Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition)
Fahrt durch Barcelona war etwas abenteuerlich, aber wir sind ja heil angekommen.“
Das Lächeln auf Josés Gesicht wurde breiter, ein Funkeln trat in seine fast schwarzen Augen.
„Oh je, Sie Ärmste!“ Ein spöttischer Blick streifte Thorben. „Mein Freund hier ist ein miserabler Autofahrer. Ich hätte Ihnen doch meinen Wagen schicken sollen.“
Julia wurde die Situation unangenehm. Sie konnte Thorben zwar nicht ausstehen, aber sie fand es unhöflich von José, ihn vor ihren Augen als Deppen hinzustellen, auch wenn er einer war.
„Das war wirklich nicht nötig.“ In ihrem Tonfall schwang deutlicher Tadel mit. „Ich bin selbst gefahren, weil ich mich in Barcelona gut auskenne.“
José lehnte sich zurück und sah seinen Freund strafend an.
„Du hast diese schöne Dame den Gefahren des Hauptstadtverkehrs ausgesetzt? Mein Lieber, du solltest endlich noch ein paar Fahrstunden nehmen.“
„Und du solltest aufhören, meine Kollegin anzuflirten“, konterte Thorben unbeeindruckt und keineswegs beleidigt. „Im Übrigen hätte ich nichts gegen einen Begrüßungsschluck einzuwenden. Ich habe das Gefühl, langsam auszutrocknen.“
José warf Julia einen Blick zu, der soviel bedeuten sollte wie: Er weiß es eben nicht besser, und erkundigte sich dann zuvorkommend nach ihren Wünschen. Kurz darauf servierte der Diener Eistee und Sekt, mit dem sie auf die glückliche Ankunft anstießen. Danach war Julia froh, dass José den Vorschlag machte, nun erst einmal eine Pause zu machen, um sich von der anstrengenden Reise zu erholen. Erleichtert folgte sie kurz darauf dem allgegenwärtigen Pedro, der sie auf ihr Zimmer führte.
Der Raum war eine weitere Überraschung für Julia. Offensichtlich hatte José keine Reporterin erwartet, sondern eine Prinzessin. Das gesamte Zimmer war in hellen Blau-, Rosé- und Gelbtönen gehalten. Beherrscht wurde es von einem breiten Bett, über dem sich ein hauchfeiner Schleierhimmel bauschte, den man zum Schutz gegen Insekten herunterlassen konnte. Vor dem fast bis zum Boden reichenden Fenster stand ein verschnörkelter, mit Goldornamenten verzierter Schminktisch, neben von einem lebensgroßen Leoparden aus Porzellan, der Julia blöde anstarrte.
Ein weißlackierter Schreibtisch mit einem zum Schminktisch passenden Stühlchen davor, sowie eine recht bequem aussehende Sitzgruppe aus weißlackiertem Rattan mit passendem Tischchen vervollständigten die Einrichtung. Barbie hätte sich hier sicherlich pudelwohl gefühlt. Julia hätte sich dagegen etwas mehr schlichte Sachlichkeit gewünscht. Aber gut, sagte sie sich, es hätte auch schlimmer kommen könnte. In all den Jahren, die sie nun schon als Reporterin arbeitete, hatte sie mit weitaus unbequemeren Bleiben vorlieb nehmen müssen.
Erst auf den zweiten Blick entdeckte Julia den Wandschrank, der die Schmalseite des Zimmers einnahm. Ihm gegenüber befand sich eine Tür, die in ein ebenfalls traumhaftes Badezimmer führte, mit einer in den Boden eingelassenen Badewanne. Nein, es war ein Whirlpool, korrigierte Julia sich, als sie die verschiedenen Düsen sah, die in das teure Möbel eingelassen waren.
Für wen auch immer José Fermentos diese Räume hatte herrichten lassen, Julia war ihm dankbar, denn sie durfte diesen Luxus ungehemmt genießen. So ganz allmählich begann ihr der Auftrag richtig Spaß zu machen. In einer solchen Umgebung konnte ihr auch ein Thorben Gehrich nicht die Laune verderben.
Das schaffte ihr Sohn Roman, den Julia gleich einmal anrief, um ihm zu sagen, dass sie heil in Spanien angekommen war. Roman zeigte sich mürrisch, er war ganz offensichtlich immer noch verärgert.
„Meine Güte, Junge!“ Julia hasste es, wenn Roman versuchte, sie zu erpressen. „Kapiere es endlich, ich bin die Mama, du das Kind. Wenn, dann bevormunde ich dich und nicht umgekehrt!“
„Nicht, wenn sich die Mama unmöglich benimmt“, behauptete Roman störrisch. „Mensch, Papa ist erst sechzehn Monate tot und du amüsierst dich schon mit irgendeinem Promi auf dessen Bauernhof!“
„Erstens amüsiere ich mich nicht, sondern ich arbeite und zweitens, selbst wenn es so wäre, ginge dich das auch nichts an.“
„Nadine ist schwanger.“
Roman spuckte die Nachricht heraus wie einen ungenießbaren Brocken. Danach herrschte erst mal Stille in der Leitung. Julia brauchte einen Moment, um die Neuigkeit zu verdauen.
„Äh – schön“, meinte sie dann, wobei sie selbst wusste, wie lahm das klang. „Gibt es deswegen irgendwelche
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