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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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»Rassenmischung ist ein altes Wort, ein unschönes Wort, aber Wort und Gesetz entsprachen der damaligen Zeit. Ich kann Ihre Zimperlichkeit verstehen.«
    »Zimperlichkeit?«
    »Okay, das ist das falsche Wort. Es ist eine heikle Angelegenheit. Aber ich komme noch einmal auf meine erste Variante der Geschehnisse zurück, wozu ich als Archäologe eine gewisse Berechtigung habe. Wäre die abgebrannte Hütte für den Bau eines neuen Gebäudes präpariert worden, dann hätte für den Mörder das durchaus realistische Risiko bestanden, dass ein Spatenstich den Leichnam freigelegt hätte. Aber das ist nur eine Tatsache, die gegen die Vertuschungsthese spricht. Das andere, viel überzeugendere Faktum ist, dass die Schicht verkohlte Erde – wie gesagt, sie wurde abgetragen, so gut es ging – circa einen halben Meter über der Leiche lag, den geringen Unterschied zwischen dem eigentlichen Fußboden der Hütte und dem Boden der Feuerstelle mitgerechnet.«
    »Gibt es Aufzeichnungen über den Brand in dieser Hütte?« Rick lauschte auf das leise Gleiten der weichen Bleimine auf dem weißen Papier. Er empfand das als tröstliches Geräusch.
    »Wenn der Mord 1803 geschah, wie es den Anschein hat, dann befand sich Jefferson in seiner ersten Amtszeit als Präsident. Wir haben keinen Bericht von ihm über ein solches Vorkommnis, dabei hat er gewissenhaft Buch geführt. Er hat sogar Bohnen und Nägel abgezählt – ausgesprochen zwanghaft. Wenn er also zu der Zeit zu Hause gewesen oder aus Washington zu Besuch nach Hause gekommen wäre, hätte er es wohl ganz sicher vermerkt. Leider hatte der Aufseher nichts von Mr Jeffersons Gewissenhaftigkeit«, erwiderte Kimball.
    Rick hörte auf zu schreiben. »Oder aber der Aufseher war in die Sache verwickelt und wollte keine Aufmerksamkeit auf die Hütte lenken.«
    »Nach so vielen Jahren in diesem Job müssen Sie wohl so denken, Sheriff«, sagte Oliver gereizt.
    »Mr Zeve, mir ist klar, dass wir im Augenblick entgegengesetzte Standpunkte vertreten. Ich will es so simpel wie möglich ausdrücken: Ein Mann wurde ermordet, der Mord wurde vertuscht, die Leiche blieb fast zweihundert Jahre im Keller, wenn Sie den Scherz entschuldigen. Ich bin im Gegensatz zu Ihnen kein Experte für vergangene Jahrhunderte, aber ich möchte die Vermutung wagen, dass unsere Vorfahren zivilisierter und weniger gewalttätig waren als wir heute. Und für Leute, die in Monticello gearbeitet haben oder zu Besuch dort waren, wird dies ganz besonders zutreffen. Wer immer unser Opfer ermordet hat, muss daher ein starkes Motiv gehabt haben.«

 
15
     
    Die feuchtkalte Abendluft auf dem Parkplatz ließ Kimball erschaudern. Und Oliver trug nicht wenig zu seinem Unbehagen bei.
    »Sie waren mir da drin nicht gerade eine große Hilfe.« Oliver bemühte sich, eher enttäuscht als wütend zu klingen.
    »Normalerweise arbeiten wir beide ganz gut zusammen. Sie müssen taktischer vorgehen als ich, Oliver, und ich respektiere das. Für Sie genügt es nicht, ein herausragender Kenner Thomas Jeffersons zu sein. Sie müssen sich bei den Leuten einschmeicheln, die die Schecks ausschreiben. Sie müssen sich mit dem National Historic Trust in Washington und mit den Nachkommen des Mannes gutstellen. Ich habe bestimmt noch einige vergessen, deren Interessen Sie berücksichtigen müssen.«
    »Die Leute und Handwerker, die in Monticello arbeiten«, ergänzte Oliver.
    »Natürlich«, pflichtete Kimball bei. »Mir geht es einzig und allein darum, über Mulberry Row so viel herauszufinden, wie wir können, und Monticello architektonisch und landschaftlich so zu erhalten, wie es auf dem Höhepunkt der Jefferson-Ära entstand. Wobei ich natürlich meine Interpretation dieser Blütezeit zugrunde legen muss.«
    »Dann hören Sie auf, unserem guten Sheriff Ihre Theorien zu unterbreiten. Soll er doch selbst herausfinden, was es herauszufinden gibt. Ich will nicht, dass hier ein Affenzirkus entsteht, schon gar nicht vor den Feierlichkeiten zum 250. Geburtstag. Wir müssen dafür sorgen, dass kein Schatten auf die Feier fällt.« Er atmete ein und flüsterte: »Geld, Kimball, Geld. Die Medien werden sich am 13. April überschlagen, und die Beachtung wird ein Geschenk des Himmels sein für unsere Bemühungen, Monticello zu bewahren, zu unterhalten und auszubauen.«
    »Ich weiß.«
    »Dann äußern Sie bitte niemandem gegenüber auch nur ein Wort von weißen Männern, die in Sklavenhütten oder mit Sklavinnen geschlafen haben. Rauchvergiftung.« Oliver

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