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Mr. Sex

Mr. Sex

Titel: Mr. Sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin Mueller
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wir füreinander gemacht.“
    Ich verstand sie so gut.
    Lisa erklärte weiter:
    „Wir waren gemeinsam im Stadtpark. Die Sonne war schon untergegangen. Wir saßen auf meiner grünen Picknick-Decke und schauten auf eine einzelne vorbei schwimmende, laut quakende Ente. Es waren kaum noch Leute im Park. Nur noch drei oder vier Pärchen, die sich in den Armen hielten. Angelina und ich genossen die Ruhe und den Frieden um uns herum. Als ich spürte, wie sie mich ansah. Und schon spürte ich ihre Lippen auf meinem Mund. Sie zog mich zu sich herunter. Wir lagen auf der Decke und haben uns so intensiv geküsst, dass mir bei dem Gedanken daran jetzt noch schwindelig wird. Ihr warmer, weicher Körper war so schön zu spüren. Es war so anders als mit Josh. Besser. Passender. Wir haben uns gestreichelt. Ganz zärtlich. Jede von uns, wusste, was die andere wollte.“
    Eine kurze Pause entstand, dann sagte Lisa:
    „Oh, Mann, was soll ich denn jetzt machen, Chris?“
    Verzweifelt zog sie die Schultern hoch und schluchzte laut.
    Ebenso durcheinander sagte ich:
    „Ich weiß doch auch nicht. Auf jeden Fall musst du dir darüber klar werden, was du willst, Lesbie!“
    Lisa schlug mir leicht auf meinen Oberschenkel.
    „Und du musst mit Josh reden.“
     
    Ich hörte, wie sich Wigald und Angelina immer noch zankten. Ich glaube, Wigald hatte in Josh einen neuen Freund gefunden und dieser tat ihm unendlich leid. Er machte Angelina dafür verantwortlich, dass alles so gekommen war.
    „Hättest du dir nicht eine andere suchen können?“ hörte ich ihn zischen. „Muss es ausgerechnet die Braut sein? Und dann auch noch auf der Hochzeit. Ich fass es nicht!“
     
    Nach einer Stunde gingen Wigald und ich zum Schloss zurück und ließen die beiden alleine.
     
    Joshs Eltern waren gegangen. Frau Süß heulte immer noch und Herr Süß hatte alle Lichter brennen! Er schimpfte laut und lachte wie ein Geisteskranker.
    „Da iss ja die Trausseugin“, lallte er. „Hass du gewuss, dass Lisa ein e Lesbe is? Meeine Tochter is lessbisch! He? Hass du das gewuss?“ Er schaute mich mit einem irren Blick an.
    „Nein, Herr Süß. Das hab ich nicht gewusst. Ich glaube, sie wusste es selbst nicht.“
    Ich hatte all es, nur keine Lust mit Lisas betrunkenem Vater zu sprechen.
    „Sie ist nicht lesbisch“, schluchzte Frau Süß und stöhnte laut. „Meine Tochter ist nicht lesbisch.“
    Sie vergrub ihr T ränen überströmtes Gesicht in ihren Händen. Den beiden ging es nur darum, ob Lisa lesbisch ist, oder nicht. An Josh dachten sie überhaupt nicht.
    Wo war er eigentlich?
    „Wissen sie, wo Josh und Kemal sind, Frau Süß?“ fragte ich.
    „Ich glaube, sie sind gegangen“, antwortete sie.
    Wigald und ich schauten überall nach, aber die beiden waren nicht mehr da. Wir bestellten den Eheleute n Süß ein Taxi, schlossen die Räume ab und gingen schweigend nach Hause.
     
    Händchen haltend bogen Wigald und ich in unsere Straße ein. Ich konnte meine Gefühle nicht einordnen. Einerseits war ich der glücklichste Mensch auf der Welt, andererseits war ich zutiefst traurig wegen der verkorksten Hochzeit, wegen dem armen Josh und wegen Lisas „neuer Liebe“. Ich muss zugeben, ich war auch ein bisschen eifersüchtig auf Angelina. Da sie zukünftig die wichtigste Frau und wohl auch Freundin für Lisa sein würde - und nicht mehr ich. Wir waren doch seit der Schule beste Freundinnen!

„Bei euch brennt noch Licht“, sagte Wigald und deutete auf unser Küchenfenster. Es war mittlerweile nach 3.00 Uhr, doch ich war noch ganz aufgewühlt.
    „ Kemal ist wohl schon zu Hause.“
„Willst du noch mal mit reinkommen?“
„Gern“, antwortete Wigald mit dieser Wahnsinns-Stimme, die mich alles vergessen ließ. 

„Kemal“, rief ich, als wir die Wohnungstür aufgeschlossen hatten, „bist du noch wach?“
„Ja“, antwortete er, „wir sind draußen auf der Terrasse.“
    Ich zog erst einmal meine Pumps aus, schlüpfte in meine bequemen Hausschuhe und holte mir eine warme Strickjacke aus meinem Zimmer.
    Josh saß zusammen gekauert auf einem Gartenstuhl und schaute uns mit verheulten Augen an. Ich nahm ihn in den Arm, drückte ihn ganz fest und streichelte ihm seine Haare. Josh fing an zu weinen. Es war so schlimm und es tat mir in der Seele weh. Er weinte wie ein kleines Kind und krallte sich an mir fest.
    „Wusstest du es?“ fragte er mich schließlich und schaute mich aus unendlich traurigen Augen an.
„Was?“
„Na, dass sie mich gar nicht liebt

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