Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition)
zu. „So, und jetzt werde ich ein schönes Mittagsschläfchen halten“, teilte sie Thorben über die Schulter hinweg mit. „Mach’s gut. Wir sehen uns später.“
Sie stieß die Tür zu ihrem Zimmer auf und ließ sie hinter sich betont leise ins Schloss fallen, um Thorben zu beweisen, dass sie die Ruhe in Person war. Von ihm ließ sie sich nicht schon wieder ärgern. NICHT - SCHON - WIEDER!!!
Kapitel 4
Ihre Mittagsruhe dauerte nur ganze zwanzig Minuten. Dann riss sie das Handy aus dem leichten Schlummer in den Julia gerade hinübergedämmert war. Benommen tastete sie nach dem Gerät und meldete sich.
„Wie geht es dir?“, wollte Roman wissen.
Julia seufzte.
„Sag mal, willst du mich jetzt jeden Tag mit deinen Kontrollanrufen nerven?“, fragte sie unfreundlich. „Lass das bitte, Sohn. Wenn irgendetwas sein sollte, wirst du es schon erfahren.“
„Ich mache mir eben Sorgen“, behauptete Roman leicht eingeschnappt. „Immerhin sitzt du alleine mit zwei Männern irgendwo in einem ausländischen Kaff.“
„Hast du sonst nichts weiter zu tun, als dir solchen Unsinn auszudenken?“
Roman schnaubte empört.
„Du nimmst mich immer noch nicht ernst, Mutter. Nicht wahr?“
„Nicht, wenn du dich aufführst als wärst du mein Vater.“ Julia gähnte ungeniert. „Kümmere dich um deine Familie. Nadine braucht jetzt viel Zuwendung und Fürsorge, da hast du was zu tun. Was mich angeht, ich setze jetzt meine Siesta fort. Mach’s gut, mein Sohn und sag Nadine liebe Grüße.“
„Mama!“ Romans Ausruf brach abrupt ab, weil Julie die Verbindung kappte. Sie stellte das Handy auf lautlos, ließ es auf den dicken Vorleger fallen und kuschelte sich wieder unter die Decke.
*
Das Leben erstarrte unter der glühenden Mittagssonne. Erst gegen vier Uhr erwachte die Finca allmählich wieder zu neuer Aktivität. Julia hatte trotz Romans Anruf tief und traumlos geschlafen. Jetzt betrat sie ausgeruht und gut gelaunt die Terrasse des feudalen Bauernhauses. José lag auf einer Gartenliege und las in einem Buch. Bei Julias Erscheinen legte er die Lektüre jedoch aus der Hand und kam zu ihr geeilt, um sie zu begrüßen.
„Du siehst bezaubernd aus“, schmeichelte er ihr, während er einen Kuss auf ihren Handrücken hauchte. „Wie eine Rose, die von der Sonne geküsst wurde. Möchtest du eine Erfrischung?“
„Danke, nein.“ Julia entzog ihm ihre Hand, tröstete ihn aber zugleich mit einem Lächeln. Den Kopf vorgereckt, lauschte sie gleich darauf in die Tiefen des Parks hinein, wo irgendwo in der Ferne raue Männerstimmen ertönten. „Was ist das?“
„Die Arbeiter bauen die Tanzfläche auf.“ José nahm ihren Arm. Gemeinsam gingen sie über den Rasen und tauchten in die Tiefen des weitläufigen Areals ein. Nach einigen Schritten erreichten sie eine weitere Rasenfläche, auf der ein paar kräftig gebaute Männer gerade derbe Bohlen zu einem Podest zusammenfügten.
„Hier werden nachher die Musiker sitzen“, erklärte José bereitwillig. „Du weißt ja, was eine Sardana ist.“ Als Julia nickte, fuhr er fort. „Ich veranstalte einmal im Monat ein kleines Fest für meine Pächter und Arbeiter. Es fördert den Zusammenhalt, außerdem mag ich solch alte Traditionen und möchte sie erhalten.“
Das sprach für ihn und machte ihn nur noch sympathischer, fand Julia. Aufmerksam lauschte sie den Erläuterungen des Sängers, während sie Arm in Arm mit ihm durch den Park schlenderte. Bei ihrer Rückkehr wurden sie von einem ziemlich übellaunigen Thorben erwartet, der auf der Terrasse saß und vor sich hinbrütete.
„Ich sage Pedro Bescheid, dass er uns ein paar Drinks zaubern soll“, verkündete José, die schlechte Stimmung seines Besuchers ignorierend. „Julia, wie wäre es mit einem Eistee? Und du, mi amigo? Einen Gin-Tonic oder lieber auch etwas Nicht-Alkoholisches?“
„Etwas ohne Alkohol“, murrte Thorben. „Am liebsten einen Kaffee.“
„Gemacht.“ José verschwand im Haus. Kaum hatte er den Fuß über die Schwelle gesetzt, da fiel Thorben auch schon über Julia her.
„Was soll das? Haben wir nicht ausgemacht, dass wir die Reportage gemeinsam machen? Wieso rennst du alleine mit José durch die Gegend?“
„Meine Güte!“ Julia sandte einen entnervten Blick zum wolkenlos blauen Himmel. „Leidest du unter Minderwertigkeitskomplexen? Es ist absolut nichts passiert, was irgendwie erwähnens- beziehungsweise fotografierenswert gewesen wäre. José und ich sind ein bisschen spazieren
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