Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition)
sonst noch alles Mögliche tun, was wunderschön wehtat!
Einen Moment spielte Julia mit der Idee, ihrerseits in Thorbens Zimmer zu stürmen und ihn mitsamt Bettzeug aus dem Fenster zu werfen. Aber dann fiel ihr ein, dass sie nicht wusste, in welchem der vielen Schlafzimmer Thorben residierte. Also würde sie sich anderweitig rächen müssen. Aber dass sie es ihm heimzahlen würde, das war so sicher wie das Amen in der Kirche.
Immer noch zornig marschierte Julia zu ihrer Zahnbürste zurück und schnappte sich anschließend ihr Badezeug, um sich im hauseigenen Pool den Frust abzuschwimmen.
Das Haus lag in schläfriger Stille. Offensichtlich gehörten die Bewohner der Finca nicht zu den Frühaufstehern. Sehr gut, dann hatte sie das Schwimmbecken wenigstens für sich alleine. Um diese frühe Morgenstunde herrschten draußen noch angenehme Temperaturen. Der Duft unzähliger Blüten flutete in den Salon als Julia die große Glastür aufschob und auf die Terrasse hinaustrat. Hier entdeckte sie, dass doch nicht alle Hausbewohner zu den intensiven Kissenhorchern gehörten. Pedro, der beflissene gute Geist der Casa, verteilte gerade bunte Kissen auf die verschiedenen Gartensessel. Bei ihrer Ankunft sah er auf und schenkte Julia ein freundliches Lächeln.
„Buenas dias, Señora Julia“, begrüßte er sie höflich. „Ich hoffe, Sie hatten eine angenehme Nacht?“
„Oh ja, danke, Pedro.“ Julia blieb unschlüssig unter der geöffneten Tür stehen. „Mhm, es ist doch okay, wenn ich den Pool benutze?“
„Si, Señora.“ Pedro nickte eifrig. „Sie können sich ganz ungestört fühlen. Señor Fermentos steht nie vor zehn Uhr auf. Aber ich serviere Ihnen gerne ein kleines Frühstück. Sagen Sie mir nur, auf was Sie Appetit haben.“
„Danke, nein.“ Julia packte ihr Badetuch fester. „Ich wollte eigentlich nur ein paar Runden schwimmen. Danach, naja…“ Sie lächelte verlegen. „Ein Kaffee wäre dann vielleicht nicht schlecht. Aber mit dem Frühstück warte ich, bis Señor Fermentos aufgestanden ist.“
„Ich kümmere mich sofort um den Kaffee“, versprach Pedro und verschwand, bevor Julia ihm sagen konnte, dass es damit noch Zeit hatte.
Langsam hob sich Julias Laune wieder. Thorben Gehrich war ein blöder Schwätzer und Angeber, bei dem es sich gar nicht lohnte, sich aufzuregen. Der Teufel sollte ihn holen und am Stück braten!
Das Wasser fühlte sich an wie Seide. Julia legte sich auf den Rücken und ließ sich einfach treiben, den Blick zum klarblauen Himmel gerichtet, an dem ein paar Vögel mit weit ausgebreiteten Flügeln dahinsegelten. Nach einer Weile drehte sie sich um und begann, mit kräftigen Zügen das Becken zu durchpflügen. Sie schwamm, bis sie ganz außer Puste war, dann ließ sie sich erneut treiben und träumte vor sich hin, entspannt und gelöst mit einem Lächeln, das ganz entrückt wirkte.
Es war aber auch schön! Kein Wunder, dass José Fermentos sich in den vergangenen beiden Jahren von der Bühne zurückgezogen hatte. Wenn man eine solche Finca bewohnen durfte, zog es einen bestimmt nicht ständig in die Ferne.
Er war ein wirklich gutaussehender Mann. Julia beschwor in ihren Gedanken das Bild des Sängers herauf. Mit einem solchen Mann in diesem Paradies leben zu dürften, das musste doch das pure Glück sein! Doch dann fiel ihr ein, dass José schon zwei gescheiterte Ehen hinter sich hatte. Wahrscheinlich gehörte er zu den Männern, denen die Vorspeise immer besser schmeckte als das Hauptgericht und das Dessert. Also würde sie sich lieber auf einen heißen Flirt mit ihm beschränken und alles nicht so ernst nehmen.
Ha, von wegen ‚Halten Sie sich im Hintergrund!‘, Thorben Gehrich würde schon erleben, wer wem die Kamera hinterhertrug! Julias Plan war einfach und trotzdem gemein: Sie würde dem Schmusesänger so schöne Augen machen, dass dieser Thorben höchstens noch als Konkurrenten sah, den er schnellstens loswerden wollte. Sie, Julia, würde Thorben Gehrich schon zeigen, wer letztendlich das Sagen hatte.
Ach Mist, wenn er doch nur nicht so ein ausgemachter Stinkbolzen wäre! Als Mann war er noch nicht einmal so unattraktiv mit seinen dunklen Haaren und den silbernen Strähnen. Männlich markantes Gesicht, schlanker, muskulöser Körper, lange Beine – er hätte durchaus als Model für den Herrn mit Stil arbeiten können. Da kam selbst sein arroganter Gesichtsausdruck gut, denn er verkörperte perfekt den Wirtschaftsboss-Typen, also jene Männer, die es geschafft und in
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