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Mr. Sex

Mr. Sex

Titel: Mr. Sex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin Mueller
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Gehen. Kemal saß mit fassungsloser Miene auf seinem Stuhl.
    „Steh auf und hilf“, wies ich ihn leise an, „hier geht es nicht um dich und Angelina. Hier geht es jetzt um Josh. Hast du das kapiert?“
    Er schaute mit einem verletzten Ausdruck im Gesicht zu mir hoch. Sein Traum war geplatzt wie eine Seifenblase. Er zuckte desillusioniert die Achseln.
    „Du hast Recht, Hummelchen. Ich reiß mich zusammen und helfe euch.“
    „Du bist ein Schatz“, sagte ich und drückte ihn kurz.
    Wir räumten innerhalb von Minuten den Saal. Es blieben nur noch Jos h, seine und Lisas Eltern übrig.
     
    Die Gäste verließen erregt flüsternd und schockiert die Feier. Man hörte von überall her:
    „Armer Joshua! So etwas, das hätte es früher nicht gegeben! Skandal! Lesbisch! Ich hab es ja schon immer geahnt! Dabei war sie doch so eine schöne Braut. Die andere, das ist ein Teufelsweib! Manche sind auch bisexuell! Was für eine Blamage. So eine Demütigung hat kein Mann verdient .“
    Es war eine einzige Katastrophe!
    Frau Süß saß laut heulend im großen Saal, während ihr Mann sich am Buffet einen Cognac nach dem anderen hinter die Binde schüttete, gefährlich schwankte und drohte, jeden Augenblick umzukippen.
    Joshs Mutter schüttelte ununterbrochen mit dem Kopf und sein Vater starrte ins Leere. Josh kauerte immer noch regungslos am Boden.
     
    Eine halbe Stunde später, Wigald war auf Toilette, stellte ich mich zu Kemal und seinem Vater Herrn Öztürk, welcher gerade dabei war, das Buffet abzubauen, als dieser fragte:
    „Is nix gut gelaufen Hochzeit? “
    „Nein“, antwortete ich, „nicht gut.“ Ich schüttelte fassungslos den Kopf. Wir sprachen eine Weile über den Abend und ih erzählte Herrn Öztürk was passiert ist.
     
    „Chris, andere Thema“, sagte dieser schließlich zu mir, „jetzt ich weiß endlich, woher ich kenne Wigald. Hab mit gemacht wochenlang ein Kopf.“
    Herr Öztürk nickte mit seinem runden Kopf und seine buschigen Augenbrauen tanzten aufgeregt in seiner Stirn. Er wäre sich ganz sicher, dass Wigald, gemeinsam mit Herrn Schmitt, meinem Chef, auf einem Bild in dessen Wohnzimmer zu sehen sei. Ganz klar, Vater und Sohn. Das Foto zeige die beiden, wie sie stolz eine Angelrute mit einem großen Fisch daran in die Höhe hielten. Herr Schmitt hatte auf dem Bild seinen Arm um Wigalds Schulter gelegt und blickte ihn mit väterlichem Stolz an.
    „Ist schönes Bild“, sagte Herr Öztürk, „ich habe gesehen, bei privater Geburtstagsfeier als ich habe gebracht die Essen. Wusstest du nicht, dass dein Chef ist Wigalds Papa?“
    „Nein“, sagte ich nachdenklich und erinnerte mich traurig an den Selbstmord von Wigalds Mutter. Wigald muss seinem Vater die Scheidung mit diesen tragischen Folgen nie verziehen haben.
    „Wie alt war Wigald auf dem Bild?“ fragte ich Herrn Öztürk.
    „Ah, weiß nix genau“, überlegte dieser, „vielleicht so 19 oder 20 Jahre.“
    „Herr Öztürk“, sagte ich leise, „bitte sprechen sie Wigald nicht auf dieses Bild oder seinen Vater an. Die beiden haben sich zerstritten. Ich möchte zuerst selbst mit ihm sprechen.“
    Herr Öztürk nickte: „Klar, ich sag nix. Ehrenwort!“ und räumte weiter sein Buffet ab.
    Ich würde Wigald, nicht heute Abend, aber am nächsten Tag auf seinen Vater ansprechen. Jetzt verstand ich auch, warum er sich so für meinen Chef interessiert hatte, nachdem ich meinen Arbeitgeber ImEx-Luxus erwähnt hatte.
     
    Ich war noch in Gedanken, als jemand von hinten um meine Taille griff und mir einen Kuss auf meine linke Wange hauchte. Ich begrub mein neues Wissen ganz hinten in meinem Kopf und konzentrierte mich wieder voll und ganz auf Wigald und auf die misslungene Hochzeit.
    „Sollen wir Lisa und Angie suchen?“
    Wigald lies mich los, trat um mich herum und schaute Kemal und mich fragend an.
    „Mach nicht so ein trauriges Gesicht, Kemal“, sagte Wigald, „wenn ich gewusst hätte, dass du dich in Angie verliebt hättest, hätte ich dir gesagt, dass sie nicht auf Männer steht. Ich hätte jedoch nie vermutet, dass Lisa auch…“
    Der un vollendete Satz schwebte unheilvoll über unseren Köpfen. Kemal war am Boden zerstört: Seine große Liebe stand nicht auf ihn, auch nicht auf andere Männer. Sie stand auf Frauen. Das konnte doch nicht wahr sein. Er war definitiv chancenlos!
     
    „Was hat sie sich nur dabei gedacht?“ schimpfte ich und konnte mich nicht erinnern, jemals im Leben so sauer auf Lisa gewesen zu sein.
    Zu Wigald gewand

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