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Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition)

Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition)

Titel: Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edna Schuchardt , Ednor Mier
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geschah, beugte er sich herunter und hauchte einen Kuss auf ihre Wange. Im ersten Moment war Julia wie zu Stein erstarrt, dann lächelte sie etwas verlegen. Der Gedanke, dass Thorben jetzt aufgrund der Umstände annehmen könnte, dass José und sie die Nacht miteinander verbracht hatten, beunruhigte sie. Zwar konnte sie den Fotografen nicht ausstehen, aber dass er glaubte, sie würde versuchen, ihn mit Hilfe einer Bettgeschichte auszutricksen, das gefiel ihr überhaupt nicht.
    Tatsächlich blickte Thorben einen Moment drein, als wollte er die gesamte Menschheit ausrotten. Die vermeintliche Vertrautheit der Beiden verblüffte und ärgerte ihn so sehr, dass er sogar vergaß, wieder mal den Besserwisser zu spielen und José darauf hinzuweisen, dass es Warmduscher anstatt Langduscher hieß. Allerdings hatte er sich rasch wieder unter Kontrolle. Wahrscheinlich um Julia eins auszuwischen, verwickelte er José in ein Gespräch über Landwirtschaft, ein Thema von dem der Sänger erstaunlich viel verstand.
    „Ich bin ein Junge vom Land“, erwiderte er, als Julia ihn darauf ansprach. „Wir mussten als Kinder immer in den Obstpflanzungen meiner Eltern helfen. Sie waren viel zu klein, um mit den großen Obstbauern konkurrieren zu können. Überhaupt brachte der Anbau nur wenig ein, sodass sich meine Eltern und meine drei erwachsenen Geschwister bei reicheren Bauern als Helfer verdingen mussten. Meine beiden Brüder und meine Schwester mussten auf unseren Feldern Tomaten und Äpfel ernten. Abends halfen uns dann noch meine großen Brüder.“
    „Wie viel Geschwister hast du denn?“, erkundigte Julia sich interessiert.
    „Acht“, gab José bereitwillig Auskunft. Fünf Brüder und drei Schwestern.“ Sein Gesicht nahm einen verträumten Ausdruck an. „Wir waren zwar richtig arm, weißt du. Aber wir haben trotzdem eine wunderbare Kindheit gehabt. Jeden Tag draußen und dann die Tiere. Unser Esel Paluto…“
    „Julia ist ein typischer Stadtmensch“, mischte Thorben sich jäh in die Unterhaltung. „Sie kennt Kühe nur von Bildern. Ich glaube fast, dass sie meint, die Viecher hätten tatsächlich ein lilafarbenes Fell. Und die Milch kommt aus dem Supermarkt. José, mi Amigo, glaube mir, solche Leute können sich das Leben eines einfachen Bauern nicht vorstellen. Sie haben null Ahnung davon.“
    Das war die mieseste und vor allem falscheste Unterstellung, die man Julia jemals untergeschoben hatte. Was wusste dieser Thorben denn eigentlich von ihr und ihrem Leben? Nichts, rein gar nichts! Alles, was er über sie zu berichten gehabt hätte, wäre gewesen: Sie hat Journalistik studiert, ist bei der Zeitschrift Showtime angestellt und kann mich nicht leiden.
    José schien so ähnlich zu denken, oder war es einfach Ritterlichkeit, die ihn dazu veranlasste, Thorbens grobe Worte zu rügen.
    „Señora Julia ist eine erfahrene Reporterin. Ich bin überzeugt, dass sie auf Grund ihres Berufs über ein großes Wissen verfügt. Daher glaube ich auch, dass ihr die Probleme der Menschen – in welchem Milieu sie auch leben – durchaus bekannt sind.“
    Thorben schluckte den Tadel, ohne mit der Wimper zu zucken. Er tat einfach so, als hätte er die Worte gar nicht gehört und schlug dem Sänger stattdessen kameradschaftlich auf die Schulter, als wäre nichts geschehen.
     
    Nach dem Frühstück erklärte José, dass er verschiedene Termine und Besorgungen in Palamos zu erledigen hatte. Sofort stand Thorben vom Frühstückstisch auf, um seine Ausrüstung zu holen. Diesmal handelte es sich nicht um eine gemütliche Besichtigungstour, sondern um Einkäufe: verschiedene Gerätschaften für die Finca, diverse Großbestellungen, eine lautstark geführte Verhandlung in einem Versicherungsbüro und zum Schluss noch einen Bummel über den Wochenmarkt, auf dem José Obst und Blumen erstand.
    „Und jetzt ist es Zeit für einen Imbiss!“, verkündete José schließlich. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, langsam stülpte sich eine Hitzeglocke über die Stadt. „Kommt mit, ich weiß eine hervorragende Bodega, in der es die besten Tapas weit und breit gibt.“
    Tapas? Julia lief das Wasser im Munde zusammen. Die kleinen, schmackhaften Leckerbissen waren genau das Richtige für ihren knurrenden Magen. Dazu frisches Weißbrot und ein Glas Rotweinschorle – herrlich!
    Das Lokal lag in einer der vielen Seitenstraßen, dort, wo es ganz eng, düster und verwinkelt ist. Doch trotz der ewigen Dämmerung blühten und grünten auch hier die schönsten

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