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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Männer waren nun mal stärker als die meisten Frauen. Es wäre gut, einen Mann auf der Farm zu haben.
    »Ja schon – aber trotzdem«, antwortete Tucker mit dünner Stimme.
    Harry stand auf und trug das Geschirr zu dem Steingutbecken. Sie spülte jedes Teil sorgfältig, trocknete es ab und räumte alles weg. Ein Ausguss mit schmutzigem Geschirr trieb Harry zum Wahnsinn, wenn sie nach Hause kam. Sie stellte den Wasserkocher ab. »Sieht nach einem Mary-Minor-Haristeen-Tag aus.« Das bedeutete, dass es sonnig war.
    Sie hielt einen Moment inne und sah den Pferden zu, die sich aneinander rieben. Dann schweiften ihre Gedanken ab, und sie sagte zu ihren Freundinnen: »Wie konnte Medley Orion mit einer Leiche unter ihrer Feuerstelle leben – falls sie davon wusste? Vielleicht hatte sie ja keine Ahnung, aber wenn, wie konnte sie sich Kaffee machen, ihr Frühstück essen und ihrer Arbeit nachgehen – mit diesem Wissen? Ich glaube nicht, dass ich das könnte.«
    »Wenn du richtig Angst hättest, würdest du es können«, bemerkte Mrs Murphy weise.

 
12
     
    Mrs Hogendobber polierte die Walnussholzoberfläche des alten Schalters, bis sie glänzte. Harry kehrte mit einem harten Besen den hinteren Raum des Postamtes aus. Es war halb drei, die Zeit für Hausarbeiten und eine Pause zwischen den Kunden, die zur Mittagszeit hereinschauten, und denen, die später nach der Arbeit auf dem Nachhauseweg vorbeikommen würden. Mrs Murphy, die im Postkarren schlief, zuckte mit dem Schwanz und lachte in sich hinein, denn sie träumte von Mäusen. Tucker lag auf dem Fußboden auf der Seite. Auch sie war völlig weggetreten.
    »He, hab ich Ihnen schon erzählt, dass Fair mich für nächste Woche ins Kino eingeladen hat?«
    »Er will Sie wiederhaben.«
    »Mrs H., das sagen Sie, seit wir geschieden sind. Er wollte mich ganz sicher nicht wiederhaben, als er mit Boom Boom Crayford rumgemacht hat. Die mit ihrem Pontonbusen!«
    Mrs Hogendobber schwenkte ihr Staubtuch über ihrem Kopf wie eine kleine Fahne. »Eine vorübergehende Passion. Er musste sich abreagieren.«
    »Das kann man wohl sagen«, erwiderte Harry spitz.
    »Sie müssen vergeben und vergessen.«
    »Sie haben leicht reden. War ja nicht Ihr Mann.«
    »Da haben Sie allerdings recht.«
    Erstaunt, weil Mrs Hogendobber ihr so ohne Weiteres zustimmte, verharrte Harry einen Moment mit dem Besen in der Luft, aber ein Klopfen an der Hintertür bewog sie dann, ihn wieder auf den Boden zu senken.
    »Ich bin’s«, rief Market Shiflett.
    »Hi.« Harry öffnete die Tür, und Market, dem das Lebensmittelgeschäft nebenan gehörte, kam herein, gefolgt von Pewter.
    »Hab Sie heute noch gar nicht gesehen. Was haben Sie getrieben?« Miranda wienerte unermüdlich weiter.
    »Dies und das, alles für die Katz.« Er lächelte, sah zu Pewter hinunter und entschuldigte sich. »Verzeihung, Pewter.«
    Pewter, die viel zu raffiniert war, um den Hund einfach wach zu stupsen, schnippte mit ihrem dicken kurzen Schwanz vor Tuckers Nase herum, bis der Hund die Augen aufmachte.
    Tucker blinzelte. »Ich war der Welt entrückt.«
    »Wo ist Ihre Gnaden?«, erkundigte sich Pewter.
    »Zuletzt hab ich sie im Postkarren gesehen.«
    Pewters funkelnde Augen verrieten, was sie vorhatte. Sie ging zum Postkarren, kauerte sich hin, wackelte mit dem Hinterteil, und mit einem mächtigen Satz wuchtete sie sich in den Karren. Wobei sie wie besessen maunzte. Wäre Mrs Murphy nicht in den besten Jahren, sondern, sagen wir, eine Katze im fortgeschrittenen Alter gewesen, hätte sie bestimmt ihre Blase nicht unter Kontrolle halten können, als sie so unsanft geweckt wurde. Lautes Fauchen und Zischen erschallte aus dem Behälter, der ein kleines bisschen ins Rollen geriet.
    »Jetzt reicht’s«, sagte Market und ging mit schnellen Schritten zu dem Postkarren. Seine geliebte Katze und Mrs Murphy wälzten sich mit ausgefahrenen Krallen in dem dicken Leinensack. Fellbüschel flogen durch die Luft.
    Harry kam herbeigeflitzt. »Ich weiß nicht, was mit den beiden los ist. Entweder sind sie die besten Freundinnen, oder sie kämpfen wie Moslems gegen Christen.« Harry griff in den Behälter, um die zwei zu trennen, und handelte sich einen Kratzer ein.
    »Du fettes Schwein!«, kreischte Mrs Murphy.
    »Angstmieze, Angstmieze«, spottete Pewter.
    Mrs Hogendobber, eine gläubige Anhängerin der Kirche zum Heiligen Licht, ermahnte Harry: »Sie sollen sich nicht über Religionskonflikte lustig machen. Außerdem haben Katzen keine Religion.«
    »Wer

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