Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
Vom Netzwerk:
müssen.
    Julie kam mit verschlafenem Blick und im Pyjama aus ihrem Zimmer gelaufen. »Was ist denn los?«
    »Mrs Throphamner hat ihre Zähne auf Mr Monk gekippt«, sagte ich. »Hilf mir mal.«
    Gemeinsam hoben wir sie hoch, sie schnappte sich wütend ihr Gebiss, setzte es ein und stürmte aufgebracht aus dem Haus, ohne wenigstens noch eine gute Nacht zu wünschen. Ich hatte nicht einmal die Gelegenheit, sie zu bezahlen.
    Monk lag rücklings auf dem Boden und starrte die Decke an. Er regte sich nicht, er zuckte nicht einmal mit der Wimper, sodass ich besorgt war, er könnte in eine Starre verfallen sein. Ich beugte mich über ihn.
    »Mr Monk? Alles in Ordnung?«
    Er sagte nichts. Ich schaute über die Schulter zu Julie.
    »Bring mir eine Flasche Sierra Springs aus dem Kühlschrank.«
    Sie nickte und lief los.
    »Bitte, Mr Monk, sagen Sie etwas.«
    Er blinzelte, dann flüsterte er heiser: »Dieser Tag war ein Albtraum.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Nein, ich meine das ernsthaft«, sagte er. »Die Müllkippe. Das Obdachlosenlager. Die Zähne in meinem Schoß. Das alles ist doch nicht wirklich passiert, oder?«
    Julie kehrte mit der Flasche zurück. Ich öffnete sie und gab sie Monk.
    »Leider ist es passiert, Mr Monk.«
    Er setzte sich auf, nahm mir die Flasche ab und kippte das Wasser wie einen Whiskey hinunter. Die leere Flasche warf er über die Schulter hinter sich. »Ich brauche mehr davon.« Er sah Julie an. »Du solltest besser zu Bett gehen. Kleines. Das wird kein schöner Anblick werden.«

21. Mr Monk und Marmaduke
     
    Monk trank noch zwei Flaschen Sierra Springs, vier weitere nahm er mit in sein Zimmer und warf die Tür hinter sich zu.
    Am Morgen fand ich ihn schlafend auf seinem Bett. Er lag mit dem Gesicht nach unten und vollständig bekleidet auf der Decke, der Boden ringsum war mit Wasserflaschen übersät. Leise sammelte ich die Flaschen auf und verließ das Zimmer, ohne ihn zu wecken.
    Ich war an der Reihe, Julie und ihre Freundinnen zur Schule zu fahren, aber ich war voller Sorge darüber, dass Monk allein zu Hause war. Nicht, dass die Gefahr bestand, er könnte sich umbringen oder etwas ähnlich Drastisches anstellen. Aber ich fürchtete mich davor, was er in meinem Haus anstellen könnte, wenn niemand auf ihn aufpasste. Würden nach meiner Heimkehr alle meine Schränke umgeräumt sein? Würde meine Kleidung nach Größe, Form und Farbe geordnet sein?
    Ich spielte kurz mit dem Gedanken, ihn zu wecken und ihn einfach im Wagen mitzunehmen. Doch ein Auto voller ungestümer Teenager war keine gute Umgebung für Monk. Der gestrige Tag war für ihn schon ein zu großer Albtraum gewesen, und für mich auch, wenn ich ehrlich war.
    Ich beschloss, das Risiko einzugehen und ihn allein im Haus zu lassen. Ich trieb Julie während des Frühstücks zur Eile an, hinterließ Monk eine Nachricht, und dann machten wir uns auf den Weg, um Julie und die anderen Kinder zur Schule zu fahren.
    Als ich fünfundvierzig Minuten später wiederkam, schlief Monk immer noch, was ich mit Erleichterung zur Kenntnis nahm, im gleichen Maß aber auch mit Sorge. Zu verschlafen war nicht seine Art, jedenfalls nicht an den Tagen, die er in meinem Haus verbracht hatte. Ich überlegte, ob ich vielleicht Dr. Kroger anrufen sollte, doch gegen neun Uhr wachte er schließlich auf. Er sah aus, als hätte er in der letzten Nacht eine Bar nach der anderen besucht. Seine Kleidung war zerknittert, das Haar zerzaust, und er war unrasiert.
    So hatte ich ihn noch nie erlebt, so … menschlich. Es machte ihn irgendwie sehr sympathisch.
    »Guten Morgen, Mr Monk«, sagte ich so gut gelaunt, wie ich konnte.
    Er reagierte nur mit einem Kopfnicken und trottete barfuß ins Badezimmer. Erst gegen Mittag kam er wieder aus seinem Zimmer, gewaschen, rasiert und tadellos gekleidet. Anstatt aber in die Küche zu kommen und zu frühstücken, kehrte er einfach in sein Zimmer zurück und schloss die Tür, um in Ruhe und Frieden seinen Kater auszukurieren.
    Ich wusste nicht so recht, was ich tun sollte, also kümmerte ich mich um Dinge, die liegen geblieben waren. Ich schrieb Schecks für offene Rechnungen, und ich nahm mir die Wäsche vor. Während ich arbeitete, versuchte ich, nicht an Lucas Breen und die Morde zu denken, die er begangen hatte. Ich versuchte auch, nicht an den Feuerwehrmann Joe und meine anhaltenden Ängste zu denken, die mir unsere in der Entwicklung begriffene Beziehung bescherte. Natürlich hieß das, dass ich an nichts anderes denken konnte als an

Weitere Kostenlose Bücher