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Mr. Shivers

Mr. Shivers

Titel: Mr. Shivers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jackson Bennett
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schaudert’s, wirklich, das tut es.«
    »Gott kümmert sich um die Seinen«, sagte Pike, als er näher kam.
    Die Frau lächelte ihn an. »Das ist wohl wahr. Sind Sie ein Mann Gottes?«
    »Das war ich, früher einmal«, sagte Pike. »Jetzt bin ich ein einfacher Mann.«
    »Nun, jeder, der das Werk des Herrn verrichtete, ist ein willkommener Gast an unserem Tisch.« Sie runzelte die Stirn. »Selbst wenn wir keinen Tisch haben.«
    »Ma’am, wir haben seit Wochen nicht einmal ein Bett gesehen«, sagte Roosevelt. »Wir wären schrecklich pingelig, würden wir Sie zurückweisen, nur weil auf Ihrem Wagen kein Esstisch ist.«
    »Diese Zeiten«, sagte eine der anderen Frauen. »Oh, diese Zeiten!  Ich habe kleine Jungen gesehen, die hatten Arme wie Stöcke. Wir haben Glück, dass es uns so gut geht.«
    Man bot ihnen einen Platz inmitten der ganzen Familie an und begann mit den Vorbereitungen zum Kochen. Connelly und die anderen wussten genau, dass die Familie nichts hatte, und taten ihr Bestes, um abzulehnen, was sie konnten, aber sie verspürten Heißhunger und nahmen es bald an.
    »Wohin wollt ihr?«, fragte einer von Clarks Brüdern.
    »Nach Westen«, antwortete Hammond. »Süden und Westen. Wo immer wir Arbeit finden können.«
    Das wurde sofort akzeptiert. Es war eine alltägliche Geschichte unter Ihresgleichen.
    Connelly musterte Clarks Wagen erneut. »Ich könnte mir auch Ihre anderen Trucks ansehen«, schlug er vor. »Ich will nicht unhöflich sein, aber ich wette, es gibt noch ein paar, nun …«
    »Probleme«, vollendete Clark den Satz. »Weil der Mann, der uns die Autos verkaufte, eine Schlange war.«
    »Ich glaube, das könnte man sagen.«
    »Ich würde es zu schätzen wissen. Das würde ich wirklich. Und wir würden uns glücklich schätzen, Ihnen auszuhelfen.«
    Connelly lächelte leicht. »Vom Zug geworfen zu werden ist nicht gerade ein Vergnügen.«
    »Wir tun, was immer Sie brauchen«, sagte Pike. »Welche Hilfe auch immer Sie brauchen, lassen Sie es mich wissen.«
    »Nun, Sir. Ich schätze, wir wollen nur die Chance, weiterreisen zu können«, sagte Clark. »Das reicht mir.«
    Der Konvoi der Hopkins war in einem schlimmeren Zustand, als sie gedacht hatten. Connelly verbrachte den nächsten Tag damit, alles zu überprüfen, was ihm nur einfiel. Irgendwo fand er einen Schraubenschlüssel und machte sich noch vor Sonnenaufgang an die Arbeit. Reinigte Benzinleitungen. Brachte Kühlerleitungen wieder an Ort und Stelle. Ein Radlager stand kurz vor der Auflösung, war nur Tage davon entfernt, zu qualmen und Feuer zu fangen. Mithilfe eines Wagenhebers konnte er das Rad entfernen und die Reste des Lagers abkratzen. Er holte sich ein Stück Rinde aus dem Schweinefleischfass und säuberte es vom Salz. Dann wickelte er es um den Achsenzapfen und befestigte das Rad wieder. Er sagte Clark, dass das bestenfalls hundert Meilen halten würde. Clark und die anderen Männer hörten zu. Sie nahmen jedes von Connellys leisen Worten auf, als handelte es sich um das Wort Gottes. Und Clarks Sohn Frankie wich ihm nicht von der Seite. Er stand neben ihm, wann immer es ging, wie ein Leutnant neben seinem General auf dem Schlachtfeld.
    Es dauerte nicht lange, bevor Lottie sich zu den Frauen gesellte und sich mit ihnen um die Kinder kümmerte. Sie putzten und kochten und plauderten miteinander, sorgten dafür, dass das Gepäck gleichmäßig auf die Wagen verteilt wurde, flickten Kleidung und versorgten Verletzungen. Während jeder Sekunde, die sie wach waren, schien es vier weitere Dinge zu geben, die erledigt werden mussten.
    Pike und Hammond blieben irgendwie Außenseiter. Manchmal halfen sie Connelly und den anderen, aber größtenteils hielten sie sich zurück und unterhielten sich so leise, dass man sie nicht verstehen konnte. Roonie blieb bei ihnen, seine Nervosität und Tollpatschigkeit waren bei der Arbeit von Nachteil. Zum ersten Mal stand Connelly im Mittelpunkt. Monk und Roosevelt gesellten sich zu den Männern, und Connelly gab stillschweigend die Richtung vor, nahm etwas auseinander und baute etwas anderes wieder zusammen. Rieb Seife über Löcher im Benzintank, die hochgeschleudertes Geröll verursacht hatte. Einer der Wagen verbrannte Öl, und hätte sich Connelly nicht um den Motor gekümmert, wäre er rettungslos kaputtgegangen. Wer auch immer den Hopkins diese Wracks angedreht hatte, hatte das im vollen Bewusstsein getan, eine Familie dazu zu verurteilen, am Straßenrand liegen zu bleiben.
    Und Connelly machte es

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