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Mr Monk und die Feuerwehr

Mr Monk und die Feuerwehr

Titel: Mr Monk und die Feuerwehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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Titel »Treasure Island« aberkennen und Belvedere Island dementsprechend umbenennen.
    Natürlich lebte Lucas Breen auf Belvedere Island, alles andere wäre schlicht undenkbar gewesen. Er und seine Frau wohnten in einem verschwenderisch großen und prahlerischen Herrenhaus im toskanischen Stil, und sie hatten sogar eine eigene Anlegestelle für ihr Segelboot. (Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, reich zu sein. Ich komme selbst aus einer wohlhabenden Familie, auch wenn ich nicht viel Geld habe. Was ich nicht ertrage, ist diese Einstellung mancher Reicher, allen anderen Menschen überlegen zu sein.)
    Um Breens Haus zu erreichen, mussten wir auf der Golden Gate Bridge stadtauswärts fahren, dann durch Sausolito, ehe wir den Dammweg zur Insel erreichten, wo es dann mit vielen Kurven durch die dicht bewaldete Hügellandschaft weiterging. Auch mit Sirene und Blaulicht benötigten wir gut vierzig Minuten, ehe wir uns unserem Ziel näherten. Ab dem Dammweg jedoch schaltete Stottlemeyer Blaulicht und Sirene ab, um die Bewohner nicht in Angst und Schrecken zu versetzen.
    Das Tor zu Breens Grundstück stand weit offen, fast so, als würde er uns bereits erwarten. Das konnte kein gutes Zeichen sein.
    Breens Haus befand sich am Ende einer langen Auffahrt, es lag ein Stück den Hügel hinauf, sodass er von dort aus Angel Island, die Halbinsel Tiburon, die Skyline von San Francisco und die Golden Gate Bridge sehen konnte – vorausgesetzt, es war nicht stockfinster und nebelverhangen wie bei unserer Ankunft.
    Wir parkten hinter Breens silbernem Bentley Continental und stiegen aus. Stottlemeyer blieb kurz stehen und legte eine Hand auf die Motorhaube des Wagens.
    »Noch warm«, sagte er und strich über das Blech, als handelte es sich um den Oberschenkel einer Frau. »Was meinen Sie, wie ich darin aussehen würde, Monk?«
    »Wie jemand, der in einem Auto sitzt.«
    »Das ist nicht einfach ein Auto, Monk. Das ist ein Bentley.«
    »Sieht für mich wie ein Auto aus. Was kann er denn sonst noch?« Monk war todernst.
    »Vergessen Sie's«, murmelte Stottlemeyer und ging zur Haustür. Er klingelte und hielt seine Dienstmarke vor die kleine Überwachungskamera über der Tür, obwohl Breen uns vermutlich schon gesehen hatte, als wir durch das Tor gefahren waren.
    Nach ein paar Minuten öffnete Lucas Breen die Tür. Seine Augen waren rot, die Nase lief, und er trug einen Bademantel über seinem Jogginganzug. Er sah elend aus. Gut , dachte ich. Je elender, desto besser.
    »Was wollen Sie denn hier? Ich wollte gerade zu Bett gehen«, sagte Breen. »Haben Sie noch nie was von einem Telefon gehört?«
    »Ich rufe einen Mörder üblicherweise nicht erst an, um einen Termin mit ihm zu vereinbaren«, gab Stottlemeyer zurück.
    »Captain, ich habe eine schreckliche Erkältung, meine Frau ist nicht zu Hause, und ich möchte einfach nur schlafen«, erklärte Breen. »Wir machen das ein anderes Mal.«
    Breen wollte die Tür schließen, doch Stottlemeyer stieß sie auf und drängte sich an ihm vorbei nach drinnen. »Wir machen das jetzt.«
    »Das werden Sie noch bereuen«, sagte Breen, der sich durch seine Erkältung wie ein trotziges Kind anhörte.
    »Von mir aus«, meinte der Captain. »Ohne Reue hätte ich auch nichts, worüber ich nachdenken könnte, und ein Grund zum Trinken würde mir auch fehlen.«
    Wir folgten Stottlemeyer und Breen in den Rundbau, der sich über das Erdgeschoss und den ersten Stock erstreckte und von einer Kuppel aus Bleiglas gekrönt wurde. Monk bedeckte seine Nase und machte einen großen Bogen um Breen, obwohl Monk selbst auch schniefte.
    Vom Rundbau aus hatte man Zugang zu einem Wohnzimmer, von dessen Fensterfront aus man durch den Nebel die Lichter der Skyline von San Francisco erkennen konnte. Links von uns befand sich gleich neben einer ausladenden Treppe ein mit Bücherregalen gesäumtes Arbeitszimmer, in dessen Kamin ein Feuer loderte.
    »Ich dachte, man hätte Sie informiert, mich in Ruhe zu lassen«, erklärte Breen und wischte mit einem Taschentuch die Nase ab.
    »Ich gehe dorthin, wo die Beweise mich hinführen«, sagte Stottlemeyer.
    »Bald werden Sie dorthin gehen, wo Sie Bewerbungsgespräche führen müssen«, meinte Breen. »Was ist so wichtig, dass Sie dafür Ihre Dienstmarke riskieren?«
    »Heute Abend wurde ein Obdachloser ermordet«, sagte Stottlemeyer.
    »Bedauerlich. Und was erwarten Sie nun von mir?«
    »Ein Geständnis«, sagte Monk.
    »Verraten Sie mir doch mal, Mr Monk, ob Sie mir jetzt jeden Mord

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