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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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schon, aber es war Susan, die die Gummispinne ins Fach gelegt hat, nicht Danny.«
    »Oh verflixt.« Die ältere Frau klatschte in die Hände. Sie dachte: Na schön, dann helfen Sie mir doch abrechnen.
    Harry warf den Kopf zurück und brüllte vor Lachen. Miranda lachte auch, ebenso Mrs Murphy und Tucker, deren Gelächter sich anhörte wie leises Prusten.

 
13
     
    Samson Coles’ knallroter Grand Wagoneer war auf der Landstraße nicht zu übersehen. Der schwere Achtzylindermotor und der Allradantrieb waren unabdingbar fürs Geschäft. Samson hatte Kaufinteressenten durch Felder und Flussbetten gekarrt, er war mit ihnen über alte Farmwege gerumpelt. Die Geräumigkeit im Wageninneren war den Leuten angenehm, und er war enttäuscht, als man bei Jeep das bullige Gefährt aus dem Programm nahm und durch ein kleineres, schnittigeres Modell ersetzte, den Grand Cherokee. Samson fand, der Grand Cherokee habe einen Schönheitsfehler, eine römische Nase, und außerdem sei er den anderen Jeeps auf dem Markt zu ähnlich. Das Tolle an dem alten Wagoneer war, dass er einfach keinem anderen Wagen glich. Samson war sehr darauf bedacht, sich von der Masse abzuheben.
    Heute allerdings war er nicht so sehr darauf erpicht. Er parkte hinter einem großen Vorratsschuppen, zog seine Überschuhe an und stapfte gut anderthalb Kilometer durch den Matsch zu Blair Bainbridges Farm, die an Harrys Grundstück angrenzte.
    Er wusste, dass Harry sich während Blairs Abwesenheit um die Farm kümmerte. Der Vorteil einer Kleinstadt ist, dass fast jeder den Tageslauf von fast jedem kennt. Andererseits ist das auch der Nachteil einer Kleinstadt.
    Gewöhnlich sortierte Harry während der Arbeit Blairs Post und steckte sie in einen Nachsendeumschlag, sodass er sie nach ein paar Tagen bekam, es sei denn, Blair befand sich zu Aufnahmen in einer sehr fernen Gegend oder in einem politisch brisanten Gebiet. Auf dem Nachhauseweg von der Arbeit sah sie auf Blairs Foxden-Farm nach dem Rechten.
    Der Matsch machte Samson schwer zu schaffen. Es ist schwierig, in Überschuhen zu rennen, und er hatte es eilig. Um zwei Uhr war er in Midale verabredet. Sollte er diesen Auftrag bekommen, würde eine hübsche Provision für Samson herausspringen. Er brauchte das Geld. Er veranschlagte das Grundstück auf 2,2 Millionen Dollar. Er rechnete damit, Midale für 1,5 bis 1,8 Millionen verkaufen zu können. Darüber wollte er sich später mit seinem Kunden einigen. Hauptsache, er bekam erst einmal den Auftrag. Er hatte längst begriffen, dass man im Immobiliengeschäft meist den Auftrag bekam, wenn man dem Kunden einen hohen Preis nannte. Gelegentlich konnte er einen Besitz zum veranschlagten Preis verkaufen. Meistens aber ging der Besitz für zwanzig bis dreißig Prozent weniger weg, und Samson sicherte sich ab, indem er weitschweifig erklärte, dass der Marktpreis rückläufig war, die Zinssätze schwankten, irgendetwas, um die Gemüter zu beruhigen. Schließlich sollte ihm niemand nachsagen können, ein unrealistischer Makler zu sein.
    Er sah auf die Uhr. Viertel nach elf. Verdammt, ihm blieb nicht viel Zeit. Ehe er sichs versah, würde es zwei Uhr sein.
    Das hübsche symmetrische Holzhaus war jetzt zu sehen. Er hastete weiter. An der Hintertür hob er den Deckel der alten Milchkiste an. Der Schlüssel hing drinnen an einem kleinen Messinghaken.
    Er schob den Schlüssel ins Türschloss, aber die Tür war schon aufgeschlossen. Er stieß sie auf und machte sie hinter sich zu.
    Ansley kam aus dem Wohnzimmer gelaufen, wo sie gewartet hatte. »Liebling.« Sie schlang ihre Arme um seinen Hals.
    »Wo hast du deinen Wagen geparkt?«, fragte Samson.
    »In der Scheune, wo man ihn nicht sehen kann. Na, ist das nicht romantisch?«
    Er drückte sie eng an sich. »Ich werde dir meine romantische Ader noch auf ganz andere Weise zeigen, mein Herzchen.«

 
14
     
    Albemarle County verschwendete wenig Geld für die Diensträume des Sheriffs. Vermutlich hielt man es für geboten, das Geld der Steuerzahler anders zu verplempern. Rick Shaw empfand es schon als Segen, dass er und seine Mitarbeiter kugelsichere Westen und in regelmäßigen Abständen neue Autos bekamen. Die einst im Volksschulgrün der Fünfzigerjahre gestrichenen Wände hatten es inzwischen immerhin zu Landhausweiß gebracht. So viel zum Fortschritt. Der Frühling war spät dran. Rick war froh darüber, denn im Frühjahr häuften sich Trunkenheit, häusliche Gewalt und allgemeine Verrücktheit. Für Cynthia Cooper eine

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