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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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aufzupassen.«
    »Sie passen auf, wenn Ihr Müll abgeholt wird? Warum denn das?«
    »Ich habe besondere Bedürfnisse.«
    »Glauben Sie mir, das weiß ich. Aber was hat das mit Ihrem Abfall zu tun?«
    »Ich achte darauf, dass mein Müll nicht mit dem anderen Müll vermischt wird.«
    »Warum? Was könnte denn sonst Schreckliches geschehen?«
    »Er könnte schmutzig werden.«
    »Das ist Müll, Mr Monk. Müll ist schmutzig, auch Ihrer.«
    »Nein, meiner ist sauber schmutzig«, beharrte er.
    »Sauber schmutzig?«, wiederholte ich. »Was ist denn das?«
    »Zum einen verpacke ich jedes Objekt, das zu Abfall geworden ist, in einem eigenen, luftdicht verschlossenen Plastikbeutel, bevor er in den Mutterbeutel gelangt.«
    »Damit der andere Müll im ›Mutterbeutel‹ nicht schmutzig werden kann?«
    »Nicht jeder handelt so umsichtig wie ich«, sagte Monk. »Das ist traurig, aber wahr.«
    »Aber Ihr Müllbeutel landet im Müllwagen, so wie jeder andere Müll auch.«
    Monk schüttelte den Kopf. »Mein Müllbeutel wird vorn beim Fahrer mitgenommen.«
    »Am Ende macht das trotzdem keinen Unterschied«, hielt ich dagegen. »Er landet genauso wie alle anderen Beutel auf der Müllkippe.«
    »Mein Müll kommt in Zone neun.«
    »Ihr Müll hat eine eigene Zone?«
    »Dahin kommt sämtlicher saubere Müll.«
    Ich stöhnte auf, gab ihm meine Handtasche und kletterte weiter auf den Container.
    »Warten Sie doch«, protestierte Monk. »Sie sind ungeschützt.«
    Ich hielt inne. »Ich durchsuche den Müll, ich habe keinen Sex, Mr Monk.«
    »Natürlich nicht.«
    »Und wieso bin ich dann ungeschützt?«
    »Sie sind ungeschützt gegen die tödlichen Gifte im Müll«, erklärte er. »Sie sind nicht geimpft, Sie tragen keine Handschuhe und kein Atemgerät. Das ist Selbstmord.«
    »Mr Monk, ich will nur den Deckel öffnen«, sagte ich.
    »Gott allein weiß, was Sie damit in die Atmosphäre entweichen lassen«, rief Monk. »Wenn Sie schon nicht an sich selbst denken, dann denken Sie wenigstens an die Menschheit, an Ihre Tochter und vor allem an mich.«
    Ich hob den Deckel an, Monk schrie auf und machte einen Satz nach hinten, als fürchte er, eine Explosion könnte ihn unter einem Regen aus verdorbenem Essen, Scherben, alten Schuhen und schmutzigen Windeln begraben. Aber nichts geschah.
    Ich warf einen Blick in den Container, der so gut wie leer war, wenn man von ein paar vollen »Mutterbeuteln« einmal absah. Das konnte nicht der gesamte Abfall sein, der seit Freitag im Hotel angefallen war. Ich stieg auf den nächsten Container, aber der war genauso leer wie der danach.
    Wenn der Mantel in einem der Müllcontainer gelandet sein sollte, dann war er längst weg – und damit war auch unsere Hoffnung geschwunden, Lucas Breen die Morde nachweisen zu können.
    Ich sah über die Schulter zu Monk, doch der stand längst über zwanzig Meter entfernt und hielt sich ein Taschentuch vor Mund und Nase.
    »Wir sind zu spät!«, rief ich ihm laut zu.

15. Mr Monk besucht seinen Müll
     
    Ich brauchte geschlagene dreißig Minuten, um Monk davon zu überzeugen, dass er kein Einsatzteam für Gefahrstoffunfälle anfordern musste, um mich, die Gasse und den Rest des Blocks zu dekontaminieren.
    Um das zu schaffen, musste ich ihm aber versichern, dass ich sauber war, weshalb ich mir mit seinen Desinfektionstüchern bestimmt fünfzig Mal über Gesicht und Hände wischen musste. Damit aber nicht genug. Im Hotel musste ich mir am Waschbecken in der Damentoilette die Zähne putzen, die Augen mit Visine ausspülen und mit Nasenspray meine Nase säubern.
    Dennoch rutschte Monk auf der Fahrt zur städtischen Müllkippe im Wagen so weit von mir weg, wie er nur konnte.
    Sämtlicher Abfall der Stadt, der nicht wiederverwertet werden kann, wird zum »Umladezentrum für Feststoffabfälle« gebracht, dem San Francisco Solid Waste Transfer Center – was im Grunde nicht mehr ist als eine überdachte Müllkippe. Dort wird der Müll gesammelt und dann mit größeren Lastwagen zur Altamont-Landfill -Deponie in Livermore transportiert, die gut hundert Kilometer östlich von San Francisco liegt.
    Das Umladezentrum ist eine riesige, einem Hangar ähnliche Einrichtung gleich neben dem Candlestick Park, der heute Monster Park genannt wird, was aber nicht bedeutet, dass es sich um einen Vergnügungspark voller Dinosaurier handelt. Es hat auch nichts mit den mörderischen Stürmen zu tun, die in die Bucht wehen und die 1961 bei einem All-Star-Spiel den Giants-Werfer Stu Miller vom Wurfhügel

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