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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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anhängen werden, der sich in San Francisco ereignet?«
    »Er trug Ihren Mantel.« Monk nieste und streckte die Hand aus, weil er Taschentücher brauchte. Ich gab ihm gleich mehrere.
    »Ich sagte Ihnen schon, meine Frau spendet alte Kleidung an Goodwill.« Breen schlenderte in das Arbeitszimmer und setzte sich in den Ledersessel vor dem Kamin. Auf dem Beistelltisch stand ein Cognacschwenker, und man musste kein Detektiv sein, um zu erkennen, dass er dort gesessen hatte, als wir eintrafen.
    »Sieh an. Man könnte ja fast meinen, dass neuerdings jeder, mit dem wir es zu tun haben, ausgerechnet Ihre abgelegten Sachen bei Goodwill kauft«, sagte Stottlemeyer.
    »Nur ein paar Glückliche«, erwiderte er.
    »Dieser Obdachlose wirkte auf mich aber nicht sehr glücklich«, warf ich ein. »Jemand hat ihm mit einem Ziegelstein das Gesicht und den Schädel zertrümmert.«
    »Der Mantel, von dem wir hier reden, war keine Spende.« Monk schnäuzte seine Nase und warf das Taschentuch ins offene Feuer. »Es war der maßgeschneiderte Mantel, den Sie auf dem Weg zur Wohltätigkeitsveranstaltung trugen, aber nicht mehr, als sie von dort fortgingen.«
    Monk hockte sich vor den Kamin und sah zu, wie das Taschentuch verbrannte.
    »Es ist der gleiche Mantel, den Sie trugen, als Sie zu Esther Stoval gingen, sie erstickten und ihr Haus in Brand steckten«, fügte Stottlemeyer an. »Der Mantel, den Sie dort vergessen haben. Der Mantel, der Sie zwang, sich als Feuerwehrmann auszugeben, um ihn wieder an sich zu nehmen. Und den Sie dann vor dem Excelsior Hotel in einen Container warfen, wo ihn der Mann fand, den Sie heute umgebracht haben.«
    »Sie sind verrückt«, sagte Breen zu Stottlemeyer und zeigte dann auf Monk, der nach wie vor in die Flammen starrte. »Sie sind noch verrückter als er.«
    »Sie haben ihn verbrannt«, erklärte Monk.
    »Wen verbrannt?«
    »Den Mantel.« Monk zeigte auf den Kamin. »Ich kann einen der Knöpfe sehen.«
    Stottlemeyer und ich hockten uns neben ihm hin. Da war ganz eindeutig ein Messingknopf zu erkennen, der Breens Initialen trug.
    Der Captain richtete sich auf und sah auf den Mann herab. »Benutzen Sie öfters Ihre Kleidung, um den Kamin anzuzünden?«
    »Natürlich nicht.« Breen nahm einen Schluck Brandy und hielt dann das Glas vor sich, um im Schein des Feuers die bernsteinfarbene Flüssigkeit zu begutachten. »Der Knopf muss sich von meiner Jacke gelöst haben, als ich die Scheite in den Kamin gestapelt habe.«
    »Diese Jacke würde ich gern sehen«, sagte Stottlemeyer.
    »Und ich würde gern Ihren Durchsuchungsbefehl sehen«, konterte Breen.
    Der Captain stand mit finsterer Miene da. Ihm war der Boden unter den Füßen weggezogen worden, und er wusste es. Wir alle wussten es. Breen lächelte überheblich. Ich stellte mir vor, dass er sogar so überheblich grinste, wenn er Zahnseide benutzte.
    »Es ist eine Schande, dass wir nicht immer das bekommen, was wir gerne hätten. Aber wenn ich ehrlich sein soll – ich bekomme, was ich will.« Breen hielt den Schwenker in Stottlemeyers Richtung. »Sie dagegen wirken auf mich wie ein Mann, der selten bekommt, was er will. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man sich da fühlt.«
    »Und ich kann mir nicht vorstellen, wie man sich fühlt, wenn man zum Tode verurteilt wird«, gab der Captain zurück. »Zum Glück erfahre ich das ja bald von Ihnen aus erster Hand.«
    Monk nieste wieder, und ich reichte ihm ein weiteres Taschentuch.
    »Und wie wollen Sie es anstellen, dass ich überhaupt vor Gericht komme, Captain?«, fragte Breen. »Nehmen wir doch spaßeshalber mal an, ich hätte alles verbrochen, was Sie mir unterstellen. Wenn das der Fall wäre, dann ist soeben ihr einziges Beweisstück in Rauch aufgegangen.«
    Breen trank einen Schluck Brandy und schniefte. Man hätte meinen sollen, das würde seine bedrohliche und herablassende Haltung unterhöhlen, doch das war nicht der Fall. So überzeugt war er davon, dass er uns geschlagen hatte.
    Stottlemeyer und ich sahen zu Monk. Es war das Zeichen für ihn, jetzt noch mit der brillanten Schlussfolgerung herauszurücken, die dem Bastard das Genick brach.
    Monk runzelte die Stirn, kniff die Augen zusammen und nieste.
     
     
    Stottlemeyer fuhr uns zurück zu meinem Wagen. Niemand sprach unterwegs ein Wort. Monk zog nicht einmal die Nase hoch. Es gab auch nichts, worüber man noch hätte reden können. Lucas Breen hatte recht. Er hatte gewonnen, er würde für keinen der drei Morde belangt werden.
    Das ärgerte uns

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