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Mr Pink Floyd

Mr Pink Floyd

Titel: Mr Pink Floyd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Mari
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welches Fenster man öffnet, nicht einfach irgendeins, hier zum Beispiel befinden wir uns im Hause
Pink Floyd? Gut, öffnest du das Easy-Pop-Fenster, bist du geliefert! Das Heavy-Metal-Fenster, wieder geliefert! Und der gleiche Mist bei Abba und Iron Maiden , solange in deinem Wohnzimmer Pink Floyd sitzen und Led Zeppelin sich in der Küche das Essen reinschaufeln … Jegliche Bemühung gleich null, keine Frage … Sollten wir aber von einer Exzellenz zur anderen wechseln, dann … von Legende zu Legende … Wie ist es zum Beispiel damit, dass Jimmy seine Telecaster mit Splittern aus Plexiglas verziert hat, in denen sich das Licht reflektiert, genau wie Syd? Ich hab auch Geschichten über fluchbeladene Hügel gehört, über Gespenster, geheimnisvolle Kräfte … Aber als es hieß, Jimmy sei ein Jünger von Aleister Crowley gewesen und alles Unglück habe begonnen, nachdem er das Anwesen von Crowley am Ufer von Loch Ness gekauft hat, dann ist echt genug, oder? Also immer schön vorsichtig mit Argumenten aus der Unterwelt, wenn sich der Schatten des Luftschiffs über den Häusern abzeichnet.
    Wollt ihr noch mehr? Jimmy hat Malerei studiert: wie Syd. Er besaß ein Hausboot auf der Themse: wie Gilmour. Als er bei den Yardbirds war, spielte er in Blow up mit, wie Pink Floyd in Zabriskie Point . Ich will nichts Falsches sagen, aber ich meine, der Regisseur sei derselbe gewesen, Antoniazzi oder so ähnlich. Jimmy hat seine richtige Karriere bei den Yardbirds erst neben und dann als Nachfolger von Jeff Beck gestartet, genauso war es doch bei einem gewissen Gilmour und diesem Barrett: mit dem Unterschied, dass Beck bereits für Eric Clapton gekommen war, sieh einer an, ist doch immer das Gleiche, mors tua vita mea …
    Und jetzt noch eine medoto … metodosofische Anmerkung … Verdammt, wie heißt das noch mal? Jedenfalls Folgendes: Sich die Sachen aus dem Rückblick zu betrachten, ist leicht, es sieht so aus, als wäre das Schicksal von Anfang an völlig offenkundig gewesen, als wäre jeder einzelne Buchstabe in Stein gemeißelt, auf diese Weise stehen Auserwählte sofort
in besonderem Licht, und wer auf dem Weg haltmacht, ist für dich gleich ein armer Kerl, ein Selbstmörder: nach dem Motto »Schwimmst du weiter mit dem Ruhm oder gehst du von Bord?« Daran habe ich gedacht, als ich alle eure Storys über die ersten Weggefährten von Pink Floyd gehört hab, als sie noch nicht Pink Floyd hießen … Man bastelt sich einen höchst dramatischen Film zurecht, ein Film, in dem alles schicksalhaft ist, eine Begegnung, ein zufällig gefallenes Wort… Dadurch kommt der zu Ruhm, der zu Ruhm kommen musste, weil er etwas Besonderes war, und wir hier unten himmeln ihn an… Auf die Idee, dass manches auch hätte anders verlaufen können, kommen wir gar nicht, und wenn, drängen wir sie empört von uns … Aber denkt mal an all die, die bei Barretts oder Gilmours Bands mitgemacht und sich unterwegs verlaufen haben, versetzen wir uns doch mal in deren Lage … Wenn ich euch jetzt all die Bands aufzählen würde, in denen jeder Einzelne von den Leds mitgespielt hat, bevor sie sich zusammentaten, wenn ich euch die Namen derer nennen würde, die mit ihnen gespielt haben, ihr würdet mit den Ohren schlackern … Man muss sich mal überlegen, dass ein kleiner Wink genügte, damit Leute vom Kaliber wie Rod Stewart, Steve Winwood, Joe Cocker oder Steve Marriott aufs Luftschiff gestiegen sind, dass es einen Moment gegeben hat, in dem Moon und Entwistle die Who verlassen wollten, um sich mit Jimmy zusammenzutun … Dann, und das ist auch euch klar, hätte es Traffic nicht gegeben, wäre die Geschichte von Small Faces und den Who durchtrennt worden. Rührst du an einer Seite der Festung, schon steht sie nicht mehr, dafür aber eine andere, das ist irre, furchtbar irre …

SECHSTE BEFRAGUNG
    David Gale (4)

    Also, wer leitet diese Debatte eigentlich? Wer hat den Fans das Wort erteilt? Zuerst nutzen sie diesen Raum dafür, um gegenseitig abzurechnen, wobei es da immerhin noch um Pink Floyd ging. Jetzt wird hier allerdings über alles mögliche andere geredet, und ich frage mich, mit wessen Erlaubnis. Dass die Unterhaltung vorher demokratisch ablief, habt ihr sicherlich gemerkt, ein gerechter Austausch von Stimmen und Ansichten, aber jetzt meinen diese Usurpatoren, die Bühne zu ihrem Monopol machen zu können. Ich erhebe daher in aller Form Einspruch bei den zuständigen Behörden, damit ein korrekter Ablauf der Ermittlungen gewährleistet

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