen hatten. Auch auf dem Weg zum Police Department sprach er kein Wort. Es war eine angenehme Abwechslung, weil ich so Gelegenheit bekam, mir um Joe Sorgen zu machen, ohne von irgendetwas abgelenkt zu werden.
    Ich weiß nicht, was für Monk schlimmer war: die Entdeckung, dass sein Müll mit dem anderer Leute vermischt wurde, oder die Erkenntnis, dass unser wichtigstes Beweisstück unter Tonnen von Abfall lag.
     
     
    Als ich von unterwegs versuchte, den Captain zu erreichen, erfuhr ich, dass er und Disher sich zum Mount Sutro begeben hatten, da dort ein Mord geschehen war. Der Officer am Telefon kannte Monk und mich, daher nannte er mir eine Adresse in der Lawton Street, wohin ich dann auch fuhr.
    Die Apartmentgebäude klammerten sich an die bewaldeten Hänge des Mount Sutro wie Muscheln an einen Pfahl, wobei der untere Teil in dichten Nebel gehüllt war. Als wir dem kurvigen Verlauf der Lawton Street folgten, sah ich über den Dächern die gewaltige Basis des Sutro Tower schemenhaft verschwommen aufragen. Es hätte ebenso eine Luftspiegelung sein können.
    Die zweistöckigen Apartmentgebäude verliefen in Stufen den Berg hinauf und bildeten einen Korridor zwischen den Bäumen hindurch, wobei sich auf der einen Seite der Wald und auf der anderen Seite die Klippen befanden. Gut ein Dutzend Polizeifahrzeuge parkten vor einem der Häuser und sorgten für einen Engpass auf der Straße, was aber nicht weiter störte, da außer uns niemand unterwegs war – abgesehen von dem Eichhörnchen, das gemächlich vor uns die Fahrbahn überquerte.
    Zwei Blocks weiter fand ich einen Parkplatz, von dort gingen wir hügelabwärts zu dem Haus, in dem Stottlemeyer und Disher einen weiteren Mordfall untersuchten.
    Das Gebäude besaß keinerlei Charme und war architektonisch bedeutungslos. Gebaut worden war es in den 1970er-Jahren als einfaches Dach über dem Kopf, und um einen Ausblick auf die asphaltierten Weiten des Sunset District zu bieten – und an einem der wenigen wirklich klaren Tage auf den Pazifik dahinter.
    Die Aktivitäten der Polizei konzentrierten sich auf ein spartanisch eingerichtetes Apartment im Erdgeschoss, von dessen Fenster aus man das Haus gegenüber sehen konnte. Ich verstand nicht, wie man hier draußen leben konnte, weit weg von jeglicher Zivilisation, wenn das Einzige, was es zu sehen gab, ein langweiliges Gebäude auf der anderen Straßenseite war.
    Das Innenleben des Hauses war genauso fade wie sein Äußeres: Ein fünfundsiebzig Quadratmeter großer Pappkarton, unterteilt in mehrere Zimmer. Die Wände in gebrochenem Weiß gestrichen, der Küchentresen in der gleichen Farbe, ebenso der Linoleumboden. Brauner Teppich. Weiße Popcorn-Decke.
    Das Opfer war ein Mann Anfang vierzig, der auf dem Rücken lag. Ein kleines Loch verunstaltete sein Ralph-Lauren -Hemd an der Stelle, an der sich das Logo befand. Er war mit einem Ausdruck völliger Überraschung aus dem Leben geschieden, die Augen waren noch immer weit aufgerissen.
    Ich bin kein Detektiv, aber sogar ich konnte an der Lage des Toten auf dem Fußboden erkennen, dass er von der Person erschossen worden war, der er die Tür geöffnet hatte. Ein gehäkeltes Kissen lag neben ihm auf dem

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