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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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sie hat ja auch keine persönliche Beziehung zu Jefferson. Ich stamme in direkter Linie von seiner Mutter Jane ab, wie ihr wisst, und väterlicherseits bin ich natürlich mit Dolley Madison verwandt. Daher mein starkes historisches Interesse. Lulus Leute waren Neuankömmlinge. Ich glaube, sie sind erst um 1780 eingewandert.« Er verstummte für eine Sekunde, als ihm bewusst wurde, dass er seinen Stammbaum vor Leuten ausbreitete, die ihn so gut aufsagen konnten wie er selbst. »Ich schweife ab. Jedenfalls, Lulu liest sehr viel. Sie wird genauso froh sein wie ich, wenn wir diesen Zwischenfall hinter uns haben. Wir wünschen doch nicht die falsche Art von Aufmerksamkeit hier in Albemarle County.«
    Market kicherte. »Samson, das alles ist doch fast zweihundert Jahre her.«
    »Die Vergangenheit lebt weiter in Virginia, dem Mutterland der Präsidenten.« Samson lächelte feierlich. Er konnte nicht ahnen, wie wahr und wie tragisch diese Äußerung war.
    Als Samson ging, kam Danny Tucker mit Stuart und Breton Randolph lärmend ins Postamt gestürmt. Danny sah seiner Mutter Susan ähnlich. Stuart und Breton hatten ihrerseits eine starke Ähnlichkeit mit ihrer Mutter Ansley. Die halbwüchsigen Jungen plapperten alle gleichzeitig, während sie in die Postfächer langten.
    »Iii -«, schrie Danny und riss seine Hand zurück.
    »Eine Mausefalle?« Stuarts aschblonde Augenbrauen schnellten in die Höhe.
    »Nicht ganz«, antwortete Danny sarkastisch.
    Breton warf einen Blick in das Postfach. »Igitt.« Er griff hinein und zog ein künstliches Auge heraus.
    Harry flüsterte Mrs Hogendobber zu: »Waren Sie das?«
    »Dazu sage ich lieber nichts.«
    »Harry, hast du das Auge ins Postfach gelegt?« Von seinen Freunden flankiert, beugte sich Danny über den Schalter.
    »Nein.«
    »Mutter macht sich nichts aus Gummiaugen«, gab Mrs Murphy ihm zu verstehen.
    Reverend Herb Jones trat in das Durcheinander. »Ist das hier eine Gebetsversammlung?«
    »Hi, Rev.« Stuart war ein Verehrer des Pastors. »Stuart, begrüße Reverend Jones, wie es sich gehört«, befahl Miranda.
    »Verzeihung. Hallo, Reverend Jones.«
    »Ich tu immer, was Mrs H. mir sagt.« Reverend Jones legte Stuart den Arm um die Schultern. »Sonst hätte ich Angst vor ihr.«
    »Aber Herbie …«, protestierte Miranda.
    Breton, ein lieber Junge, mischte sich ein. »Mrs Hogendobber, wir tun alle, was Sie sagen, weil Sie meistens recht haben.«
    »Oh …« Es folgte eine lange, spannungsgeladene Pause. »Es freut mich, dass ihr das einseht.« Sie brach in Lachen aus, und alle stimmten ein, auch die Tiere.
    »Harry.« Herb legte lachend die Hand auf den Schalter. »Danke, dass Sie mich neulich wegen meines platten Reifens angerufen haben. Ich habe ihn repariert – und jetzt habe ich schon wieder einen Platten.«
    »Oh nein!«, erwiderte Harry.
    »Sie brauchen einen neuen Wagen«, vermutete Market Shiflett.
    »Ja, aber dazu brauche ich Geld, und bis jetzt -«
    »Ist noch kein Penny vom Himmel gefallen.« Harry konnte sich die Bemerkung nicht verkneifen. Worauf alle wieder zu lachen anfingen.
    »Reverend Jones, ich helfe Ihnen beim Reifenwechseln«, erbot sich Danny.
    »Ich auch«, sagte Breton. Und auch Stuart war schon zur Tür hinaus.
    Während sie hinaussausten, warf Danny das Gummiauge Harry zu, die daraufhin mit den Fingern ein Kreuz formte.
    »Nette Jungs. Cortney fehlt mir. Sie genießt ihr erstes Jahr auf dem College. Trotzdem, es ist schwer, sie ziehen zu lassen.« Market, der Witwer war, seufzte.
    »Sie haben das ganz prima hingekriegt mit dem Mädchen«, lobte ihn Miranda.
    »Zu blöd, dass du das mit dem Fettkloß nicht besser hingekriegt hast«, rief Mrs Murphy.
    »Danke«, erwiderte Market.
    »Ich protestiere«, grollte Pewter.
    »So, die Arbeit ruft.« Market hielt inne. »Pewter?«
    »Komme schon. Ich werde nicht hierbleiben und mich von so einer Bohnenstange beleidigen lassen.«
    »Ach, Pewter, wo hast du deinen Humor gelassen?« Tucker tappte zu ihr hinüber und gab ihr einen Stups.
    »Wie hältst du das bloß mit ihr aus?« Pewter hatte die Corgihündin gern.
    »Ich reiß ihre Katzenminzespielsachen kaputt, wenn sie nicht hinguckt.«
    Pewter, die sich an Markets Fersen geheftet hatte, sprang munter zur Tür hinaus, während sie an ein zerfetztes Katzenminzesöckchen dachte.
    Harry und Miranda machten sich wieder an ihre Arbeit.
    »Sie sind die Übeltäterin, ich weiß es«, kicherte Harry.
    »Auge um Auge …«, zitierte Mrs H. aus dem Alten Testament.
    »Ja

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