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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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sagt das?« Zwei kleine Köpfe schossen aus dem Postkarren hervor.
    Dieser Augenblick des Friedens dauerte eine Tausendstelsekunde, dann ließen die beiden sich wieder in den Karren fallen und wälzten sich übereinander.
    Harry lachte. »Ich lang da nicht mehr rein. Früher oder später werden sie schon von selbst aufhören.«
    »Da magst du recht haben.« Market fand das Gefauche grässlich. »Was ich dir sagen wollte: Ich hab heute Katzenfutter im Sonderangebot. Soll ich dir eine Kiste zurückstellen?«
    »Oh, danke. Und wie wär’s noch mit einem schönen frischen Huhn.«
    »Harry, sagen Sie bloß nicht, Sie wollen ein Huhn kochen!« Mrs Hogendobber griff sich ans Herz, als könnte sie’s nicht fassen. »Ist denn die ganze Welt verrückt geworden?«
    »Apropos, was sagt ihr denn dazu, dass sie in Monticello eine Leiche gefunden haben?«
    Ehe die Frauen antworten konnten, polterte Samson Coles durch den Vordereingang, und Market wiederholte seine Frage.
    Samson schüttelte sein Löwenhaupt. »Verdammte Schande. Ich garantiere euch, schon morgen belagern die Fernsehteams die Mulberry Row, und sie werden dieses unglückliche Ereignis so richtig aufbauschen.«
    »Ach, ich weiß nicht. Ist doch merkwürdig, dass eine Leiche unter einer Hütte begraben war. Wenn es ein, hm, natürlicher Tod war, hätte man sie dann nicht auf einem Friedhof beigesetzt? Auch Sklaven hatten Friedhöfe«, sagte Market.
    Harry und Mrs Hogendobber wussten, dass es nicht die Leiche eines Sklaven war.
    Das wusste auch Mrs Murphy, die es Pewter laut mitteilte. Sie hatten sich ausgetobt und lagen nun erschöpft auf dem Boden des Karrens.
    »Woher weißt du das?«, wunderte sich die graue Katze.
    »Weil ich die Leiche gesehen habe«, prahlte Mrs Murphy. »Hinten im Schädel war ein großes dreieckiges Loch.«
    »Du sollst keine Einzelheiten verraten«, schalt Tucker.
    »Ach Quatsch, Tucker. Die Menschen verstehen kein Wort von dem, was ich sage. Sie denken, dass Pewter und ich hier drin einfach so miauen und du uns von da drüben anwinselst.«
    »Dann kommt raus aus dem Karren, damit wir uns anständig unterhalten können«, rief Tucker. »Ich hab die Leiche auch gesehen, Pewter.«
    »Tatsächlich?« Pewter stützte sich mit ihren dicken Pfoten auf den Rand des Karrens und lugte über die Seite.
    »Hör nicht auf sie. Sie hatte nur Mrs Hogendobbers Hühnchen im Sinn.«
    »Ich hab die Leiche genauso deutlich gesehen wie du, Großmaul. Sie lag bäuchlings unter der Feuerstelle, vielleicht einen halben Meter tiefer, als der Fußboden damals war. Jawohl.«
    »Was du nicht sagst!« Pewters Augen weiteten sich zu großen schwarzen Kugeln. »Ein Mord!«
    »Stimmt, Market.« Samson stützte das Kinn in die Hand. »Warum hätte man eine Leiche – wo war das noch – unter dem Kamin begraben sollen?«
    »Feuerstelle«, rief der Hund, aber sie achteten nicht auf ihn.
    »Vielleicht ist der Mann im Winter gestorben, und man konnte die gefrorene Erde nicht aufgraben. Aber unter der Feuerstelle dürfte die Erde nicht gefroren gewesen sein, oder?« Market äußerte diese Vermutung. Was aber nicht bedeutete, dass er wirklich daran glaubte.
    »Ich dachte, damals hätten die Leute Mausoleen oder so was Ähnliches in den Felsen gehauen, wo sie die Leichen aufbewahrten, bis es im Frühjahr wieder taute«, sagte Miranda. »Und da haben sie dann das Grab ausgehoben«, fügte sie hinzu.
    »Ist das wahr?« Market erschauerte bei dem Gedanken, dass Leichen irgendwo gestapelt waren wie Klafterholz.
    »Sie wurden sozusagen tiefgekühlt«, sagte Miranda.
    »Wie grauenhaft.« Samson schnitt eine Grimasse. »Ist Lucinda hier gewesen?«
    »Nein«, antwortete Harry.
    »Ich weiß nie, wo meine Frau sich rumtreibt.« Sein lockerer Tonfall sollte über die Wahrheit hinwegtäuschen – er wollte nicht, dass Lucinda ihm auf die Schliche kam. Er wusste immer gern, wo sie war, damit er sichergehen konnte, dass sie ihm nicht nachspionierte.
    »Was hat sie zu der Entdeckung in Monticello gesagt?«, fragte Mrs Hogendobber höflich.
    »Lucinda? Ach, sie sagt zwar, dass die Geschichte nicht gerade ein gutes Licht auf Monticello wirft, aber sie kann nicht einsehen, was das mit uns zu tun hat.« Samson klopfte auf den Schalter und bewunderte Mrs Hogendobbers Werk. »Wie ich höre, ist Wesley Randolph ganz schön sauer deswegen. Er reagiert natürlich übertrieben, aber das tut er ja immer. Lulu hat nicht so ein ausgeprägtes Interesse für Geschichte wie ich« – er seufzte –, »aber

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