Mr Pink Floyd
einem Artikel behauptete, es sei ihm gelungen, im Garten ein paar Takte mit ihm zu wechseln. Laut Aussage des Journalisten hat mein Bruder zweimal hintereinander gesagt: »Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet.«
Eben …
NEUNTES DOKUMENT
The making of THE DARK SIDE OF THE MOON
[Zum Abschluss von THE DARK SIDE OF THE MOON endet der Song Eclipse mit dem Geräusch eines schlagenden Herzens, das auch eingangs auf der LP zu hören ist: Wenn man genau hinhört, kann man jedoch, unmittelbar bevor das Schlagen aussetzt, aus der Ferne ein paar Worte in ausgeprägtem irischem Akzent hören. Von wem ist diese Stimme? Dafür schaue man sich die DVD The making of THE DARK SIDE OF THE MOON an, Eagle Vision, in der Reihe Classic Albums (2003), auf der Jerry Driscoll, Chefpförtner der EMI-Studios in der Abbey Road in den 60er und 70er Jahren, folgende Erklärung abgegeben hat:]
There’s no dark side in the Moon, really. Matter of fact, it’s all dark. The only thing that makes it look alight is the Sun.
SIEBENUNDZWANZIGSTE ZEUGENAUSSAGE
William Wilson
Ja, so heiße ich: Allerdings hatten meine Eltern keinen blassen Schimmer, wer Poe war … Nicht gerade einfach, mit einem solchen Namen Schlagzeuger zu werden, getan hab ich’s trotzdem, das ganze Leben lang habe ich nichts anderes getan, als auf Trommeln und Becken herumzuhämmern: hämmer hart, so Willies Motto!
Ich bin hier, weil ich anscheinend ziemlich in die Geschichte verwickelt bin, wobei ihr mich gern vom Gegenteil überzeugen könnt: Zuerst habe ich mit Dave bei den Jokers Wild gespielt, dann bei den Flowers , wo ich blieb, auch nachdem wir uns in Bullitt umbenannten. Als unsere Wege sich trennten, er die königliche Allee und ich den Trampelpfad einschlug, habe ich noch mit einigen anderen Bands aus Cambridge gespielt, aber Dave hat auch in seiner Glanzzeit nie den alten Willie vergessen: 1969 und 1970 bat er mich, ihm zu helfen, Syd zu helfen, das Schlagzeug, das ihr also in MADCAP und BARRETT hört, ist meins … 1978, als ich bei den Quiver spielte, holte er mich zu sich, damit ich bei seinem ersten Soloalbum mitmachte (sagt es nicht weiter, aber am Ende gestand er mir, ich sei besser als Nick!). Im Jahr darauf, kurz bevor die Tour mit THE WALL losging, fragte er mich, ob ich mir zutrauen würde, Schlagzeug in der Surrogate Band zu spielen: Das fragte er noch? Ich weiß noch, dass Nick eines Abends vorm Auftritt zu mir kam und mich begrüßte: Da zwinkerte mir Dave von Weitem zu, und ich kam mir während des gesamten Konzerts vor wie im Paradies …
Aber anscheinend wollen hier alle was von Syd hören. Dann lasst euch gesagt sein, dass mich die beiden endlos langen Sessions von 1969 und ’70 tief geprägt haben. Ich war dabei, als dieser gute, intelligente, geistreiche Junge diese einmaligen Stücke hervorzauberte und nach ein paar Minuten plötzlich aufhörte, weil er nicht wusste, wie es weiterging, dann mit einem anderen Stück loslegte, den Einsatz verpasste, einmal, zweimal, dreimal, ihn dann endlich traf und »Ich hab’s!« rief, und dann legte er einfach die Gitarre weg, weil er müde war, räkelte sich, hüpfte herum und bekam auf einmal wieder diese schönen leuchtenden Augen, dann foppte und ermunterte er uns, ja, er uns! Dave brauchte das tatsächlich, mehr als einmal habe ich ihn dabei erwischt, wie er sich weggedreht hat, um seine feuchten Augen vor uns zu verstecken, und wenn Roger dabei war, war es nicht anders … Wer das nicht miterlebt hat, kann sich nicht vorstellen, welche Spannung da im Studio herrschte, ich habe alles mit eigenen Augen beobachtet und weiß, wovon ich rede, es gab Momente, in denen Roger Dave, der sich gerade um Syd kümmerte, anschaute, als wollte er sagen: Hey, behandle mir ihn bloß gut, ja? Echt zum Fürchten … Ich meine diese überschwängliche Liebe, es war mehr als offensichtlich, dass Syd ihr Augenstern war, sie schauten ihn mit einer Zuneigung, aber auch Bewunderung an, als wären sie seine Eltern wie auch seine Söhne … Wenn er für einen kurzen Moment wieder zur Vernunft kam und sie veräppelte, waren sie glücklich, ich weiß noch, wie wir alle eines Abends von seiner Art, wie er Dominoes gesungen hatte, so eingenommen waren, meines Erachtens einer der schönsten Songs, die je geschrieben wurden, dass wir vor Staunen den Mund nicht mehr zubekamen, und er fragte Dave und Roger, wie viel sie zahlen würden, um den Song für eine LP von Pink Floyd zu verwenden. Zuerst lachten sie, aber dann
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