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Mrs. Alis unpassende Leidenschaft

Mrs. Alis unpassende Leidenschaft

Titel: Mrs. Alis unpassende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Simonson
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den Hut auf und betrachtete die kleine Anhöhe mit der niedrigen Steinmauer und dem Münzfernrohr. »Von oben sieht man immer mehr.«
    »He! Wo wollen Sie denn hin?« Aus einem der niedrigen Gebäude neben dem dunklen Pub trat ein kleingewachsener Mann. »Viel zu windig heute, um da raufzugehen.« Er trug robuste Stiefel, Jeans, einen Arbeitskittel und eine weite Warnweste, mit der sein umfangreicher Oberkörper wie ein Kürbis aussah. An seinen Hüften klimperten die offenen Schnallen irgendwelcher Sicherheitsgurte. Er hielt ein Klemmbrett in der Hand, und um seinen Hals hing ein Funksprechgerät.
    »Sie haben natürlich recht«, sagte der Major, »aber wir suchen einen jungen, möglicherweise völlig verzweifelten Mann.«
    »Wir haben keine Zeit!« Jasmina zog ihn am Arm. »Wir müssen los!«
    »Ein Springer also.« Der Mann warf einen Blick auf das Klemmbrett. Jasmina seufzte leise, als sie das Wort hörte. »Ich bin vom Freiwilligen Suizid-Notdienst – bei mir sind Sie genau an der richtigen Stelle.« Er notierte sich etwas auf dem Klemmbrett. »Wie heißt er?«
    »Abdul Wahid. Er ist dreiundzwanzig, und wir glauben, dass seine alte Großtante bei ihm ist.«
    »Mit ihrer Großtante springen die wenigsten«, sagte der Mann. »Wie schreibt man ›Abduhl‹?«
    »So helfen Sie uns doch um Himmels willen, ihn zu finden!«, rief Jasmina.
    »Wir beginnen schon mal mit der Suche«, sagte der Major. »Können Sie noch ein paar Freiwillige zusammentrommeln?«
    »Ich gebe den Notruf raus. Aber hochgehen können Sie da jetzt nicht. Viel zu gefährlich für den öffentlichen Publikumsverkehr.« Er stellte sich vor Jasmina und den Major hin und winkte sie zurück, als wären sie Schafe, die in den Stall getrieben werden mussten.
    »Ich bin nicht der öffentliche Publikumsverkehr, sondern Angehöriger der britischen Armee im Rang eines Majors«, sagte der Major. »Außer Dienst selbstverständlich, aber in Ermangelung jeglichen Beweises für Ihre Zuständigkeit muss ich Sie auffordern, zur Seite zu treten.«
    »Da unten ist jemand, Ernest.« Jasmina stahl sich davon und überquerte die Straße. Der Major lenkte den Klemmbrettmann ab, indem er vor ihm salutierte, erntete eine unsichere Handbewegung und ging Jasmina nach.
    Von einer dicht mit Gebüsch bewachsenen Stelle rannte ein Mann zu ihnen hinauf. Es war nicht Abdul Wahid. Auch dieser Mann trug eine Warnweste, und der Major machte bereits Anstalten, ihm auszuweichen, interpretierte dann aber die Art, wie er mit seinem Handy herumfuchtelte, als einen dringenden Hilferuf.
    »O nein – nicht der schon wieder!«, sagte der Klemmbrettmann, der schnaufend hinter ihnen hergestapft war. »Du weißt doch, dass du hier nicht rauf darfst, Brian!«
    »Wieder mal kein Empfang«, rief Brian. Obwohl er ein kompakter, fit wirkender Mensch war, stützte er beide Hände auf die Knie und beugte sich vor, um nach dem Aufstieg Atem zu schöpfen. »Wir haben einen Springer südlich von Big Scrubber.« Er deutete mit dem Daumen über die Schulter nach hinten. »Kann ihn nicht überreden, vom Rand wegzugehen, komme nicht nah genug ran. Irgend so eine alte Frau mit einer Waffe und einem unverschämten Mundwerk wollte mir in die Eier stechen.«
    »Das ist Abdul Wahid«, sagte Jasmina. »Er ist hier.«
    »Du darfst doch keine Rettungsaktionen mehr durchführen, Brian«, sagte der Klemmbrettmann.
    »Du willst mir also nicht helfen, sie festzuhalten?«, fragte Brian.
    »Personen mit sichtbaren Waffen oder deutlich erkennbaren psychischen Störungen sollen wir uns nicht nähern«, belehrte ihn sein Kollege mit dem Stolz eines Mannes, der ein Handbuch auswendig gelernt hatte. »Wir müssen Unterstützung durch die Polizei anfordern.«
    »Die schicken dann aber kein Sondereinsatzkommando, Jim«, sagte Brian. »In der Zeit, die du brauchst, um zwei Wachtmeister im Mini Cooper zu rufen, kannst du zehn Leute retten.«
    »Ist es eine Stricknadel?«, fragte der Major.
    »Sind sie bei dieser Baumgruppe dort?«, fragte gleichzeitig Jasmina.
    »Ja, Big Scrubber – könnte aber auch ein Eispickel sein.«
    »Still!«, fauchte Jim. »Die sind öffentlicher Publikumsverkehr.«
    »Funkst du jetzt einen Hilferuf, oder muss ich zur Telefonzelle und die Telefonseelsorge bitten, die Meldung weiterzuleiten?«, fragte Brian.
    »In der Zentrale ist der Empfang besser«, sagte Jim. »Aber ich kann hier nur weg, wenn Sie beide mitkommen. Für Zivilisten verboten.« Er schlich sich an Jasmina heran und baute sich

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