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Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Mr. Peregrines Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.J. Hartley
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Furcht.
    »Was ist das?«, flüsterte Rich wieder.
    »Ich weiß nicht«, antwortete Darwen. »Es sieht ein bisschen aus wie …«
    Er zögerte.
    »Wie Tore«, sagte eine schwache Stimme direkt an seinem Ohr.
    Darwen drehte überrascht den Kopf und sah eine ölverschmierte Gestalt mit kleinem Leuchtkäferlicht auf der Brust.
    »Motte!«, hauchte er. »Gott sei Dank! Als ich den Springbrunnen sah, da hatte ich schon Angst …«
    »Leise«, sagte die Talfee. »Kommt mit.«
    Ihr Licht verlosch mit einem Flackern, und sie verschwand, tauchte dann aber in zehn Metern Entfernung wieder auf und bewegte sich in Richtung des Spiegels und des Konstrukts, das um ihn errichtet worden war. Die zwei Jungen folgten ihr so schnell sie sich trauten, und Darwen fühlte eine gewisse Erleichterung, als sie sich von der anderen Maschine entfernten.
    »Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht«, sagte er, als sie die Talfee wieder eingeholt hatten.
    »Pssst«, machte Motte. »Der Rat der Wächter kontrolliert alle Tore unserer Welt. Sie können jemanden daran hindern, ein bestimmtes Tor zu benutzen oder können es gleich ganz schließen. Deswegen war es so überraschend, dass die Schrubbler hierherkamen. Bisher war es ihnen nie gestattet, diesen Wald zu betreten.«
    »Aber sie sind hier, und sie bauen etwas …«, setzte Darwen an.
    »Sie bauen eigene Tore!«, stieß die Talfee hervor, und in ihrer Stimme schwang Panik mit. »Tore, die sie kontrollieren, Tore, die von ihren eigenen Motoren betrieben werden und die sie benutzen können, wann immer sie wollen. Sobald die Tore funktionieren, wissen wir nicht, wohin sie damit reisen werden. Die Wächter können sie dann nicht mehr aufhalten. Nirgendwo wird man mehr sicher sein. Niemand wird mehr sicher sein.«
    »Kannst du nicht irgendwas tun?«, flüsterte Rich.
    Die Talfee schüttelte den Kopf.
    »Mein Volk hat sich zerstreut und versteckt sich«, sagte sie. »Unsere einzige Hoffnung ist es, dass Dampf allein nicht genügt, um die Tore zu betreiben.«
    »Was meinst du damit?«, fragte Darwen.
    »Portale benötigen eine ganz spezielle Energie, die von den Wächtern geleitet und direkt von der Lebensenergie Silbricas gespeist wird. Ich glaube nicht, dass die Schrubbler eine solche Energie nutzen können, und die Wächter würden es ihnen sicher nicht gestatten.«
    »Aber wieso bauen sie etwas, von dem sie wissen, dass es nicht funktionieren wird?«, fragte Darwen. »Sie müssen eine andere Energiequelle im Sinn haben.«
    »Die gibt es nicht«, sagte Motte mit ihrer leisen Stimme. »Jedenfalls nicht, soweit ich weiß. Aber da ist noch etwas anderes. Folgt mir.«
    Sie flog weiter und führte sie nun direkt den Hügel auf der anderen Seite des Pfads hinunter. Darwen und Rich rannten ihr nach, aber schon bald verlangsamten sie ihren Schritt und sahen schließlich zweifelnd nach vorne.
    »Was ist das? Nebel?«, fragte Rich.
    Direkt hinter den Bäumen, die vor ihnen lagen, war ein Vorhang aus grauem Dunst, als seien Wolkenbänke zur Erde gesunken und gegen eine Mauer gepustet worden. Darwen hatte so etwas schon einmal gesehen, zumindest etwas sehr Ähnliches – an dem Bahnhof, an dem er mit Alexandra ausgestiegen war, um die Jenkins zu besuchen.
    »Kein Nebel«, sagte Motte. »Kein Irgendetwas. Einer aus meinem Volk flog hinein, um herauszufinden, was hinter dem Nebel liegt, aber er kam nicht zurück. So etwas wurde in meiner Welt noch nie zuvor gesehen. Vor zwei Tagen war es noch nicht da. Jetzt umkreist es den Wald. Und es bewegt sich. Stunde um Stunde zieht es ein wenig höher. In einer Woche wird nur noch der Hügel übrig sein. Und danach …«
    Sie verstummte. Darwen nickte, aber seine Augen blieben auf die seltsame, graue Luft gerichtet. Es war nichts dahinter, es waren keine Bäume zu sehen, die allmählich im Nebel versanken, sondern nur ein grauer Vorhang, und dahinter … fehlte alles. Er begriff, dass das aus irgendeinem Grund bedrohlicher war als die Schrubbler und ihre Maschinen.
    »Und die Geschichten sind wahr«, setzte Motte hinzu, deren Stimme jetzt noch mehr Angst verriet. »Was auch immer hier am Werk ist, es hat ein Schattum in den Wald gebracht. Ich habe es selbst gesehen.«
    »Ein Schattum?«, fragte Rich. »Was ist das, eine Art Schrubbler?«
    Die Talfee schüttelte erschauernd den Kopf.
    »Schlimmer«, sagte sie, »viel schlimmer. Ein schreckliches Wesen, das allein mit einer Berührung töten kann. Ein körperloser Schatten, der sich wie ein Blitz bewegt und nicht

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