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Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen

Titel: Mrs Murphy 02: Ruhe in Fetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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deren scharfes Gehör.
    Unterdessen kämpfte sich Cynthia durch den blendenden Schnee. Sie glaubte zu wissen, wohin sie ging, bis sie gegen eine alte Eiche stieß. Sie war in der Einfahrt nach rechts abgedriftet. Sie gelangte wieder auf den Fahrweg und kam zu den Spuren, die der Wagen beim Zurücksetzen hinterlassen hatte. Die Abdrücke der Reifenprofile schneiten rasch zu. Wenn sie doch nur ein Spurensicherungsgerät hätte. Hatte sie aber nicht. Bis sie sich eins besorgt hätte, würden die Spuren verschwunden sein. Sie ließ sich auf alle viere hinunter und pustete ein bisschen Schnee weg. Breite Reifen. Tiefe Winterprofile. Solche Reifen konnte jeder normal große Lieferwagen haben oder jedes große, schwere Familienauto mit Allradantrieb, etwa ein Wagoneer, ein Land Cruiser oder ein Range Rover. Sie kniete sich in den Schnee und knallte die Faust in das Pulver. Es flog unschuldig hoch. Halb Crozet fuhr solche Wagen, und die andere Hälfte fuhr große Transporter.
    »Verdammt, verdammt, verdammt!«, rief sie laut. Der Wind trug ihre Flüche davon.
    Auf dem Rückweg zur Scheune krachte sie gegen die Hausecke. Heute von Foxden wegzukommen, daran war nicht zu denken. Sie drückte sich an die Hauswand und tastete sich langsam zu der rückwärtigen Veranda vor. Sie öffnete die Hintertür, betrat die Veranda, schloss die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. Es war noch nicht acht, und sie war schon fix und fertig. Sie konnte die Scheune nicht mehr sehen.
    Sie putzte sich die Stiefel an dem Dackel-Fußkratzer ab. Sie zog den Reißverschluss ihres dicken Parkas auf und schüttelte den Schnee ab, dann hängte sie den Parka an den Haken an der Außenseite der Küchentür.
    Sie trat in die Küche und rief Harry an. »Alles in Ordnung?« – »Ja, niemand in meiner Einfahrt.«
    »Okay, das ist der Plan: Sie können heute nicht zum Dienst. Mrs Hogendobber soll Sie vertreten, sofern sie’s durch die Gasse schafft. Rufen Sie sie an.«
    »Ich habe noch nicht einen Tag wegen dem Wetter gefehlt.«
    »Heute werden Sie fehlen«, ordnete Cynthia an. »Blair hat den Explorer. Wir laden Blair und seine Kätzchen ein und kommen rüber. Ich will vorerst nicht, dass einer von Ihnen allein ist.«
    »Aber auf mich hat es doch niemand abgesehen.«
    »Das können Sie nicht wissen. Ich kann kein Risiko eingehen. Ich geh ihn jetzt wecken. In einer Stunde sind wir drüben.«

 
57
     
    »Diese Nervensägen.« Mrs Murphy schnippte ihren Schwanz weg von Jingle Beils, dem gescheckten Kätzchen, das ihm wie verrückt nachjagte.
    »Menschenbabys sind schlimmer.« Tucker ließ Noel gewähren, das graue Kätzchen, das an ihrer einen Seite hinaufkletterte, um dann »Huiiii!« zu schreien und auf der anderen hinunterzurutschen.
    Harry, Blair und Cynthia beschäftigten sich, indem sie Pläne von allen Räumen in Blairs Haus skizzierten. Dann zeichneten sie Möbel für jedes Zimmer, schnitten sie aus und schoben sie hin und her.
    »Haben Sie uns alles gesagt?«, fragte Cynthia wieder.
    »Ja.« Blair schob mit dem Zeigefinger ein Sofa herum. »Da passt es nicht hin.«
    »Wie wär’s hier, und ein Tisch davor? Und da drauf die Lampen.« Harry platzierte die Teile.
    »Kein Geschäft, das schiefging?«, fragte Cynthia.
    »Ich sagte doch, der einzige Kauf, den ich getätigt habe, war Foxden … und der Traktor auf der Versteigerung. Wenn auf meinem Grundstück etwas Wertvolles gewesen wäre oder irgendwas anderes, das mit dem Fall zusammenhängt, hätte es derjenige doch wohl mitgenommen, oder?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Cynthia.
    »Huch«, schrie Harry, als das Licht ausging. Sie lief zum Telefon und hielt den Hörer ans Ohr. »Funktioniert noch.«
    Der Himmel verfinsterte sich, und der Wind heulte. Der Sturm hielt an. Zum Glück hatte Harry immer einen großen Vorrat Kerzen da. Die würden ihr nicht ausgehen.
    Nach dem Abendessen saßen sie am Kamin und erzählten sich Gespenstergeschichten. Obwohl es schon ein bisschen weniger stürmte, rüttelte der steife Wind an den Fensterläden. Die ideale Zeit für Gespenstergeschichten.
    »Ich habe gehört, dass Peter Stuyvesant immer noch in der Kirche an der Second Avenue in New York herumgeistert. Man kann sein Holzbein auf dem Holz tappen hören. Das ist alles, was ich an Gespenstergeschichten kenne. Als Kind bin ich am Lagerfeuer immer eingeschlafen.« Blair lächelte.
    »Es gibt ein Gespenst in Castle Hill.« Cynthia sprach von einem schönen alten Haus an der Route 22 in Keswick. »Dort erscheint

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