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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Damit war nichts gewonnen. Boom Boom war eine fürchterliche Geschmacksverirrung. Und ihre Vorgängerin -« Harry unterbrach ihn: »Die war doch ganz hübsch.«
    »Aber das reicht nicht. Jedenfalls, eines Morgens bin ich aufgewacht, und mir war klar geworden, dass ich meine Ehe ruiniert hatte. Ich hatte dem Menschen wehgetan, den ich am meisten liebte, ich hatte meine Eltern und mich selbst enttäuscht, und ich hatte mich vor anderen zum Narren gemacht. Gott sei Dank sind meine Patienten Tiere. Ich glaube nicht, dass Menschen zu mir gekommen wären. Ich war in einem schlimmen Zustand. Ich habe sogar daran gedacht, mich umzubringen.«
    »Du?« Harry war verblüfft.
    Er nickte. »Und ich war zu stolz, um Hilfe zu bitten. He, ich bin Fair Haristeen, und ich hab mich in der Hand. Männer, die eins neunzig groß sind, brechen nicht zusammen. Wir schuften uns vielleicht zu Tode, aber wir brechen nicht zusammen.«
    »Was hast du gemacht?«
    »Heiligabend bin ich zu unserem Reverend nach Hause gegangen. Weihnachten bei Mom und Dad, entsetzlich. Nichts als Verbitterung und gereizte Stimmung.« Er schüttelte den Kopf. »Ich bin von zu Hause geflohen. Ich weiß nicht, ich bin bei Herb aufgekreuzt, und er hat sich hingesetzt und mit mir geredet. Er sagte mir, dass niemand vollkommen ist. Ich solle es langsam angehen, immer einen Tag nach dem anderen. Er hat mir keine Predigt gehalten. Er sagte mir, ich solle auf die Menschen zugehen und mich nicht hinter meinem Äußeren verstecken, hinter einer Maske, verstehst du?«
    Sie verstand. »Ja.«
    »Dann habe ich etwas gemacht, das eigentlich gar nicht zu mir passt.« Er spielte mit der Kante der Gummimatte. »Ich bin zu einem Therapeuten gegangen.«
    »Das darf doch nicht wahr sein.«
    »Doch, wirklich, und du bist die Einzige, der ich es erzähle. Ich arbeite jetzt seit zwei Jahren mit ihm, und ich mache Fortschritte. Ich werde langsam, hm, ein Mensch.«
    Das Telefon unterbrach Fair. Harry sprang auf und ging in die Sattelkammer. Sie hörte Mrs Hogendobber fast schon, ehe sie den Hörer abnahm. Mrs H. sagte ihr, dass Kimball Haynes soeben von Heike Holtz aufgefunden worden sei. Zweimal sei auf ihn geschossen worden. Als er nicht zu einer Verabredung gekommen und auch nicht ans Telefon gegangen sei, habe sie sich Sorgen gemacht und sei zu ihm gefahren.
    Harry, aschfahl geworden, legte den Hörer einen Moment hin. »Fair, Kimball Haynes ist ermordet worden.« Sie kehrte zu Mrs H. zurück. »Wir sind gleich da.«

 
38
     
    Ein mit Törtchen und frischem Apfelkuchen beladener Teetisch erregte Tuckers, Mrs Murphys und Pewters Interesse. Die Menschen waren im Augenblick zu aufgewühlt, um zu essen. Mrs Hogendobber, eine erstklassige Bäckerin, probierte gern neue Rezepte aus, bevor sie damit zu Essens- und Wohltätigkeitsveranstaltungen der Kirche zum Heiligen Licht ging. Harry, die als Versuchskaninchen diente, profitierte am meisten davon. Würde Harry ihre Kalorien verbrennende Schwerarbeit auf der Farm einstellen, sie würde dick wie eine Zecke. Mrs H. hatte die Leckereien am nächsten Tag mit zur Arbeit bringen wollen, aber jetzt war alles durcheinandergeraten.
    »So ein intelligenter junger Mann. Er hatte alles, was das Leben lebenswert macht.« Miranda wischte sich die Augen. »Wer hätte einen Grund gehabt, Kimball umzubringen?«
    Sie saß zwischen Fair und Harry auf dem Sofa.
    Harry tätschelte ihre Hand, eine unbeholfene Geste, aber für Umarmungen oder Zuneigungsbekundungen hatte Mrs Hogendobber nichts übrig. »Ich weiß es nicht, aber ich glaube, er hat seine Nase zu tief in fremde Angelegenheiten gesteckt.«
    Mrs Hogendobber hob den Kopf. »Meinen Sie diesen Mord in Monticello?«
    »Nicht unbedingt. Ich weiß nicht, was ich meine«, seufzte Harry.
    Fairs Baritonstimme tönte durch den Raum: »Die Stadt Crozet steckt voller Geheimnisse, die viele Generationen zurückreichen.«
    »Stecken nicht alle Städte voller Geheimnisse? Die Regeln für das Leben scheinen die wahre menschliche Natur nicht zu berücksichtigen.« Harry roch an dem Apfelkuchen. Pewter duckte sich und machte sich bereit zum Sprung auf den Teewagen. »Pewter, nicht.«

    »Das isst doch sowieso niemand«, erwiderte die Katze frech. »Warum gutes Essen verkommen lassen?«
    Aufgebracht, weil Pewter sich nicht nur weigerte, von der Stelle zu weichen, sondern abermals mit dem Hinterteil wackelte, um zum Sprung anzusetzen, stand Harry auf und verjagte die Katze von dem Teewagen. Pewter lief ein paar Schritte,

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