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Mr. Shivers

Mr. Shivers

Titel: Mr. Shivers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jackson Bennett
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musterte die Autos langsam, seinen hellen, kalten Augen entging nicht die geringste Bewegung. Dann gab er ein Zeichen, und sie gingen weiter.
    Als sie sich den Fahrzeugen näherten, wurden sie von einem kleinen, schmutzigen Kind entdeckt, das neben der Straße saß. Der Junge sprang auf die Füße und starrte sie an. Dann rannte er zu den Wagen. Vier Männer stiegen aus, hinter ihnen erschienen fünf Frauen. Sie beobachteten Connelly und die anderen mit schmalen Augen und ausdruckslosen Gesichtern.
    Hammond trat lächelnd vor. »Guten Tag!«, sagte er.
    Einer der Männer nickte. »Tag!«
    »Entschuldigen Sie meine Direktheit, aber Sie hätten nicht zufällig ein paar Lebensmittel, die Sie eintauschen würden, oder?«
    Der Mann musterte sie. »Seid ihr Hobos?«
    »Ich schätze, das könnte man so sagen, Sir.«
    »Sieht so aus, als hättet ihr Prügel einstecken müssen.«
    »Das stimmt. Wir wollten in Colorado aufspringen. In Richtung Westen, so wie alle anderen auch. Man warf uns raus und beraubte uns. Ein paar von uns wurden böse zusammengeschlagen.«
    »Auf welcher Strecke?«, fragte ein anderer Mann.
    Hammond verriet es ihm.
    »Alle Strecken sind schwieriger geworden«, sagte der Mann. »Mein Neffe wollte in die Stadt fahren. Sie warfen ihn runter und schlugen ihn grün und blau.«
    »Kommt mir bekannt vor«, sagte Hammond mit einem Lächeln.
    Der erste Mann seufzte, schob den Hut zurück und kratzte sich unter seinem roten Haar. »Ihr kennt euch nicht zufällig mit Autos aus, oder?«
    Sie sahen sich an. Connelly sagte: »Ein bisschen.«
    »Ehrlich?«
    Er nickte.
    »Nun … einer der Wagen ist liegen geblieben«, sagte der Mann. »Dieser verdammte Mistkerl hat uns einen Bären aufgebunden …«
    » Clark «, wies ihn eine der Frauen zischend zurecht.
    »Tut mir leid. Entschuldigung, aber so, wie der uns angrinste, war mir das schon vorher klar. Ich wusste, dass diese Karre bald liegen bleiben würde. Aber wir haben sie trotzdem gekauft. Falls Sie uns wieder auf die Straße bringen, Sir, nun, dann helfen wir Ihnen, so gut wir können.«
    »Ich kann mir das ja mal ansehen«, sagte Connelly. »Welcher ist es denn?«
    »Der da hinten«, erwiderte der Mann. Er setzte sich in Bewegung, und Connelly schloss sich ihm an. Der Mann streckte die Hand aus. »Clark. Clark Hopkins. Meine Frau heißt Missy.«
    Sie schüttelten sich die Hände.
    »Connelly.«
    Der Truck war kaum noch als Truck zu erkennen. Die Ladefläche war aus Brettern gefertigt, und daran war alles befestigt, was man nur daran befestigen konnte – Matratzen, Laternen, Säcke mit Obst und Gemüse, Seile, Draht und Wasserkrüge. Als Connelly herankam, stiegen die restlichen Familienangehörigen aus den Wagen. Drei Jungen und ein Mädchen, die kaum dem Krabbelalter entwachsen waren, ein junger Mann, der fast schon ein Teenager war, und ein Mädchen, das etwa zwanzig sein musste. Ihre Blicke machten ihn nervös.
    »Verdammt, ich hasse Autos«, sagte Clark zu ihm und schaute sich um, um sich zu vergewissern, dass ihn niemand fluchen gehört hatte. »Ich habe noch nie zuvor eines benutzt. Ich wusste nicht, was ich tat. Die anderen, mein Bruder und mein Schwager, die wissen, wie man fährt, aber wie die Dinger funktionieren, davon haben wir keine Ahnung. Ich ziehe ja ehrlich gesagt Maultiere vor. Man weiß, wie ein Maultier funktioniert, was reingeht, was wieder rauskommt. Autos, nun ja. Das ist eine andere Geschichte.«
    »Sie haben eine ganz schön junge Familie, um damit herumzureisen«, meinte Connelly.
    »Als ob ich das nicht wüsste.«
    Connelly zog Jacke und Hut aus, dann krempelte er die Ärmel hoch. Sein Arm schmerzte noch immer, aber wenigstens funktionierte er wieder. »Was ist passiert?«, fragte er.
    »Das Ding funktionierte prima. Wir verließen die Hauptstraße, dachten, wir würden eine Straße direkt nach New Mexico nehmen. Wir hielten zum Übernachten an, und am Morgen wollte er nicht anspringen.«
    Connelly wischte sich über die Stirn und ging in die Hocke, um einen Blick unter den Truck zu werfen. Clark gesellte sich zu ihm, dann folgten die Kinder seinem Beispiel, und schließlich kamen noch Pike und der Rest.
    Connelly sah sie unbehaglich an. »Ich brauche hier schon etwas Licht«, sagte er.
    »Oh«, meinte Clark. »Oh, natürlich.«
    Die Familie schlurfte zurück. Pike gab ein Zeichen und führte seine Leute zum Straßenrand. Connelly sah sich den Wagen an und dachte nach.
    »Können Sie ihn mal anlassen?«, fragte er.
    Clarks Bruder

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